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Mitteilung vom 25.04.02

Presse-Infos | Der LWL

Geheimnisvoller Stein für das neue LWL-Archäologie-Museum in Herne
5.500 Jahre alte Steine gehen auf Reise

Bewertung:

Warburg (lwl). Die Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks Warburg veranstalteten am Mittwoch (24. April) eine Übung der besonderen Art: Für die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) verpackten sie vier mannshohe Steine eines 5.500 Jahre alten Grabes aus Warburg. Die Steine, die zum Teil mit rätselhaften Bildzeichen verziert sind, werden ab Frühjahr 2003 im neuen Westfälischen Museum für Archäologie in Herne zu sehen sein.

Eigentlich sollte das gute Stück auf die Bauschuttdeponie: ein mit geheimnisvollen Zeichen versehener Felsquader aus dem Grab in Warburg. Nachdem Archäologen 1998 die Grabanlage erforscht hatten, wurde nur der schönste Wandstein ins Warburger Museum gebracht, der Rest sollte entsorgt werden. Peter Kirschbaum, ehrenamtlicher
Bodendenkmalpfleger, setzte sich für die Rettung des historischen Baumaterials ein - die Steine lagerten seitdem in seinem Garten, bis jetzt die LWL-Wissenschaftler bei ihm vorstellig wurden. Sie wollen in der neuen Dauerausstellung in Herne das 23 Meter lange Großsteingrab wieder herstellen und dafür auch die originalen Steine verwenden.

Über mehrere Generationen hatten die Grab-Erbauer, Viehzüchter aus der Zeit um 3.500 v. Chr., ihre Toten in dem Gemeinschaftsgrab bestattet. Die Rekonstruktion mit den Skelettresten und Grabbeigaben gibt Auskunft über das Leben und Sterben der sogenannten Wartberg - Kultur, die von 3.500 bis 2.800 v. Chr. in Teilen von Westfalen und Hessen verbreitet war.

Wie schwer der Transport der riesigen Sandsteinblöcke für die Steinzeitmenschen war, kann man nachvollziehen, wenn man sich die Vorbereitungen für den Transport in heutiger Zeit anschaut: Nur mit Hilfe von Maschinen können die THW-Mitarbeiter die schweren, fast mannshohen Felsquader auf Paletten verladen und verpacken.

Einen Einblick in den Toten- und Götterkult der Steinzeitmenschen geben geheimnisvolle Bildzei-chen auf den Steinen. Wie auf dem Quader im Warburger Museum hat die Zeit auch auf den Steinen von Peter Kirschbaum ein stilisiertes Rind, Zickzackmuster und ovale Zeichen sichtbar gemacht. Denn Moosbewuchs hat sich in den gravierten Vertiefungen festgesetzt und so ihre Konturen geschärft. ¿Von Jahr zu Jahr erkannte ich mehr Zeichen¿ sagt der ehemalige ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger.

Die Bedeutung der Zeichen konnten die Archäologen noch nicht endgültig klären. Sicher ist nur, dass sie einen religiösen Gehalt hatten. Bis die Forscher eines Tages vielleicht weitere Gräber mit solchen Symbolen entdecken, bleiben sie ein Geheimnis.








Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Yasmine Freigang, Telefon: 0251 5907-267
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