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Mitteilung vom 07.11.06

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LWL-Politiker: Hilfen in den Familien weiterentwickeln

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Münster (lwl). ¿Die Familienhilfe ist - neben der Erziehungsberatung - die wichtigste Unterstützung in der Erziehung¿, berichtete LWL-Jugenddezernent Hans Meyer am Montag (06.11.) vor dem LWL-Jugendhilfeausschuss in Münster. Der Ausschuss hat den Beschluss gefasst, ein zweijähriges Projekt aufzulegen, die diese Hilfeform weiterentwickeln soll. Mehr als 12.000 Kinder haben im Jahr 2004 allein in Westfalen-Lippe von dieser sozialpädagogischen Hilfe profitiert. Dabei beraten Fachkräfte die Familie und begleiten sie über einen längeren Zeitraum. Zu den Schwerpunkten gehört, dass die Fachkräfte mit den Eltern und Kindern das Lösen von Alltagsproblemen und Konfliktbewältigung üben.

¿Mit dem neuen Modellprojekt möchten wir diese Hilfeform gerade in der Arbeit mit Familien, die besonders gravierend belastet sind, wirksamer machen¿, so Meyer weiter. Die Sozialpädagogische Familienhilfe wurde zwar dafür kritisiert, dass sie gerade bei Familien mit vielen Problemen kaum Verbesserungen. ¿Wenn wir bei diesen Familien aber auf die sozialpädagogische Familienhilfe verzichteten, würden wir damit Entwicklungen akzeptieren, die das Kindeswohl gefährden. Werden die Kinder dann vernachlässigt oder misshandelt, sind einschneidendere Maßnahmen, wie z.B. eine Inobhutnahme, erforderlich¿, erklärt Meyer.

¿Die sozialpädagogische Familienhilfe sollte künftig noch stärker die Familie aktivieren und Bezugs-personen außerhalb der Familie einbeziehen¿, macht Meyer die Ausrichtung des Projektes fest. Auch ¿klare Ansagen¿ und kontrollierende Elemente müssten in dieser Hilfeform sinnvoll eingesetzt werden. Das LWL-Landesjugendamt sucht Wohlfahrtsverbände und örtliche Jugendämter als Partner für die Umsetzung dieses auf zwei Jahre befristeten Projektes an vier Projektstandorten.

Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung war die Vorstellung der Zwischenergebnisse des Projektes ¿Stützsysteme für benachteiligte Kinder unter drei Jahren und ihrer Familien¿. In enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitswesen entwickelt der LWL mit Kooperationspartnern in Castrop-Rauxel (Kreis Recklinghausen), Unna, Gladbeck (Kreis Recklinghausen), Herford, Gütersloh, Rietberg-Neuenkirchen (Kreis Gütersloh) und im Kreis Warendorf seit Oktober 2004 Helfersysteme in der Praxis, die wohnortnah benachteiligten Kindern unter drei Jahren und ihren Familien Soforthilfen ohne besondere Zugangshürden anbieten soll. Das Spektrum reicht dabei von Informationsveranstaltungen mit Kinderärzten über Sprachförderkurse bis hin zur Unterstützung beim Aufbau von Elterntreffs.

Einen direkten Zusammenhang dieser Projekte mit den aktuell diskutierten Fällen in Bremen oder Bochum gebe es nicht, hieß es im Ausschuss. LWL-Jugendexperte Matthias Lehmkuhl berichtete allerdings, dass das LWL-Landesjugendamt gerade in diesem Jahr wegen des neuformulierten gesetzlichen Schutzauftrages eine besonders hohe Zahl von Fortbildungen zum Thema Kindeswohlgefährdung durchgeführt hat. Darunter waren viele Veranstaltungen wie z.B. ¿Erkennen, Beurteilen und Handeln¿, die sich direkt an die Fachkräfte der Jugendämter richteten, bis hin zu berufsbegleitenden Zertifikatskursen zur Kinderschutzfachkraft. Im Jahr 2007 wird das Thema ¿ ebenso wie in den Vorjahren ¿ weiterhin einen Schwerpunkt der Fortbildungs- und Beratungstätigkeit des LWL-Landesjugendamtes bilden.



Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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