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Mitteilung vom 29.12.04

Presse-Infos | Der LWL

LWL-Direktor befürwortet Bundesbehindertengeld

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Münster(lwl). Die Einführung eines Bundesbehindertengeldes hat der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Wolfgang Schäfer, in Münster befürwortet. Fachleute aus ganz Deutschland hatten dem Bund im Dezember in einer Initiative empfohlen, jedem von Geburt an behinderten Menschen monatlich 553 Euro aus der Bundeskasse zu zahlen.

Den LWL-Haushalt würde die Einführung des so genannten Bundesteilhabegeldes nach vorsichtiger Schätzung um bis zu 120 Millionen Euro jährlich entlasten, weil das neue Behindertengeld dann als Einkommen behinderter Menschen auf die Mittel angerechnet werde, die der LWL zum Beispiel für Menschen mit Behinderungen in Wohnheimen oder Werkstätten ausgibt.

Der LWL ist einer der größten Zahler der Behindertenhilfe in Deutschland. 80 Prozent seines Haushaltes von 2,1 Milliarden Euro fließen in soziale Aufgaben. Ein Platz im Wohnheim kostet in Westfalen-Lippe rund 2.400 Euro monatlich. Insgesamt leben rund 26.000 Menschen in westfälischen Heimen, etwa 13.000 bei ihren Eltern. Die Werkstätten in Westfalen-Lippe besuchen etwa 25.000 Menschen mit Behinderungen.

Die Einführung des sogenannten Bundesteilhabegeldes sei aus sozial- und finanzpolitischer Sicht vernünftig, so Schäfer, weil der LWL und damit die Kommunen mit ständig steigenden Fallzahlen und Kosten in der Behindertenhilfe konfrontiert würden.

Finanziert werden soll das Bundesteilhabegeld für Behinderte nach dem Vorschlag des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge (Frankfurt/M) vor allem aus dem Wegfall des Kindergeldes, das zur Zeit noch Eltern behinderter Kinder lebenslang gewährt wird. Das Bundesteilhabegeld solle den von Geburt an behinderten Menschen und Menschen zukommen, deren Behinderung vor dem 27. Lebensjahr eingetreten ist.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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