LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 28.11.03

Presse-Infos | Der LWL

Presse-Einladung zum Jahrestreffen Depressionsstation

Bewertung:

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Fußballprofi Sebastian Deisler hat es öffentlich gemacht: düstere Grübel-Stimmung; ständige Selbstzweifel, Schuldgefühle gar; die Arbeit, die Konzentration, Gespräche, Gefühle - alles fällt schwer; irgendwann verstärken Kopfweh oder Kreislaufbeschwerden die anhaltend schlechte Gemütslage. Sei es durch chronischen Stress oder punktuelle Auslöser (Trennung, Scheidung, Tod) - jede(r) Fünfte erleidet mindestens eine depressive Lebensphase.

Ab wann genau aber schlägt das ganz normale Stimmungstief in eine behandlungsbedürftige Depression, eine so genannte affektive Erkrankung, um? Warum schlittern Betroffene aus Verzweiflung, Scham oder Unkenntnis in die seelische Abwärtsspirale - oftmals begleitet von hilflosen Durchhalteparolen aus ihrer Umgebung? Und warum wird nur jede zweite Depression korrekt diagnostiziert, obwohl zehn von hundert Allgemeinarzt-Patienten sie haben? Und das obwohl die Depression nach einer WHO-Studie die meist verbreitete, volkswirtschaftlich kostenträchtigste Psycho-Erkrankung ist.

Dergleichen gesundheitsökonomische Befunde und Fragen zu einer gemeinhin immer noch "unterschlagenen", gleichwohl gut behandelbaren Gemütserkrankung greifen 180 Fachleute von allen 80 deutschen Depressionsstationen an einer ihrer prominentesten Adressen auf. In der Hemeraner Hans-Prinzhorn-Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) trifft ihre bundesweite Arbeitsgemeinschaft sich zu ihrem eintägigen

Jahrestreffen Depressionsstation

am Freitag, 5. Dezember 2003, ab 13 Uhr,

in der LWL-Hans-Prinzhorn-Klinik, Sozialzentrum, Großer Hörsaal (ist ausgeschildert), Frönsberger Str. 71, 58675 Hemer.


Wir laden Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, vorab ein zu einem Pressegespräch mit Behandlern und Betroffenen. Ab 11.30 Uhr am Freitag, 5.12.03, stehen Ihnen ebenfalls im Sozialzentrum, Großer Hörsaal, in der Hemeraner Klinik der Leitende Arzt Prof. Dr. Ulrich Trenckmann und Oberarzt Dr. Patrick Debbelt sowie - voraussichtlich - verständlicherweise auf Anonymität bedachte, aber über ihre Erkrankung bzw. Behandlung auskunftsbereite Patienten als Gesprächspartner zur Verfügung.

Einzelheiten zur anschließenden Tagung entnehmen Sie bitte dem beigefügten Programm.

Aus der LWL-Pressestelle in Münster grüßt Sie herzlich


Karl G. Donath




Zum Thema:

Jede achte deutsche Spezialstation für depressiv erkrankte Menschen betreibt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). In seinen psychiatrischen Krankenhäusern sind allein elf der bundesweit derzeit 80 spezialisierten Behandlungseinheiten angesiedelt.

Depressionsstationen mit speziellem "therapeutischen Setting', nämlich besonders geschultem Personal und Extra-Angeboten wie zum Beispiel der Lichttherapie, sind seit 1985 in neun LWL-Kliniken in Dortmund, Hemer, Herten, Lengerich (2), Lippstadt, Münster, Paderborn und Warstein (2) aufgebaut worden. Als jüngste ist voriges Jahr eine 21-Betten-Einheit in der LWL-Klinik Gütersloh dazugekommen. Die LWL-Häuser bieten 203 Behandlungsplätze an.

Eine Depression ist heilbar, meist sogar ambulant. "Sie ist die häufigste psychiatrische Störung", so Helga Schuhmann-Wessolek, Krankenhausdezernentin des Landschaftsverbandes, "In vielen Fällen verbirgt sich die Depression lange hinter körperlichen Symptomen wie Schmerzen, Kraftlosigkeit oder Schlafstörungen. Spätestens wenn aus abgrundtiefer Traurigkeit Rückzug und gar Suizidgedanken werden, brauchen Betroffene spezielle Hilfe."

Depressionsstationen haben zwischen zwölf und 24 Plätze. Besonderen Wert legen Patienten wie Personal auf das Stations-Milieu. Eine ruhige, familiäre Atmosphäre, Empathie, Nähe und Fürsorge sollen bei Erkrankten wieder Selbstwertgefühl und Lebenshoffnung wecken. Ein dichtes, individuell abgestuftes Wochenprogramm mit Einzel- und Gruppentherapie ermöglicht im Schonraum der Station das Wiedereinüben nicht depressiven Verhaltens.

Die stationäre Depressionsbehandlung dauert vier bis acht Wochen. Darauf folgt meist eine ambulante oder teilstationäre Weiterbehandlung zum Beispiel in einer Tagesklinik ("Klinik ohne Bett').








Pressekontakt:
Karl G. Donath, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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