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Mitteilung vom 20.02.06

Presse-Infos | Der LWL

Kosten sparen - Rückfälle vermeiden: Information hilft psychisch Kranken

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Bochum (lwl). Die frühzeitige und laienverständliche Wissensvermittlung über psychische Störungen und den richtigen Umgang damit kann Rückfälle deutlich vermindern. ¿Gute Information und frühes Gegensteuern helfen, bis zu 25 Prozent der Kosten für psychische Erkrankungen einzusparen¿, sagt Prof. Dr. Georg Juckel vom Westfälischen Zentrum Bochum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Darum müsse die so genannte Psychoedukation, also das meist in Gruppen durchgeführte Behandlungsgespräch, als eigenständige Therapieform künftig auch ambulant vergütet werden, forderte am Wochenende der 3. Deutsche Psychoedukationskongress mit 600 Teilnehmern in Bochum.

Dr. Frank Bergmann (Aachen), Bundesverband der deutschen Nervenärzte (BVDN) kritisierte, dass ¿die Beratung zwischen Arzt und dem psychisch Kranken sowie seinen Angehörigen deutlich zu kurz¿ komme. Die derzeitigen Abrechnungsmodalitäten ließen lediglich zwei Mal zehn Minuten Gesprächsdauer pro Quartal zu. Sinnvolle ambulante Psychoedukation brauche aber mehr Zeit und müsse daher mit einem eigenständigen Gebührenposten in den Abrechnungskatalog aufgenommen werden, damit ¿die finanziell ohnehin knapp kalkulierenden Nervenärzte diese Leistung überhaupt anbieten können¿, so Bergmann weiter.

Die Gesundheitspolitik müsse dafür zusätzliches Geld bereitstellen, Umschichtungen im bestehenden System reichten nicht aus. Wenn es nicht gelinge, psychisch kranke Menschen auch durch bessere Psychoedukation zu stabilisieren und zu integrieren, dürfe ¿sich niemand wundern, wenn die psychisch Kranken wieder reihenweise in den Kliniken landen und das Gesundheitssystem unsinnigerweise Geld kosten¿, so das Kongress-Fazit.



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Karl G. Donath, Tel. 0251 591-235
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