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Mitteilung vom 23.04.02

Presse-Infos | Der LWL

Gemeinsam Räkeln und Retten
Wie eine Hündin und ihr Herrchen zu Rettern ausgebildet werden

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Warstein (lwl). Assi führt ein ganz normales Hundeleben: Die blonde Hovawarthündin räkelt sich manchmal genüsslich vor dem Sofa der Familie Beerwerth, freut sich über Streicheleinheiten und hat einen ausgemachten Spieltrieb. Und doch kann die 15 Monate alte Hundedame bald mehr als viele andere ihrer Artgenossen. Sie lernt Leben zu retten.
"Wenn man sich einen Hund anschafft, dann muss man ihn auch fördern und beschäftigen", sagt Raimund Beerwerth, Besitzer von Assi. Der Krankenpfleger aus der Westfälischen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Warstein hat sich Ende 2000 für einen Hund und damit auch für die Rettungshundearbeit entschieden. Seit Assi, die laut Stammbuch Esther von der Extumer Gaste heißt, sechs Monate zählt, ist sie zusammen mit ihrem Herrchen beim Training der Such- und Rettungshundestaffel der Rotkreuzgemeinschaft Meschede aktiv. Mindestens einmal in der Woche heißt es für beide "Such und hilf!". Während Krankenpfleger Beerwerth sich unter
anderem in Organisation und Einsatztaktik, Sprechfunkverkehr und Trümmerkunde fortbildet, trainiert Assi ihre hochsensible Nase in so genannten Anzeigeübungen, lernt Gerüste und Wippen sicher zu überqueren und auf die Befehle von Herrchen zu hören. Bis Assi als "geprüfter Flächensuchhund" vermisste hilflose Personen in unübersichtlichem Gelände suchen kann und darf, vergehen insgesamt rund eineinhalb Jahre. Es folgt für Hund und Herrchen eine Prüfung, die beide jährlich wiederholen müssen. Als perfekt eingespieltes Team stehen sie dann in der Rettungshundestaffel unter anderem für polizeilich angeforderte Sucheinsätze zur Verfügung.
"Es ist ein Hobby, das manchmal viel Idealismus vom Hundeführer verlangt", sagt Beerwerth. Die ehrenamtlichen Einsätze können zu allen Tages- und Nachtzeiten und fast bei jedem Wetter beginnen. Häufig bleiben die Suchaktionen ohne Erfolg. "Das liegt nicht etwa an den Hunden oder Hundeführern", erklärt Beerwerth. "Vielmehr sind die vermissten Personen häufig gar nicht im Suchgebiet", ergänzt er. "Aber wenn die Rettungshundestaffel nur einmal einem Menschen das Leben rettet, hat sich die gesamte Arbeit für alle mehr als gelohnt." Als Krankenpfleger in der Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) weiß Raimund Beerwerth aus täglicher Erfahrung, wie schnell besonders ältere Menschen die Orientierung verlieren können. Auch wenn er selbst noch keine Suchaktion in Warstein erlebt hat, will er das Fachwissen über gerontopsychiatrische Krankheitsbilder künftig mit Unterstützung von Dr. Norbert Seeger aus der LWL-Klinik an das Team der Rettungshundestaffel Meschede weitergeben. Im Ernstfall könnten diese Kenntnisse auch Leben retten.
Hovawarthündin Assi ist sich indessen des Ernstes ihres "Nebenjobs" nicht bewusst. Im Gegenteil: Es ist besonders ihr großer Spieltrieb, der sie zum geeigneten Rettungshund macht. Im Training lernt sie, ihrem Lieblingsspielzeug auf Kommando hinterherzujagen und wird bei erfolgreichem "Verbellen" belohnt. Bei konsequentem Training ist ihre Nase schließlich auch für fremde Gerüche sensibilisiert. Herrchen Beerwerth muss nur das richtige Kommando geben: "Such und hilf!"







Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon 0251 591-235
presse@lwl.org




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