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Mitteilung vom 15.12.06

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LWL fördert behinderte Kinder mit 90 Millionen Euro und beschließt Modellprojekt für unter Dreijährige

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Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) erhöht seine jährlichen Ausgaben für die Integration von behinderten Kindern um zwei Millionen auf 31 Millionen Euro. Mit dem Geld werden unter anderem Zusatzkräfte in den Kindertageseinrichtungen finanziert, die die Kinder bedarfsgerecht fördern. ¿Dass die gemeinsame Erziehung von behinderten und nichtbehinderten Kinder im Kindergarten um die Ecke zur Normalität wird, ist ein wesentliches Ziel, erklärte LWL-Jugenddezernent Hans Meyer Ende der Woche im Landesjugendhilfeausschuss Westfalen-Lippe.

Zusammen mit der Förderung in heilpädagogischen Kindergärten gibt der LWL im nächsten Jahr insgesamt 90 Millionen Euro für die Betreuung und Förderung behinderter Kinder in Kindergärten aus. Das sind fünf Millionen Euro mehr als 2006. Diese finanzielle Aufstockung ist erforderlich, da die Anzahl der mit Behinderung geborenen Kinder kontinuierlich steigt.

Der Landesjugendhilfeausschuss hat zudem entschieden, dass die behinderten Kinder noch früher in den Blick genommen werden. Zur Zeit wird die Tagesbetreuung von nichtbehinderten Kindern unter drei Jahren deutlich ausgebaut. Dies passiert vor allem, um Eltern eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. ¿Es gibt keinen Grund, behinderte Kinder unter drei Jahren generell von den Vorteilen dieser frühen Hilfen auszunehmen¿, stellt Meyer fest. ¿Unsere Einschätzung ist: Wenn in Tageseinrichtungen früher gefördert wird, können die Behinderung von Kindern oder deren Folgen gemildert werden. Die Kinder können besser integriert werden¿.

Ob diese These stimmt, soll nun ein Modellprojekt unter wissenschaftlicher Begleitung erforschen. Bundesweit ist diese Fragestellung noch nicht untersucht worden. In mehreren Einrichtungen in Westfalen-Lippe, die das LWL-Landesjugendamt in Kürze auswählt, soll die Wirksamkeit und Qualität einer solchen frühen Förderung gemessen werden. Dabei werden auch die wichtigen Leistungen der bereits existierenden ambulanten Frühfördermaßnahmen mit berücksichtigt. Das Projekt wird im Kindergartenjahr 2007/2008 so angelegt, dass die Kinder anschließend in die reguläre Förderung der Drei- bis Sechsjährigen übergehen können.



Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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