LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 28.07.11

Presse-Infos | Kultur

¿Der Hosenscheißer ist er!¿

Die berühmte Karikatur des General Charles de Gaulle

Bewertung:

Münster (lwl). Den Zeitgeist der späten 1960er Jahre widerspiegelnd, besitzt das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster einen erstaunlich bunten, spontan und ¿wild" gewachsenen Plakatbestand zu den sogenannten ¿Studenten-Unruhen¿ und ihrem kulturellen Umfeld. Der erste Teil der Ausstellung beschäftigte sich mit den ¿Unruhen¿ an der Westfälischen Wilhelms-Universität. Ausgehend von Münster wirft der zweite Teil ¿Globale Protestkulturen¿ (bis 21. August 2011) den Blick über die Landesgrenzen hinaus auf Bewegungen zwischen Lateinamerika, China, USA und Europa.

In einer Serie stellt das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ausgewählte Exponate der Ausstellungsreihe vor:
In keinem anderen Land erreichten die Studentenunruhen ein solches Ausmaß wie in Frankreich. Im Mai 1968 führten die Studentenunruhen zu einem wochenlangen Generalstreik, der das ganze Land lahmlegte. Studenten kämpften gegen den konservativen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und für eine Verbesserung der Studienbedingungen.

Das Pariser Plakat ¿La chienlit c'est lui!¿ stammt aus der Pariser Kunsthochschule, die zu einer ¿Volkswerkstätte¿ umfunktioniert wurde und zeigt die berühmt-berüchtigte Karikatur des Generals. Der Staatschef hatte in einer scharfen Fernseh-Rede vom 19. Mai 1968 auf die Proteste und Streiks mit dem doppeldeutigen Satz ¿Les réformes , OUI, la chienlit, NON!¿ (Reformen ja, Maskerade nein) geantwortet. ¿La chienlit¿ kann sowohl Maskerade als auch Hosenscheißer bedeuten. Schon am nächsten Tag überzog seine Karikatur als lächerlicher ¿Hosenscheißer¿ die Pariser Häuserwände.

In der kollektiven Erinnerung an die Revolte von 1968 nimmt dieses Plakat eine Schlüsselstellung ein. Vergleichbar mit dem deutschen SDS-Plakat ¿Alle reden vom Wetter ¿¿. Beide Plakate werden bis heute ständig neu in Werbung und Politik persifliert.


Weitere Informationen:
http://www.lwl-landesmuseum-muenster.de



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Nina Heinrich, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-209, nina.heinrich@lwl.org
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
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Tel.: 0251 5907-210
Domplatz 10
48143 Münster
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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