11.9.2012 - 3.3.2013
Die Hissung der Sowjetflagge auf dem Reichstag 1945, der „Sprung in die Freiheit” des DDR-Bereitschaftspolizisten Conrad Schumann 1961 oder der Kniefall Willy Brandts in Warschau 1970: Aus der Bilderflut des 20. und 21. Jahrhunderts haben sich einzelne Bilder herausgelöst, die unmittelbar als „Bilder im Kopf“ entstehen. Diese Ikonen haben sich als Schlüsselbilder in das kollektive Gedächtnis eingebrannt und prägen das Geschichtsbewusstsein. Die Wanderausstellung aus dem Bonner Haus der Geschichte fragt nach den Ursachen der Macht dieser Bilder und beschreibt ihre Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte. Die Fotografien beleuchten gleichzeitig schlaglichtartig deutsche Zeitgeschichte.
Bilder sind in der Mediengesellschaft allgegenwärtig und prägen unsere Wahrnehmung der Gegenwart sowie der Vergangenheit. Historische Bildikonen sind Schlüsselbilder, die im kollektiven Gedächtnis als Abbild eines besonderen Ereignisses gespeichert sind. Sie dienen als konkrete Bezugspunkte unserer Erinnerung und sind nicht austauschbar – auch wenn viele Bilddokumente von einem historischen Ereignis existieren, so ist doch nur eines zur Ikone aufgestiegen.
Grundvoraussetzungen dafür sind eine eingängige Bildsprache, die Komplexität des Bildinhaltes und ein möglichst großes Überraschungsmoment. Im Fall des DDR-Bereitschaftspolizisten Conrad Schumann, der im August 1961 in die Freiheit sprang, gelang es, genau diesen Augenblick des Sprungs einzufangen: ein dramatischer Übergang zwischen Diktatur und Demokratie.
Entscheidendes Kriterium bei der Auswahl der Fallbeispiele für die Ausstellung waren die Bedeutung und der Bekanntheitsgrad der Bilder sowie deren Verankerung im kollektiven Gedächtnis. Die Ausstellung fragt nach der besonderen Kraft der Bilder: Woran misst sich die Qualität eines Bildes? Weshalb werden bestimmte Bilder stärker erinnert als andere? Wie ist ihre politisch-historische Bedeutung zu bewerten?
Neben den Original-Fotografien wird auch deren Verbreitung in Zeitungen, Zeitschriften, Illustrierten, Büchern und anderen Publikationen sowie deren künstlerische Adaption in Werken der Bildenden Kunst, des Spielfilms und der Alltagskultur dokumentiert. Aus der Bilderflut des 20. und 21. Jahrhunderts haben sich einzelne Bilder herausgelöst, die unmittelbar als „Bilder im Kopf“ entstehen: die Hissung der Sowjetflagge auf dem Reichstag 1945, der symbolische Händedruck zwischen den Parteiführern Wilhelm Pieck (KPD) und Otto Grotewohl (SPD) auf dem Gründungsparteitag der SED 1946, der „Sprung in die Freiheit“ des DDR-Bereitschaftspolizisten oder der Kniefall von Willy Brandt in Warschau 1970. Diese Bildikonen haben sich als Schlüsselbilder in das kollektive Gedächtnis der Deutschen eingebrannt und prägen das Geschichtsbewusstsein der Nation. Die Ausstellung fragt nach den Ursachen der Macht dieser Bilder und beschreibt die Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte der Fotografien.
Dies ist eine Ausstellung der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung.
Unterstüzt wird die Ausstellung von der Stadtsparkasse Hattingen sowie von der Kreisverwaltung Ennepe-Ruhr-Kreis.
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Begleitprogramm
Filmabende
Beginn jeweils 19 Uhr
9.12.2015
Clara Immerwahr (DT/AT 2014, 89 Min.)
Erzählt wird die Lebensgeschichte der ersten promovierten deutschen Chemikerin (1870–1915) – und die Geschichte einer unglücklichen Liebe. Nach Umwegen finden Clara und der Chemiker Fritz Haber zusammen. Er will das Ernährungsproblem lösen und arbeitet an der Stickstoff-Fixierung – gleichermaßen Grundlage für Kunstdünger und Sprengstoff ...
6.1.2016 (Doppelfilmabend)
Der verrückte Professor (USA 1963, 103 Min.)
Der exzentrische, ungeschickte und ziemlich unansehnliche Chemieprofessor Julius Kelp wird weder von seinen Studenten noch von seinen Kollegen ernst genommen ...
Das Labor des Grauens (GB 1974, 92 Min.) FSK 16
Der Biologe Dr. Nolter ist am College Pflanzenspezialist und widmet sich Forschungen, bei denen er einigen seiner Studenten Operationen unterzieht, um Kreuzungen der DNA zwischen pflanzlichem und menschlichem Leben zu erzeugen ...
10.2.2016 (Doppelfilmabend)
Chemie und Liebe (DT 1948, 98 Min.)
Die Ernährung der Menschen ist nach dem Krieg ein unmittelbar drängendes Problem. Der Chemiker Dr. Alland hat eine sensationelle Erfindung gemacht hat: Er kann das pflanzliche Ausgangsmaterial – Gras oder Moos – auf direktem Wege in Butter verwandeln, ohne dabei Kühe zu benötigen ...
Das blaue Palais, Teil 5 – Der Gigant (DT 1976, 90 Min.)
Der Chemiker Enrico Polazzo will einen neuen Werkstoff, einen synthetischen Stahl, entwickeln. Um seine Forschungen fortsetzen zu können, lässt er sich von einem multinationalen Konzern engagieren, der jedoch zwielichtige Ziele verfolgt...
9.3.2016 (Doppelfilmabend)
Medicine Man – Die letzten Tage von Eden (USA 1992, 102 Min.)
Sechs Jahre lang schon lebt der Wissenschaftler Dr. Robert Campbell (Sean Connery) bei einem Indianerstamm im tropischen Regenwald. Dort hat er eine Pflanze entdeckt, mit deren Extrakt man krebskranke Menschen heilen kann. Die genaue Formel hat er jedoch verloren.
The Fountain (USA 2006, 93 Min.)
In spektakulären Bildern erzählt D. Aronofsky eine epische, sich über tausend Jahre erstreckende Geschichte. Entstanden ist dabei eine ehrgeizige Mischung aus Science Fiction, Historienfilm und Drama
23.3.2016 (Doppelfilmabend)
Hauptsache die Chemie stimmt (USA 2014, 91 Min.)
Vorstadt-Apotheker Sam Rockwell lernt durch eine gefährliche Liaison mit Femme Fatale Olivia Wilde so manche Drogen-induzierte Lektion in Sachen aufregendes Leben.
The Substance – Albert Hoffmanns LSD (CH 2011, 89 Min.)
Martin Wirz porträtiert in dieser Dokumentation den Weg der Psychodroge LSD (Lysergsäurediethylamid) von der Entdeckung durch den Chemiker Albert Hofmann bis zu seiner populären Beliebtheit als Partydroge.
3.4.2016 11 und 15 Uhr
Finissage mit dem Kindertheater „Das geheime Labor“ der Umweltbühne Chemnitz. Eintritt frei