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Mitteilung vom 12.12.05

Presse-Infos | Der LWL

Erste Vereinbarung zur Senkung der Kosten in der Behindertenhilfe unterzeichnet

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Münster (lwl). Das Sozialwerk St. Georg (Gelsenkirchen) und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) haben eine Modell-Vereinbarung abgeschlossen, mit der sie die durchschnittlichen Ausgaben in der Behindertenhilfe reduzieren wollen. Die Vereinbarung ist die erste dieser Art in Nordrhein Westfalen und will Kosten senken, ohne die Betreuungsqualität für die behinderten Menschen zu schmälern.

Das Sozialwerk verpflichtet sich, die Ausgaben zur Betreuung der rund 1.600 Menschen in seinen Wohnheimen um 1,5 Prozent zu senken. Außerdem sollen während der dreijährigen Laufzeit 180 Menschen aus den Wohnheimen in das Ambulant Betreute Wohnen wechseln.

Im Gegenzug wird der Landschaftsverband Strukturvorgaben und Nachweispflichten lockern, hieß es am Montag (12.12.) bei der Unterzeichnung in Münster. Der LWL schätzt, dass er mit der Vereinbarung knapp eine Million Euro pro Jahr sparen wird. Der LWL bezahlt zur Zeit für einen Menschen mit Behinderung im Wohnheim zirka 110 Euro pro Tag.

¿Wir brauchen mehr Menschen im weniger betreuungsintensiven Betreuten Wohnen. Und wir müssen - bei unveränderten Leistungsanforderungen - die Kosten für jeden Einzelfall senken,¿ so LWL-Direktor Wolfgang Schäfer. Mit solchen Vereinbarungen trügen die Einrichtungen zur Dämpfung des Kostenanstiegs bei. Schäfer: ¿Wir wären sehr zufrieden, wenn wir solche Vereinbarungen landesweit mit allen erreichten.¿

¿Wir wollen wissen, was im Rahmen dieses Modellprojektes im Ergebnis für unsere Klienten, für die Einrichtungen und den Kostenträger herauskommt¿, sagte Dieter Czogalla, Vorstandsprecher des Sozialwerkes St. Georg. ¿Die Zielvereinbarung beeinhaltet auch Anreize oder Sanktionen, wenn Ziele übererfüllt oder nicht erfüllt werden.¿

Das Sozialwerk St. Georg mit Hauptsitz in Gelsenkirchen (Mitglied im Caritas-Verband), ist eines der großen Sozialunternehmen in Nordrhein-Westfalen. Es betreut in ganz Westfalen 2.500 Menschen mit Behinderungen in über 50 Einrichtungen und unterschiedlichen Betreuungsformen. Im Durchschnitt aller ambulanter und stationärer Betreuung kostet ein Tag rund 98 Euro pro Klient.

Der LWL finanziert die Hilfen für 45.000 behinderte Menschen in Westfalen-Lippe mit rund 1,2 Milliarden Euro im Jahr und ist damit einer der größten Zahler der so genannten Eingliederungshilfe für behinderte Menschen in Deutschland.

https://www.sozialwerk-st-georg.de



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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