Mona Lisa lächelt von Werbetafeln, der „Mann im Kreis“ ziert die Krankenversicherungskarten, und der „Da Vinci Code“ füllte Kinosäle - das Genie ist unter uns. Vom 16. November 2008 bis 15. März 2009 ist Leonardo da Vinci auch zu Gast beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). In seinem Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen (präsentiert der LWL die Ausstellung "Leonardo da Vinci – Erfinder und Ingenieur" mit 50 funktionstüchtigen Modellen, die Studierende der Fachhochschule Bielefeld auf der Basis von Leonardos Zeichnungen nachgebaut haben.
„Es gibt immer eine andere Möglichkeit“
Da Vinci gilt als „homo universalis“: Er war Maler und Bildhauer, Schriftsteller und Philosoph, Geologe und Botaniker, Mathematiker und Astronom, Anatom - und natürlich auch Architekt und Ingenieur. Hier folgte er der Maxime “Es gibt immer eine andere Möglichkeit”. In den Bereichen Maschinenbau, Fahrzeugbau aber auch Rüstung hat da Vinci hunderte Lösungen skizziert, entwickelt und teils auch umgesetzt. Der Studiengang Produktentwicklung an der Fachhochschule Bielefeld unter Prof. Dr. Horst Langer hat Leonardos Ideen aufgegriffen und aus Holz und Metall Modelle gebaut, die fast alle von den Gästen ‚begriffen’ und in Gang gesetzt werden können, darunter da Vincis berühmte „Archimedische Schraube“, mit der Wasser durch Rotation in die Höhe transportiert werden kann, ein Verladekran und ein Schwerlastheber, ein Baumstammbohrer, Kugellager, Wind- und Strömungsmesser, ein Scheinwerfer, ein Trommelautomat... Auch einige von Leonardos Flugobjekten haben die Studierenden nachgebaut, darunter die von vier Männern angetriebene „Luftschraube“, die allerdings nie hätte fliegen können.
Ergänzt wird die Bielefelder Wanderausstellung in Hattingen durch Modelle des Ennepetalers Friedrich-Wilhelm Schlottmann. Auf Knopfdruck hämmern Schmiede, schleppen Gießer Tiegel, klappert das Rad am rauschenden Bach. Liebevoll und gekonnt hat der Fachmann für die regionale Eisen-Geschichte Schmieden, Hochöfen und Gießereien nachgebaut. Von Wellen, Rädern und Ketten angetrieben, gehen die Arbeiter ihrem Tagwerk nach. Besucher können selbst der Frage nachspüren, ob sich zwischen den Entwicklungen da Vincis und den Anwendungen in der heimischen Metallverarbeitung Verbindungen entdecken lassen.
Begleitprogramm
Filmabende
Beginn jeweils 19 Uhr
9.12.2015
Clara Immerwahr (DT/AT 2014, 89 Min.)
Erzählt wird die Lebensgeschichte der ersten promovierten deutschen Chemikerin (1870–1915) – und die Geschichte einer unglücklichen Liebe. Nach Umwegen finden Clara und der Chemiker Fritz Haber zusammen. Er will das Ernährungsproblem lösen und arbeitet an der Stickstoff-Fixierung – gleichermaßen Grundlage für Kunstdünger und Sprengstoff ...
6.1.2016 (Doppelfilmabend)
Der verrückte Professor (USA 1963, 103 Min.)
Der exzentrische, ungeschickte und ziemlich unansehnliche Chemieprofessor Julius Kelp wird weder von seinen Studenten noch von seinen Kollegen ernst genommen ...
Das Labor des Grauens (GB 1974, 92 Min.) FSK 16
Der Biologe Dr. Nolter ist am College Pflanzenspezialist und widmet sich Forschungen, bei denen er einigen seiner Studenten Operationen unterzieht, um Kreuzungen der DNA zwischen pflanzlichem und menschlichem Leben zu erzeugen ...
10.2.2016 (Doppelfilmabend)
Chemie und Liebe (DT 1948, 98 Min.)
Die Ernährung der Menschen ist nach dem Krieg ein unmittelbar drängendes Problem. Der Chemiker Dr. Alland hat eine sensationelle Erfindung gemacht hat: Er kann das pflanzliche Ausgangsmaterial – Gras oder Moos – auf direktem Wege in Butter verwandeln, ohne dabei Kühe zu benötigen ...
Das blaue Palais, Teil 5 – Der Gigant (DT 1976, 90 Min.)
Der Chemiker Enrico Polazzo will einen neuen Werkstoff, einen synthetischen Stahl, entwickeln. Um seine Forschungen fortsetzen zu können, lässt er sich von einem multinationalen Konzern engagieren, der jedoch zwielichtige Ziele verfolgt...
9.3.2016 (Doppelfilmabend)
Medicine Man – Die letzten Tage von Eden (USA 1992, 102 Min.)
Sechs Jahre lang schon lebt der Wissenschaftler Dr. Robert Campbell (Sean Connery) bei einem Indianerstamm im tropischen Regenwald. Dort hat er eine Pflanze entdeckt, mit deren Extrakt man krebskranke Menschen heilen kann. Die genaue Formel hat er jedoch verloren.
The Fountain (USA 2006, 93 Min.)
In spektakulären Bildern erzählt D. Aronofsky eine epische, sich über tausend Jahre erstreckende Geschichte. Entstanden ist dabei eine ehrgeizige Mischung aus Science Fiction, Historienfilm und Drama
23.3.2016 (Doppelfilmabend)
Hauptsache die Chemie stimmt (USA 2014, 91 Min.)
Vorstadt-Apotheker Sam Rockwell lernt durch eine gefährliche Liaison mit Femme Fatale Olivia Wilde so manche Drogen-induzierte Lektion in Sachen aufregendes Leben.
The Substance – Albert Hoffmanns LSD (CH 2011, 89 Min.)
Martin Wirz porträtiert in dieser Dokumentation den Weg der Psychodroge LSD (Lysergsäurediethylamid) von der Entdeckung durch den Chemiker Albert Hofmann bis zu seiner populären Beliebtheit als Partydroge.
3.4.2016 11 und 15 Uhr
Finissage mit dem Kindertheater „Das geheime Labor“ der Umweltbühne Chemnitz. Eintritt frei