LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 28.09.05

Presse-Infos | Der LWL

Besuch der Sehberhinderten und Blinden Soester Schüler und der französischen Austauschschüler aus Lille im Naturkundemuseum Münster

Bewertung:

Münster (lwl). ¿Ich habe mich vorher auf der Internetseite des Museums schlau gemacht und über die Dinosaurier informiert.¿ Die 16-jährige Wiebke aus Lüdinghausen war ganz aufgeregt, als endlich die Museumspädagogin Cornelia Ramthun mit dem Programm anfing.

Wiebke ist seit ihrer Geburt erblindet. Sie hat schon viel über Dinos gehört und freut sich auf den Besuch im Westfälischen Museum für Naturkunde in Münster des Landschaftsverbandes Westfa-len-Lippe (LWL). Sie gehört zur Gruppe der 13 teils Blinden, und teils Sehbehinderten der Von-Vinke-Schule aus Soest, ebenfalls eine Einrichtung des LWL, und der École Régionale des Déficients Visuels aus Lille (Frankreich), die gestern zu Gast im Naturkundemuseum waren. Die Schüler machten das museumspädagogische Programm ¿Eine Reise in das Reich der Riesen¿ zum Thema Dinosaurier mit. Das Besondere: das LWL-Museum hat dieses Programm speziell für Blinde und Sehbehinderte entwickelt. Was anderen Museumsbesuchern normalerweise verboten ist,
das durften die 13- bis 16-jährigen Jungendlichen an diesem
Tag: Sie hatten die Möglichkeit ganz viele der ausgestellten
Dinosaurier anzufassen und selbst zu ertasten.

Hände und Ohren war an diesem Tag gefragt bei Wiebke, Yvonne (16) aus Spelle und Kathrin (16) aus Möhnesee und den anderen Jugendlichen. Während des Programms erhielten die Schülerinnen und Schüler Eindrücke von der Größe und Form der Dinosaurierzähne, der Mächtigkeit einzelnen Knochen und den unterschiedlichen Formen der Dinos. Es gab jede Menge Informationen über Leben, Fortpflan-zung und Sterben der großen Urzeitriesen, aber auch ganz viel zu Ertasten. Dabei benutzten die Ju-gendlichen auch eine fünf Meter langen Rute, mit der sie größere Dinosaurier abtasten konnten. Beim Abtasten des Tarbosaurus-Dinosaurierskeletts sammelt Kathrin still ihre Informationen mit der Hand, um hinterher genau beschreiben zu können, was sie da gerade ertastet hat: ¿Die Zähne des Sauriers sind ganz spitz und krümmen sich nach hinten, das kann man alles genau fühlen.¿ Der 15-jährige Aidin aus Soest freut sich am Ende des Programms: ¿Toll, dass man hier so viel anfassen darf, das ist in an-deren Museen nicht möglich.¿

Besonderen Herausforderungen stellten sich Ramthun und ihre Kollegin Birgit Kreimeier, ebenfalls Mu-seumspädagogin am Naturkundemuseum. Nicht nur, dass sie mit dem Programm speziell auf die Be-dürfnisse der Blinden und Sehbehinderten eingehen, sie mussten gleichzeitig auch damit klarkommen, dass in zwei Sprachen geredet wurde. Glücklicherweise traten die Lehrer Christiane Wilmes (Soest) und Réné Grégoire (Lille) als Dolmetscher auf und übersetzten für die französischen Schüler die ein-zelnen Stationen und Erklärungen. Wiebke war auf jeden Fall am Schluss der Führung begeistert und erzählt: ¿ich habe vieles Anfassen dürfen und tatsächlich auch noch Neues dazu gelernt.¿

Die Von-Vincke-Schule betreibt seit zwei Jahren einen Schüleraustausch mit der französischen Schule in Lille. Um den jungen Franzosen einen Eindruck vom Land zu geben, stehen verschiedene Ausflüge zusammen mit den deutschen Schülern auf dem Programm. Diesmal führte der Ausflug aufgrund einer Einladung des LWL-Jugenddezernenten Hans Meyer nach Münster und in das Naturkundemuseum.

Informationen zum Blinden- und Sehbehinderten-Programm des LWL-Naturkundemuseum gibt es un-ter Telefon (0251) 591-05. Weitere Museumspädagogische Programme für Sehende stehen für alle Altersklassen und Ausstellungen zur Verfügung.



Pressekontakt:
Pressekontakt: Markus Fischer, Tel.: 0251 591-235
presse@lwl.org




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