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Künstler

Victor Bonato

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Cloning is possible  1992

Material: Naturborsten/Glas/Holz/Glashaube
Maße: "Igel" je 20 x 12 x 17 cm  Glashaube 94 x 42 x 22 cm

Zum Objekt:

Im Zeitalter der Synthetik und Chemie bleiben auch Mensch und Tier nicht von deren Auswirkungen verschont. Wird so unser Lebensraum ein Produkt von Wissenschaft und Forschung sein?

CLONING – eine Revolution! Fortschritt oder Rückschritt? Noch bevor Ethik und Moral Einspruch erheben konnten, hatten Kunst und Künstler das Thema in ihrer Arbeit bereits aufgegriffen. Es entstanden neue kritisch-provokante Kunstformen, Spezies aus der Retorte, geschlechtslose Wesen; der Golem, ein Kunstwerk! Und ein geklonter Igel als multiples Objekt in unbegrenzter Auflagenhöhe. Seit meinem ersten gelungenen Laborversuch ist die Zahl der Exponate bis heute auf 93 Exemplare angestiegen.

CLONING IS POSSIBLE – WAS ABER WAR DIE FRAGE?

Victor Bonato

Abbildung des KunstwerksD Ausschnitt aus einem Lexikon zum Begriff: IgelD

"Igel (Erinaceus), zu den insektenfressenden Raubtieren gehörige, 14 Arten umfassende Säugetiergattung, Typus einer Familie (Erinaceidae), ist besonders merkwürdig durch die Stacheln, welche die obere Körperseite vom Scheitel an bedecken. Diese Stacheln sind eigentlich zusammengewachsene Haarbündel und dienen dem Tiere als Schutzwehr, indem der eigentümliche Bau seiner Hautmuskeln ihm gestattet, sich dergestalt zusammenzurollen, daß er dem angreifenden Feinde nach allen Richtungen sich kreuzende Spitzen entgegenstellt. Der in ganz Mittel- und Südeuropa einheimische gemeine I. (Erinaceus europaeus L.; s. Tafel: Insektenfresser, Fig. 1) wird sehr nützlich, indem er meist von Schnecken, Würmern, Insekten, besonders aber von Mäusen lebt. Versuche haben bewiesen, daß ihm der Genuß Spanischer Fliegen nicht nachteilig ist, auch soll die giftige Kreuzotter ihm gleich andern Schlangen, Fröschen und Kröten eine willkommene Nahrung bieten und soll ihr Biß ihm nicht nachteilig sein, was indes von zuverlässigen Beobachtern bestimmt in Abrede gestellt wird. Daß der I. den Obstgärten gefährlich werde, indem er die abfallenden Früchte auf seine Stacheln gespießt in seine Magazine trage, ist eine längst widerlegte Fabel; nur bei Mangel an animalischer Nahrung nimmt er zu Obst seine Zuflucht. Die nackten Jungen sind schon nach 24 Stunden mit kleinen Stacheln bedeckt, die anfangs weiß sind. Die zum Karden des Tuchs von den Römern angewendeten Igelfelle machten ehedem einen wichtigen Handelsartikel aus. Den Winter bringt der I. schlafend zu. Er ist leicht zu zähmen und mit Fleisch, Mäusen und Eiern zu ernähren. Die übrigen Arten sind über das Festland Asiens und Südafrika verbreitet, fehlen aber in Amerika und Australien. Auf den Sunda-Inseln kommt eine eigentümliche Gattung Spitzratten (Gymnura, mit einer Art Gymnura Rafflesii Horsf.) mit langem nacktem Schwanze vor. Ausgestorbene Arten werden im Miocän Europas gefunden."

Quelle: Brockhaus Konversationslexikon, 14. vollständig neu bearbeitete Auflage, Jubiläumsausgabe. Heldburg-Iuxla 1898, Bd. 9, S. 516