Sabine Korth, geb. 1958 in Monheim, im Ruhrgebiet aufgewachsen, studierte Fotodesign an der FH Dortmund/ Bielefeld. Seit 1986 lebt und arbeitet sie in der Toskana, seit 12 Jahren in Piombino an der Etruskischen Küste.
Neben eigenen Foto- und Ausstellungsprojekten arbeitet Sabine Korth als Dozentin, wobei sie die Fotografie auch therapeutisch einsetzt. Als Fotografin und Therapeutin setzt sie auf die Technik der Collage.
Collagen erlauben Korth, sich der Forderung Hannah Höchs nach „schrankenloser Freiheit“ zu nähern – oder um es mit Pablo Picassos Worten zu sagen: „Kunst ist eine Lüge, um die Wahrheit zu sagen.“ Die Collage erlaubt ihr ein grenzenloses Spiel mit Möglichkeiten. Dem Spiel folgt die Reflexion. Sie bewertet, wählt aus, reduziert, verwirft, verfeinert, bis sich die Collage zur stimmigen endgültigen Form verdichtet.
Das Abenteuer der Collage beginnt für Sabine Korth mit Fragmenten unscharfer Bilder, halb bewusster Gedanken und Weisheiten. Eine Buch-Zeile, ein Lied-Reim, die Wahrnehmung eines Bildes aus dem Augenwinkel ziehen diese Fragmente ans Licht. Diese Fragmente findet sie im Alltag und lässt sich von Moment und Ort des Findens inspirieren. „Seit ich mit vierzehn zum ersten Mal in der Dunkelkammer die Magie erlebte, wie ein Bild in der Entwicklerschale erscheint oder wie Fotogramme zufällig aus weißen Lichtformen auf schwarzem Silberpapier entstehen, habe ich nie aufgehört, weiter nach dieser zauberhaften Erfahrung zu suchen. Die Spannung zwischen Zufall und Projekt, zwischen Prozess und Wahrnehmung reizt mich.“
Heute arbeitet Sabine Korth ich mit Tablet und Computerstift. Der spontane Pinselstrich und die haptische Bewegung ähneln dabei auf wunderbare Weise der Malerei mit Entwickler und Fixiererlösungen, die mich am Anfang meiner Laufbahn in der Dunkelkammer in ihren Bann gezogen hat.“ Auch wenn sich die Arbeitsweise von analoger Fotografie mit Schere und Klebstoff hin zum Digitalen verändert hat, besteht die Essenz ihres Experimentierens darin, „die Magie in Gang zu halten.“
In ihrer Serie TOSCANA BLUES, die hier gezeigt wird, sorgen durchgehend Tierfiguren für Irritation. Bilder industrieller Orte der Toskana und Ansichten ihrer Landschaft geraten in ein provozierendes Zusammenspiel. Die „tierischen Beobachter“ fungieren dabei als Katalysatoren dieses Spiels. Blicken wir durch ihre Augen?
Alles Nonsens. Oder doch nicht?
Ihre Website ist www.fotokorth.de