LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 28.07.10

Presse-Infos | Psychiatrie

Die Ereignisse in Duisburg verarbeiten

Trauma-Ambulanzen helfen Betroffenen

Bewertung:

Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat auf ein Angebot für traumatisierte Teilnehmer der Loveparade in Duisburg hingewiesen. In den neun Trauma-Ambulanzen des LWL (in Bochum, Dortmund, Herten, Hamm, Marsberg, Hemer, Iserlohn und Paderborn) können sich Betroffene und ihre Angehörigen für entlastende Gespräche kurzfristig anmelden. Hier unterstützen sie spezialisierte Therapeuten dabei, wieder Abstand zu den quälenden Erinnerungen zu gewinnen und in den Alltag zurück zu finden.

¿Die Bewältigung solcher Erlebnisse wie in Duisburg überfordert manchmal die Betroffenen¿, so Dr. Alexandra Dittmann-Balcar, stellvertretende zentrale Notfallpsychotherapeutin des LWL-Psychiatrieverbundes Westfalen. Die Menschen würden von quälenden Erinnerungen in Form von Alpträumen oder ¿flashbacks¿ überfallen. ¿Im Verlauf der Erinnerungen erleben sie Gefühle, Gedanken oder Bilder aus der ursprünglichen Situation wieder.¿

Die Betroffenen reagierten in den ersten Tagen nach dem Ereignis mit diffusen Ängsten, Nervosität, innerer Unruhe, Schreckhaftigkeit und Schlafstörungen. Manche erlebten sich teilnahmslos, andere zeigen Wut, Depressionen oder Schuldgefühle. Dittmann-Balcar: ¿All das sind völlig normale Reaktionen, die fast alle Menschen zeigen, die solchen extremen Erfahrungen ausgesetzt waren.¿

In der ersten Woche nach dem Ereignis ermitteln die Psychologen, wie die Leidtragenden das Erlebte verarbeiten. Einige verkraften das Geschehene gut, einige spüren innerhalb der ersten Zeit keine Erholung und brauchen eventuell professionelle Hilfe.

Andere zeigen zunächst keine Anzeichen einer psychischen Verletzung, entwickeln aber nach einigen Wochen Symptome. Bei diesen Menschen ist die Gefahr einer schweren Traumatisierung groß. "Gerade diese Betroffenen gehen häufiger verloren. Sie wissen oft nicht, wohin sie sich wenden sollen", erläutert die Diplom-Psychologin und ehrenamtliche Katastrophenhelferin beim Technischen Hilfswerk.

Kontakt für Betroffene zu den Trauma-Ambulanzen:

LWL-Universitätsklinikum Bochum

Tel: 0234 5077-0
http://www.lwl-klinik-bochum.de

LWL-Klinik Dortmund - Elisabeth-Klinik -
Kinder- und Jugendpsychiatrie
0231 913019-0
http://www.elisabeth-klinik-do.de

LWL-Klinik Herten
Tel: 02366 802-0
http://www.lwl-klinik-herten.de

LWL-Universitätsklinik Hamm
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Tel: 02381 893-0
http://www.lwl-jugendpsychiatrie-hamm.de

LWL-Klinik Marsberg
Tel: 02992 601-1000
http://www.lwl-klinik-marsberg.de

LWL-Klinik Marsberg
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Tel: 02992-601-4000
http://www.lwl-jugendpsychiatrie-marsberg.de

LWL-Klinik Hemer
Tel: 02372 861-0
http://www.lwl-klinik-hemer.de

LWL-Institutsambulanz Iserlohn
Tel: 02371 8096-0

LWL-Klinik Paderborn
Tel: 05251 295-0
http://www.lwl-klinik-paderborn.de



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos