LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 18.06.03

Presse-Infos | Der LWL

Tenor bei LWL-Fachkongress:
"Psychiatrie braucht mehr unternehmerische Impulse"

Bewertung:

Münster (lwl). "Gerade im Interesse ihrer Patientinnen und Patienten müssen sich psychiatrische Kliniken stärker als unternehmerisch handelnde Dienstleister verstehen. Nur mit wirtschaftlichem und wettbewerbsorientiertem Handeln kann bei bedrückend knappen Kassen im Gesundheitswesen für die seelisch Erkrankten noch das maximal Mögliche herausgeholt werden." Das hat LWL-Krankenhausdezernentin Helga Schuhmann-Wessolek heute (17.6.) in Münster beim zweitägigen Kongress "Unternehmen Psychiatrie¿ gefordert. Zufriedene Kunden seien für jedes Unternehmen, auch für psychiatrische Krankenhäuser, das entscheidende Wettbewerbsplus, sagte Dr. Heike Schambortski von der ausrichtenden münster & partner Krankenhausberatung (Nürnberg).

Schuhmann-Wessolek verwies auf zwei Patientenbefragungen in den elf erwachsenenpsychiatrischen Kliniken des LWL-Krankenhausverbundes (rd. 40.000 Behandlungsfälle jährlich). Sie hatten 1999 und 2001 ergeben, dass mehr als 80 Prozent der Behandelten sich bei erneuter Erkrankung wieder in eine LWL-Klinik begeben würden. "Dieses Kapital, diesen guten Ruf gilt es zu pflegen, wenngleich auch einem großen Träger wie dem LWL die seit 1992 andauernde Deckelung bei Kosten und Erlösen zusehends zu schaffen macht", so die LWL-Krankenhausdezernentin weiter.

So müsse der LWL-Psychiatrieverbund aus 17 Fachkrankenhäusern und drei Pflege- und Förderzentren wegen der Finanzierungsrestriktionen im Gesundheitswesen im Jahr 2003 eine Unterfinanzierung von bis zu zehn Millionen Euro verkraften, sagte Schuhmann-Wessolek einen zukünftig "noch schwierigeren Spagat zwischen Kostensenkungszwang und Aufrechterhaltung der gewohnten Behandlungsstandards" voraus. Weiter vorangetrieben würden im "Psychiatriekonzern LWL" darum kostensenkende Kooperationen zwischen regional benachbarten LWL-Krankenhäusern etwa auf der Verwaltungsleitungsebene sowie der systematische Ausbau kostengünstigerer und patientennaher teilstationärer (Tageskliniken) und ambulanter Behandlungsangebote.

Welche unternehmerischen Wege von Kapitalbeschaffung bis Privatisierung, von Effizienzsteigerung bis zur Unternehmensmarke für psychiatrische Kliniken und Abteilungen gangbar sind, darüber tauschten sich auf Einladung des LWL und der münster & partner Krankenhausberatung rund 140 Experten aus, darunter Krankenhausmanager aus dem öffentlich-rechtlichen wie privatwirtschaftlichen Bereich, Bankenvertreter, Gesundheitsfachleute aus Universitäten und Großbetrieben sowie Fachpolitiker und Krankenkassen-Verantwortliche. Aus den "richtungsweisenden Diskussionen" hob Dr. Heike Schambortski von münster & partner die Notwendigkeit einer stärkeren Hinwendung der Psychiatrie-Krankenhausbetreiber zum freien Kapitalmarkt hervor:"Öffentliche Hand und Kostenträger werden immer weniger fähig und willens sein, Investitionsmittel bereit zu stellen". Außerdem brauche die Psychiatrie eine stärkere "Einbindung in Medizinkonzerne, um anpassungsfähiger zu werden", so Schambortski.




Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 41 Schulen, 17 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 135 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.




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