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Mitteilung vom 05.04.06

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LWL verleiht seinen Karl-Zuhorn-Preis an Markus Denkler aus Münster für seine Arbeiten über den Wandel der Sprache in Westfalen

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Petershagen/Münster (lwl). Der Landschaftsverband verleiht seinen mit 5000 Euro dotierten Karl-Zuhorn-Preis für westfälische Landesforschung an Dr. Markus Denkler aus Münster. Der Nachwuchswissenschaftler erhält den alle drei Jahre verliehenen Preis für seine Arbeiten über den Wandel der Sprache in Westfalen. Das hat der LWL-Kulturausschuss am Mittwoch (05.04.) in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) beschlossen.

¿Denklers Forschungen haben eine hohe landeskundliche Bedeutung, weil sie ein neues Licht auf den Sprachwechsel im Westfalen der frühen Neuzeit werfen. Denkler ist ein Nachwuchswissenschaftler, der sich auf dem Gebiet der westfälischen Landesforschung durch besondere Leistungen qualifiziert hat¿, heißt es in der Begründung des Rates für westfälische Landeskunde.

Denkler, der 1973 in Burgsteinfurt (Kreis Steinfurt) geboren wurde, hat in Münster Deutsche Philologie, Englische Philologie und Mittlere Geschichte studiert. Er blickt bereits auf eine mehrjährige Tätigkeit als führendes Mitglied in der AugustinWibbelt-Gesellschaft zurück. Um den Sprachwechsel vom Niederdeutschen zum Hochdeutschen im nördlichen Westfalen zu erforschen, hat er so genannte Sterbfall-Inventare aus der Zeit zwischen 1500 und 1800 untersucht. Diese Nachlassverzeichnisse haben gegenüber den sonst meist untersuchten Texten aus Kanzleien den Vorteil, dass ihre Sprache deutlich näher an der damals gesprochenen Sprache liegt. Bei seinen Forschungen hat Denkler herausgefunden, dass die hochdeutsche Schriftsprache nicht innerhalb kurzer Zeit als Ganzes übernommen worden ist, sondern dass sich einzelne hochdeutsche Elemente nach und nach in das niederdeutsche Sprachsystem geschlichen haben. Zur Zeit arbeitet Denkler an seiner Habilitation zur bisher kaum untersuchten Umgangssprache in Westfalen.

Die Preisverleihung findet am 24. November im Erbdrostenhof in Münster statt.



Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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