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Mitteilung vom 19.04.06

Presse-Infos | Der LWL

¿Laborprobe¿ ist Kunstwerk des Monats April 2006

Bewertung:

Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat die Installation ¿Laborprobe¿ (1990) von Olaf Metzel zu seinem Kunstwerk des Monats im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster gemacht.

¿Die Installation lässt niemanden unbeteiligt, der vor ihr steht¿, so Museumsleiter Dr. Hermann Arnhold. ¿Das Durcheinander von Glas- und Metallteilen ist offensichtlich Folge einer Zerstörung, die man so in einem Museum nicht erwartet hätte. Hat hier jemand seiner Zerstörungswut freien Lauf gelassen? Gab es gar eine Explosion?¿ Die Installation scheine aus dem Chemieraum einer Schule zu stammen, wo hin und wieder ein Experiment nicht den geplanten Verlauf nehme und zu Materialbruch führe.

Der in München lebende Künstler Olaf Metzel, Jahrgang 1952, hat tatsächlich Teile eines Chemielabors mit überdimensionalen Reagenzgläsern, Glasröhren und -kugeln in das Museum gebracht und dort zerstört. Ganz traditionell per Hand tat er das, aber nicht in einem heftigen Gewaltakt, sondern kontrolliert. Mit einer feinen Radiernadel setzte er die ersten Löcher in die Gläser, damit sie nicht einfach kleinteilig zersplittern, sondern in größere Segmente auseinander brechen.

Metzel, der in Münster bereits an den ¿Skulptur Projekten¿ von 1987 und 1997 teilgenommen hat, thematisiert die Faszination und Ästhetik von Zerstörung. Arnhold: ¿Er nimmt seinerseits die Anziehungskraft von Gewalt auseinander, dekonstruiert sie, um sie anschließend gezielt neu zu konstruieren.¿ Für Metzel sei Kunst immer auch politisch. Seine 'Laborprobe' setze sich schon vor der heute aktuellen Diskussion über die Gefahren von Technik mit den zerstörerischen Potentialen von Laboren auseinander. Die ¿Laborprobe¿ reflektiere Aggression, aber zugleich auch Hilflosigkeit angesichts der Sprengkraft menschlichen Denkens, so Arnhold.

'Laborprobe', 1990
Aluminium und Glas
400 x 500 x 400 cm
Inventarnummer A ¿ 1100 LM



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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