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Mitteilung vom 21.06.02

Presse-Infos | Der LWL

'Eisenerz fürs Ruhrgebiet'
Diavortrag zur Geschichte der Rohstoffversorgung im Ruhrgebiet

Bewertung:

Hattingen (lwl). Rasen-Eisenerz von Emscher und Lippe, Kohlen-Eisenstein von der Ruhr, Minette aus Luxemburg und Lothringen, Erze aus Spanien, Nordafrika und Schweden... Wer die Herkunft der Eisenerze, mit denen die Hochofenwerke im Ruhrgebiet in den letzten rund 150 Jahren ¿gefüttert¿ wurden, verfolgen will, gelangt schnell in die weite Welt. Der Essener Diplom-Geologe Udo Scheer nimmt am Freitag, 28. Juni, um 20 Uhr die Museumsgäste des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit seinem Diavortrag in der Henrichshütte Hattingen mit auf eine solche Reise in die Welt.

Die ersten Holzkohle betriebenen Hüttenwerke entstanden im 18. und 19. Jahrhundert in den Tälern der Emscher und Lippe, weil dort Rasen-Eisenerze als Rohstoffe gefunden worden waren. Aber erst nachdem 1849 das Erz mit Koks aus der Ruhrkohle verhüttet wurde, erlangte die Herstellung von Eisen und Stahl im heutigen Ruhrgebiet auch überregionale Bedeutung.

Mit wachsender Produktion und Nachfrage reichten jedoch lokale Erze bald nicht mehr aus, um den Bedarf der Hochöfen zu decken. Der Bau neuer Eisenbahnstrecken erschloss den Hütten im Revier allerdings Eisenerzlagerstätten an der Lahn, Sieg und Dill. Gemeinsam mit britischen Unternehmern eröffnete Krupp Bergwerke in Nordspanien. Weitere Eisenerze importierte man aus den französischen Kolonien aus Nordafrika. Alle Hüttenwerke beteiligten sich an dem ¿Run¿ auf die Minette in Luxemburg und Lothringen.

Jedes neue Verfahren der Stahlherstellung, wie beispielsweise das Bessemer- und Thomasverfahren, veränderte auch die Ansprüche, die an das Erz gestellt wurden. Vormals wichtige Abbaugebiete konnten so schnell ihre Bedeutung verlieren. Neue Lagerstätten rückten ins Blickfeld. Die schwedischen Erze aus Kiruna und Gällivare wurden so beispielsweise erst durch das Thomas-Stahlverfahren interessant, während die spanischen ¿Bessemer-Erze¿ nahezu bedeutungslos wurden.
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Heute sind europäische Eisenerze vom Markt verdrängt. In gewaltigen Mengen werden aufbereitete Erze mit hohem Eisengehalt zumeist über Rotterdam und den Rhein aus Brasilien, Australien, Südafrika und Mauretanien zu den verbliebenen Hochöfen im Ruhrgebiet gebracht.

Der Diavortrag findet im Foyer des Westfälischen Industriemuseums Henrichshütte Hattingen statt und ist kostenlos. Im Vorfeld, um 19 Uhr, bietet das Westfälische Industriemuseum eine Schnupperführung über das Museumsgelände an (Eintritt: 3,50 ¿, Kinder ab sechs Jahren 2 ¿).


Kontakt: Anja Kuhn, Westf. Industriemuseum, Tel. 0231 69 61 ¿ 139
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235







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