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Mitteilung vom 25.04.12

Presse-Infos | Kultur

Westfalen-Lippe auf dem Weg zur Kulturvision

Kulturentwicklung ist Schwerpunkt der Kulturkonferenz 2012

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Münster/Bielefeld (lwl). Am Mittwoch (25. April) haben sich rund 250 Künstler und Kulturschaffende, Vereine und andere Netzwerke sowie Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung in der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld zur Westfälischen Kulturkonferenz getroffen. Unter dem Motto ¿Auf dem Weg zur Kulturvision¿ war das Vorhaben einer Kulturentwicklungsplanung für Westfalen-Lippe das zentrale Thema dieser zweiten gesamtwestfälisch-lippischen Kulturkonferenz.

¿Das Vorhaben, für ganz Westfalen-Lippe gemeinsame Ziele der Kulturarbeit zu erarbeiten, ist einmalig in ganz Deutschland. Das liegt an der vergleichsweise riesigen Größe der Region ¿ in diesem Landesteil leben mit rund acht Millionen Menschen zum Beispiel zehn Mal so viele wie im Saarland ¿ und an der komplexen und vielschichtigen Struktur der Kulturorganisation und Finanzierung. Deshalb ist es wichtig und notwendig, alle Kulturschaffenden und Kulturträger in den Prozess einzubinden. Das wurde in diesem Umfang noch nie versucht, und deshalb können wir mit unserem Vorhaben auch Vorreiter sein für Kulturplanungsprozesse in anderen Regionen¿, beschreibt Dieter Gebhard, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, die Besonderheit des Vorhabens.

In einem breit angelegten Kommunikationsprozess wollen die Kulturakteure im Laufe des Jahres zunächst eine Vision und Handlungsfelder für die zukünftige Kulturarbeit erarbeiten und daraus konkrete Projekte und Programme ableiten.

Das Konzept dafür mit dem Vorschlag zur Umsetzung hat Kulturberater Reinhart Richter entwickelt. Am Vormittag der Kulturkonferenz hatte er das Konzept zusammen mit LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale zur Diskussion gestellt. Die Ergebnisse werden in die weitere Planung einfließen.

¿Besonders interessant ist der Vorschlag von Kulturberater Reinhart Richter, sogenannte kulturfachliche Knotenpunkte zu etablieren¿, erklärte LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch. ¿Das bedeutet, dass Kommunen oder Organisationen, die besondere Erfahrungen oder Kompetenzen in einem wichtigen Feld der Kulturarbeit haben, so gestärkt werden, dass sie andere Kommunen oder Organisationen mit ihrem Wissen beraten oder unterstützen können und durch dieses Teilen von Wissen Synergien erzeugt werden. Langfristig könnte so ein sich selbst regulierendes Beratungs- und Unterstützungssystem entstehen. Es geht dabei nicht darum, neue Strukturen zu schaffen, sondern vorhandene Stärken sollen gestärkt und besser bekannt gemacht werden und andere sollen daran teilhaben können.¿

Beispiele für gemeinsame Projekte: Literaturland Westfalen, Gärten und Parks
Das Vorhaben der Kulturentwicklungsplanung ist unter dem Dach des Projekts ¿Kultur in Westfalen¿ angesiedelt. Dieses stellte während der Kulturkonferenz zwei weitere seiner Initiativen vor, die bereits jetzt westfalenweites, gemeinsames Handeln verwirklichen:
Im Netzwerkprojekt ¿literaturland westfalen¿ haben sich bislang über 80 literarische Akteure zusammengeschlossen, die ab September 2012 mit einem westfalenweiten Festival die literarischen Stärken in der Region vorstellen.

Die ¿Gärten und Parks in Westfalen-Lippe¿ stellen mit der neuen, touristisch ausgerichteten Website http://www.gaerten-in-westfalen.de ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft Westfalen-Lippe heraus und machen Lust auf einen Besuch. Die Seite geht Anfang Mai online. 100 Anlagen stellen sich am Tag der Gärten und Parks am 9. und 10. Juni mit einem besonderen Programm der Öffentlichkeit vor.

Rahmenbedingungen für die Kulturarbeit
Am Nachmittag der Kulturkonferenz diskutierten die Teilnehmer in Workshops die gesellschaftlichen Entwicklungstrends, die die Kulturarbeit in der Region in Zukunft beeinflussen werden. 14 Themen standen zur Auswahl: von der Zukunft des Tourismus über den Bevölkerungsverlust in ländlichen Räumen bis zu Klimawandel, Verkehr/Mobilität und Armutsentwicklung. Welche Rolle wird das ehrenamtliche kulturelle Engagement in Zukunft spielen? Wie wird sich die Freizeit verändern und welchen Einfluss hat das auf Kunst und Kultur? Zu jedem Thema hatten die Veranstalter einen Experten als Moderator gewinnen können. Die Ergebnisse werden eine Grundlage im Kulturplanungsprozess sein.

Rolle des LWL
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) übernimmt in diesem Prozess eine Moderatorenfunktion, hat aber selbst auch ein besonderes Interesse daran, wie LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale erklärte: ¿Der LWL ist größter Einzelförderer von Kultur in Westfalen-Lippe, weshalb für uns ein mit den Kommunen und anderen Kulturträgern und Akteuren abgestimmtes Vorgehen Voraussetzung für eine erfolgreiche Kulturarbeit ist. Und da geht es nicht zuerst um Geld, sondern darum, dass Kultur letztlich die Klammer ist, die unsere Region zusammenhält. Und dies wird im Europa der Regionen eine zunehmende Rolle spielen.¿

Westfälische Kulturkonferenz
Die Westfälische Kulturkonferenz will über räumliche, fachliche und institutionelle Grenzen hinweg eine Plattform für die gemeinsamen kulturellen Interessen der Region schaffen und Impulse für die Zukunft setzen ¿ damit Kultur in Westfalen-Lippe langfristig und nachhaltig gesichert, gestärkt und besser sichtbar gemacht werden kann.

Veranstalter
Veranstalter der Westfälischen Kulturkonferenz ist das Projekt ¿Kultur in Westfalen¿. Das Projekt will Kultur in Westfalen-Lippe stärken und besser sichtbar machen und damit zur
Profilierung der Region beitragen. Es wird getragen von der LWL-Kulturstiftung, der Westfalen-Initiative und dem Kulturministerium NRW. Das Projektbüro ist beim LWL
angesiedelt, der einzigen Einrichtung, die in ganz Westfalen-Lippe und in allen Kultursparten tätig ist.

25. April 2012, 10 bis 17.40 Uhr
Westfalen ¿ Auf dem Weg zur Kulturvision
Westfälische Kulturkonferenz im Ravensberger Park, Bielefeld


http://www.kultur-in-westfalen.de



Pressekontakt:
Dr. Yasmine Freigang, Projekt ¿Kultur in Westfalen¿, LWL-Kulturabteilung, Telefon: 0251 591-3924, kultur-in-westfalen@lwl.org
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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