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Mitteilung vom 22.12.03

Presse-Infos | Der LWL

Im Westfälischen Römermuseum Haltern regiert der Würfelbecher

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Haltern (lwl). Am zweiten Weihnachtstag öffnet das Westfälische Römermuseum Haltern nach dreiwöchiger Renovierung. Am darauf folgenden Sonntag (28.12.) "regiert der Würfelbecher". In dieser letzten Veranstaltung zum zehnjährigen Jubiläum geht es im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) um die römischen Saturnalien, das wichtigste Ereignis des Monats Dezember im alten Rom.

"Niemand unterstehe sich, während des Festes weder öffentlich noch zu Hause etwas anderes zu treiben, als was auf Spiel, Wohlleben und Fröhlichkeit hinausläuft: denn Köche und Kuchenbäcker allein sollen in diesen Tagen arbeiten. Knechte und Freie, Arme und Reiche sollen auf gleichem Fuße sein", so beschreibt der antike Schriftsteller Lukian die Gesetze des wohl beliebtesten römischen Volksfestes.

Die Römer ¿ vom Sklaven bis zum Kaiser ¿ waren vom Würfelfieber infiziert. Doch nur an den Saturnalien, dem wichtigsten Ereignis im Monat Dezember, waren Glücksspiele um Geld erlaubt. Die Museumspädagoginnen Dr. Carola Kintrup und Alessandra Schmelzer informieren in Haltern mit Ausstellungsstücken anschaulich über die "tollen Tage" im alten Rom.

Ursprünglich am 17. Dezember zum Abschluss der Ackerarbeiten und zu Ehren des Landbau-Gottes Saturn gefeiert, wurden die Festlichkeiten im 1. Jahrhundert n. Chr. auf volle sieben Tage
ausgedehnt. Laute Fröhlichkeit und ausgelassenes Treiben herrschte an den Saturnalien. Ein "rex bibendi" , also ein Trinkkönig sorgte für Stimmung, während der Wein in Strömen floss und man sich hemmungslos dem Glückspiel hingab.

Selbst die Sklaven auf den großen landwirtschaftlichen Gütern und in den Bergwerken erhielten eine Extraportion Wein zugeteilt. Schulen, die sonst kaum Rücksicht auf Feste nahmen, unterbrachen an den Saturnalien ihren Betrieb. Sklaven genossen Redefreiheit und konnten an diesen Tagen nicht nur mit den Herren speisen, sondern diesen auch einmal ungestraft die Meinung sagen.

Während ausgelassenes Feiern heute im Karneval fortlebt, ist ein anderer Brauch auf das christliche Weihnachtsfest übergegangen: Man beschenkte sich gegenseitig. Die deutlichen Einflüsse der Saturnalien auf das Weihnachtsfest erklären Historiker mit der Vermischung mit dem nahen Fest der Wintersonnenwende.

Ursprünglich waren nur Tonpuppen und Kerzen rituelle Saturnalien-Geschenke. Kerzen können am kommenden Sonntag im LWL-Römermuseum unter Anleitung von Museumspädagogin Gaby Olthoff mit römischen Mustern gestaltet werden. Kosten: 1,50 ¿ pro Kerze.

Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist nicht erforderlich.

Westfälisches Römermuseum Haltern,
https://www.roemermuseum-haltern.de
Täglich außer montags 9 bis 17 Uhr
Samstags und sonntags 10 bis 18 Uhr
Eintritt: 2.60 / 1,10 ¿; Familientageskarte 5,20 ¿




Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon 0251 591-235
presse@lwl.org




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