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Mitteilung vom 15.09.05

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Kolloquium über das Cappenberger Chorgestühl

Bewertung:

Selm/Cappenberg (lwl). Im Rahmenprogramm für die Ausstellung ¿Der Freiherr vom Stein und Cappenberg¿ findet am kommenden Freitag (23.9.) eine öffentliche Tagung über das spätgotische Chorgestühl in der Cappenberger Stiftskirche statt. Das schönste und umfangreichste geschnitzte Chorgestühl Westfalens entstand in den Jahren1509 bis 1521 und ist wegen seines bemerkenswert guten Erhaltungszustandes weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt.

In einem Kolloqium des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), dessen Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Cappenberg betreut, widmen sich im Theater auf Schloß Cappenberg Wissenschaftler verschiedener Disziplinen diesem außergewöhnlichen Objekt.

Im Zentrum steht dabei der Vortrag von Dr. Wingolf
Lehnemann (Lünen). In neuen Forschungen hat er die Bilder unter den Miserikordien des Chorgestühls untersucht. Miserikordien sind kleine Stützsitze, die unter den Klappsitzen des Chorgestühls ange-bracht wurden. Diese sollten den Stiftsherren während langer Gottesdienste das Stehen erleichtern.

Lehnemann hat die mit Schnitzwerk reich verzierten ¿Notsitze¿ untersucht und dabei verblüffende Feststellungen gemacht. Nach allgemeiner Auffassung wurden in den Schnitzereien Fabeln und Sprichwör-ter verarbeitet, denn jedes der Bildwerke erzählt eine kleine Geschichte, die den Mönch zur Tugend ermahnen sollte.

Dr. Gerd Dethlefs vom Westfälischen Landesmuseum: ¿Lehnemann hat eine neue Deutung, die den ganzen Chorraum einbezieht. Diese Thesen bieten nun Anlass, das Chorgestühl einer neuen wissenschaftlichen Betrachtung zu unterziehen.¿

Um den zentralen Vortrag gruppieren sich sieben weitere Beiträge, die den historischen und architekto-nischen Hintergrund des Chorgestühls, seine Bedeutung für das Stift und seine Stellung in der rheini-schen und westfälischen Kunst näher beleuchten sollen.


Die ganztägige Veranstaltung am Freitag, den 23. September im Theater auf Schloß Cappenberg, Selm beginnt um 8.30 Uhr, das Ende ist für 18 Uhr vorgesehen.

Das Kolloqium ist öffentlich, die Teilnahmegebühr
beträgt 12 Euro. Im Preis enthalten sind das Mittagessen sowie Kaffee bzw. Tee. Eine Anmeldung ist bis zum 21. September erforderlich (Tel. 0251-5907-201; Mail besucherbuero@lwl.org).

Programm:


Ab 8.30 Eintreffen der Teilnehmer

9.00 Begrüßung und Grußworte (Guido Kohlenbach, LWL-Kulturabteilung,
Landrat Michael Makiolla, Kreis Unna, Bürgermeister Husmann, Selm)

9.20 Zur Einführung (Dr. Gerd Dethlefs)

9.30 Cappenberg um 1500 ¿ zum historischen Hintergrund
(Dr. Wolfgang Bockhorst, LWL-Archivamt)

10.15 Fragen zum Cappenberger Chorgestühl. Von der Zuordnung zu anderen Chorgestühlen
über die Motiventlehnung bis zur Aufstellung vor Ort. Eine Problemskizze
(P. Dr. Philipp Reichling OPraem)

11.00 Kaffeepause

11.30 Die Miserikordien des Cappenberger Chorgestühls und ihr ikonographisches Programm
(Dr. Wingolf Lehnemann, Lünen)

12.30 Die Wappen am Chorgestühl
(Dr. Gerd Dethlefs, Münster)

13.00 Mittagessen

14.00 Erläuterungen zum Chorgestühl in der Stiftskirche (Dr. Wingolf Lehnemann)

14.30 Westfälische Einflüsse am Cappenberger Chorgestühl
(Dr. David Gropp, LWL-Amt für Denkmalpflege, Münster)

15.15 Niederrheinische Vergleiche zur Architektur und Skulptur des Cappenberger
Chorgestühls
(Dr. Barbara Rommé, Stadtmuseum Münster)

16.00 Kaffeepause

16.30 [Ikonographische Probleme deutscher Chorgestühle]
(Dr. Frank Matthias Kammel, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg)
17.15-18.00 Schlußdiskussion

18.30-19.00 Vespermusik im Chorgestühl (Clavichord und Laute)
(Dr. Richard Moroz und Martin Junge)



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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