Aktuelle Meldungen - Revolution jungSTEINZEIT

Aktuelle Meldungen

Am letzten Tag der Sonderausstellung "Revolution Jungsteinzeit" veranstaltet das LWL-Museum für Archäologie am Sonntag 22.10. einen Aktionstag mit allen Höhepunkten des Mitmach-Programms. Von 11 bis 18 Uhr können Kinder und Familien noch einmal tief in die Jungsteinzeit eintauchen. Das Programm reicht von einer Steinzeit-Rallye über jungsteinzeitliche Nahrungszubereitung sowie die Gestaltung von Pflanzgefäßen bis hin zur Schmuckherstellung. Neben zahlreichen Führungen durch die Sonderausstellung erwartet jeden Besucher zum Abschluss eine kleine Überraschung.

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Wie das Leben in der Jungsteinzeit vor 7.000 Jahren aussah, können die Besucher in der Ausstellung hautnah miterleben. Sie schlüpfen in die Rolle der jungsteinzeitlichen Menschen und stellen sich den Herausforderungen dieser Epoche. Am Pflugsimulator kann der Besucher mit dem Ochsenpflug ein Feld beackern. Wie jungsteinzeitliche Werkzeuge hergestellt wurden, lässt sich in der Praxis am Schleifstein entdecken. Außerdem können die Besucherinnen steinzeitliche Kleidung anprobieren und auf ihre Alltagsfähigkeit testen.
Jeweils um 12, 14 und 16 Uhr bietet das LWL-Archäologiemuseum Führungen durch die Sonderausstellung "Revolution Jungsteinzeit" an.
Darüber hinaus findet um 14 Uhr auch eine Führung durch die Dauerausstellung statt. Diese geht den Spuren der Menschen in Westfalen von ihrem ersten Auftreten bis heute nach.
Um 15 Uhr bietet das Grabungscamp die Gelegenheit, unter idealtypischen Bedingungen an einer Ausgrabung teilzunehmen. Innerhalb der inszenierten Grabungsfläche können Erwachsene und Kinder mit Kelle und Pinsel Funde selbst freilegen. Um Anmeldung zu den Führungen wird gebeten unter: 02323 94628-0.
Wenn Oma sich zur Urlaubszeit äußerte, klang das zumeist so: „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!"
Das Gute war in ihren Augen der Garten, der sich im Sommer in seiner ganzen Blütenpracht zeigte. Der Blick auf die Blumen, das wachsende Gemüse und das reifende Obst war der Lohn vieler mühsamer Stunden, die sie dort verbrachte – ebenso wie der vergnügte Genuss von Kirschen und Erdbeeren.
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Das Gute erwartet in diesem Jahr auch Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 14 Jahren in Herne und Umgebung, wenn sie sich für unser Ferienprogramm „Kreative Jungsteinzeit" entscheiden. So wie Oma dürfen sie sich an der Natur und ihren Erzeugnissen erfreuen. Dabei gehen wir allerdings noch einen Schritt weiter als Oma. Es werden nämlich nicht nur die buchstäblichen Früchte der Arbeit in den Mittelpunkt gerückt, sondern viele weitere Dinge, die die Natur bereithält. Diese Dinge waren die einzigen, die den Menschen vor rund 7000 zur Verfügung standen. In der Ausstellung „Revolution Jungsteinzeit" erzählen Objekte wie ein zeitgenössisches Fischernetz, ein Feuerset, verschiedene Felle, Steinwerkzeuge und Tontöpfe ihre Geschichten aus längst vergangenen Tagen. Gleichzeitig fordern sie auf, die Geschichte nachzuleben.
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Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzen sich mit dem Feuermachen auseinander, mahlen Mehl mit einer Reibmühle, setzen einen Getreidebrei sowie Frischkäse in Tontöpfen an und bereiten eine leckere jungsteinzeitliche Mahlzeit zu. Wer jetzt denkt, dass er sich anschließend mit vollem Bauch zufrieden ins Gras fallen lassen kann, liegt genau richtig – nur bitte nicht zu lang. Schließlich muss auch aufgeräumt werden. Der Platz wird für den abschließenden Teil benötigt, in dem ein Armband mit Knochenperle gefertigt wird. Dieses schöne Accessoire darf jeder „Jungsteinzeitler" als Lohn seiner Arbeit behalten, um sich auch Wochen nach dem Ferienprogramm mit einem Lächeln an das Anfangsmotto zurückzuerinnern:
„Warum nicht nach Herne schweifen? Sieh das Gute liegt so nah!" – oder so ähnlich?!

Das Ferienprogramm „Kreative Jungsteinzeit" ist eintägig und findet an den folgenden Terminen statt:
22., 23., 24. und 25. August, ebenfalls jeweils 10 bis 14 Uhr.

Übrigens, eine kleine aber nicht ganz unwichtige Info zum Schluss:
DIE TEILNAHME IST KOSTENFREI.
Hier geht's zur Anmeldung
Ganz einfach: die Jungsteinzeit steht vor der Tür. In der Herner Fußgängerzone staunten die Passanten nicht schlecht, als ein Trecker aus Münster seine Strohballen vor dem Museum ablud. Auch das Foyer im Untergeschoss wurde mit Strohballen dekoriert und die Blumengestecke auf den Stehtischen bestanden nicht aus Zierblumen, sondern aus Kamille, Getreide und Taubnessel. Alles stand zur feierlichen Eröffnung der Landesausstellung im Zeichen der Landwirtschaft und der bäuerlichen Lebensweise. Denn die Landessausstellung steht erstmals unter einem zentralen Thema, der neolithischen Revolution. Sie präsentiert damit eine Epoche des Umbruchs, in der die Menschen nicht mehr als Jäger und Sammler unterwegs waren, sondern sesshaft wurden. Sie begannen Siedlungen mit festen Gebäuden zu errichten, Getreide anzubauen und Vieh zu züchten. So spannt sich der Bogen zur Landwirtschaft.

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Nur alle fünf Jahre zeigt das Land NRW eine archäologische Landesausstellung. Nach der Premiere im LVR-LandesMuseum Bonn wurde die Ausstellung im Lippischen Landesmuseum Detmold gezeigt und reiste dann nach Herne weiter. Am 23. Mai war es endlich soweit. 200 Gäste kamen zur feierlichen Eröffnung und lauschten den musikalischen Klängen von Timo Maiwald mit seiner Akustikgitarre.

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Nach den Reden von Dieter Gebhard (Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung), Anne Katrin Bohle (Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr) und Prof. Dr. Micael M. Rind (Direktor der LWL-Archäologie für Westfalen) bedankte Dr. Josef Mühlenbrock sich bei allen, die am Ausstellungsprojekt mitgearbeitet haben und überreichte einige Blumensträuße mit einer Ausnahme - Dr. Susanne Jülich, die keine abgeschnittenen Blumen mag, erhielt eine verzierte Tonschale.

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Zwischenzeitlich erklärte Timo Maiwald ein paar technische Tricks seiner Anlage, die er als Solokünstler mit einem Fuß-Pedal bedient, um damit seine zuvor gespielten Akkorde zu wiederholen. Abschließend war von den Anwesenden voller Einsatz gefragt. Die Gäste wurden in zwei Hälften geteilt und zum „Rudelsingen" aufgefordert. „Hejo, spann den Wagen an! ....", hallte es durch die Dauerausstellung.

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Danach konnten alle endlich einen Blick in die Ausstellung werfen oder bei leckeren Brötchen und Dips sowie Bier und Wasser plauschen. Dr. Susanne Jülich, Kuratorin der Ausstellung im LWL-Museum für Archäologie, führte fachkundig durch die Sonderausstellung, die auch räumlich in zwei Teile aufgeteilt ist. Der Teil zur Revolution jungSTEINZEIT umfasst gut 900 Fundstücke auf 800 qm und lässt die Zeit von Ötzi und Stonehenge wieder auferstehen. Im zweiten Teil zeigt die Landesausstellung die Highlight-Funde der vergangenen fünf Jahre, vom 2,5 Millionen Jahre alten Flugsaurier bis zu mittelalterlichen Schwertern.

Als finaler Standort präsentiert das LWL-Museum für Archäologie in Herne die Landesausstellung in seinen zwei Sonderausstellungshallen auf 1300 qm. Gut verstaut in zahlreichen Kisten sind alle Exponate, Materialien und Ausstellungsstücke nun angekommen. Bis die vorbereitenden Arbeiten der Handwerker in den Hallen abgeschlossen sind, werden die Kisten sortiert, ausgepackt und die Exponate im Magazin zwischengelagert .

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Ab dem 24. Mai sind dann die Türen in Herne geöffnet. Mitten im Ruhrgebiet mit bester Verkehrsanbindung und eigener U-Bahn-Haltestelle lohnt sich ein Besuch dieser Ausstellung für jedermann. 
Wir freuen uns auf Sie!

Jeden Sonntag, 15 Uhr: Öffentliche Führung durch den Hauptteil der Sonderausstellung, Schwerpunktthema Jungsteinzeit (1:00 Std.)

Für Kinder- oder Erwachsenengruppen:

Führung durch den Hauptteil der Sonderausstellung, Schwerpunktthema Jungsteinzeit (1:00 Std.)

Führung durch den zweiten Teil der Sonderausstellung, „Archäologie in NRW 2010–2015. Forschungen – Funde – Methoden (1:00 Std.)

Führung durch beide Ausstellungsteile (1:30 Std.)


Ständig aktualisierte Informationen zu den einzelnen Programmpunkten und Preise zu den Angeboten finden Sie hier: http://lippisches-landesmuseum.de/index.php?id=14.

Es ist eine der bekanntesten archäologischen Fundstellen der Welt: Stonehenge im Süden Englands. Der sagenumwobene Platz steht im Zentrum des Vortrags von Prof. Timothy Darvill (Universität Bournemouth, England) unter dem Titel „Stonehenge und das Phänomen der Großgräber" am 2. Dezember um 20:15 Uhr im LVR-LandesMuseum Bonn. Darvill leitete in den vergangenen Jahren die Ausgrabungen in Stonehenge und wird die Zusammenhänge des bedeutenden Monuments erläutern sowie die Veränderung zu ähnlichen megalithischen Bauten, etwa den Großsteingräber auf dem europäischen Festland, aufzeigen. Der Vortrag ist in englischer Sprache mit deutscher Synchronübersetzung. Im Vorfeld der Veranstaltung findet um 19:00 Uhr eine Führung durch die Ausstellung „REVOLUTION jungSTEINZEIT – Archäologische Landesausstellung NRW" statt.

Kosten:
Führung: 2 Euro zzgl. Museumseintritt.
Vortrag: Timothy Darvill, Stonehenge und das Phänomen der Großgräber, 2. Dezember 2015, 20:15 Uhr, LVR-LandesMuseum Bonn, Eintritt frei

Im Süden Bonns liegt auf dem rechten Ufer des Rheins eine beeindruckende Felswand. Entstanden ist sie seit dem 19. Jahrhundert durch den Abbau des Basaltes im Steinbruch „Am Stingenberg". Im Februar 1914 stießen Steinbrucharbeiter hier unverhofft auf eine wissenschaftliche Sensation: Verborgen unter Basaltplatten fanden sie die Skelette eines Mannes, einer Frau, eines Hundes sowie Kunstgegenstände. Diese symbolhaft mit roter Mineralfarbe bestreuten Funde gehören zu den international bedeutendsten Ausstellungsstücken des LVR-LandesMuseums Bonn. Sie sind in vielerlei Hinsicht einzigartig und stehen seit sieben Jahren im Zentrum eines aktuellen Forschungsprojektes.
Aus Anlass der Archäologischen Landesausstellung lädt der LVR am Sonntag, 22. November 2015, zu Erläuterungen an der Fundstelle der Oberkasseler Menschen ein. Der Leiter des Forschungsprojektes, Privatdozent Dr. Ralf W. Schmitz, gibt Einblick in die aktuellen Ergebnisse rund um das Leben dieser Eiszeitjäger.
Info und Anmeldung
Viele Flüchtlinge kommen nach NRW und auch nach Bonn. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten ganz unmittelbar zu helfen. Wie und wo kann ich mich einbringen und was wird benötigt? Antworten auf diese Fragen sowie weitere wichtige Informationen hierzu geben die Hilfseinrichtungen am kommenden Sonntag, 25.10. im LVR-LandesMuseum beim großen Familientag. Der Comedian Bernhard Hoëcker wird zwischen 15 und 17 Uhr persönlich die Hilfsangebote von Flüchtlingseinrichtungen vorstellen. Zuvor sammelt das Museum von 11 bis 14 Uhr Sachspenden, die durch die Katholische Jugendagentur weiterverteilt werden.

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Das LVR-LandesMuseum Bonn bedankt sich für das Engagement mit einem bunten Familienprogramm, das von 11-17 Uhr kleine und große Besucher zum Mitmachen und Erleben einlädt: Brotbacken im steinzeitlichen Ofen, Butter oder Kräutersalz herstellen und vierhändig töpfern mit dem Töpferscheiben-Zauberer Thomas Benirschke.

Zudem haben alle zwischen 11 und 18 Uhr die Möglichkeit, die Landesausstellung zu besuchen. Hier können die Besucher auch den von Bernhard Hoëcker besprochenen Audioguide testen. Auf gekonnt leichte Weise erklärt er auch komplexe Zusammenhänge und stellt die wichtigsten und kuriosesten Objekte der Ausstellung vor – von der jungsteinzeitlichen Speisekarte bis zu einem seiner Lieblingsexponate – einer 100 Millionen Jahre alten Milbe und ihrer dramatischen Geschichte.
Um 18 Uhr stellt Bernhard Hoëcker dann gemeinsam mit Tobias Zimmermann sein aktuelles Buch „Neues aus Geocaching" vor.

WICHTIGE HINWEISE ZUR SPENDENSAMMLUNG

Der Rohstoff Holz hat den Menschen schon immer fasziniert und inspiriert. In der Jungsteinzeit ermöglichte das Holz dem Menschen, Häuser und Siedlungen zu bauen und sesshaft zu werden. Als vielseitiger und nachwachsender Rohstoff ist Holz auch heute noch ein wichtiges Produkt für die Bauwirtschaft.

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Die ersten Häuser und Siedlungen entstanden vor 7.500 Jahren. Die typische Hausform in der Jungsteinzeit ist das Langhaus. Das LVR-Landesmuseum Bonn zeigt vor seinen Toren ein Exemplar dieser jungsteinzeitlichen Behausung in Originalgröße. Schreinermeister Stefan Haupt hat aus 63 Eichenholzstämmen mit einem Durchmesser von bis zu 35 cm einen Teil eines Langhauses maßstabsgetreu nachgebaut. Die Langhäuser konnten bis zu 60 Meter lang sein und waren im Schnitt 6 Meter breit.
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Werden heute Motorsägen und schwere Maschinen zum Holzfällen eingesetzt, so wurde Holz in der Jungsteinzeit mühsam mit Dechseln oder Beilen bearbeitet. Das Familienwochenende vom 26. bis 27.9. steht ganz im Zeichen des Holzes und zeigt die Unterschiede in der Holzbearbeitung auf.
Am Samstag steht Holzfällen als packendes Erlebnis im Mittelpunkt und das wird garantiert laut! Dirk Braun, mehrfacher Deutscher Meister im Sportholzfällen, demons-triert mit Axt, Motorsäge und Handzugsäge sein Können. Mit extremer Präzision, Kraft und Schnelligkeit bearbeitet er Baumstämme.
Am Sonntag laden offene Workshops zum Schnitzen oder dem Bearbeiten von Baumstämmen mit dem Dechsel ein. Fantasievolle Rubbelbilder entstehen mit Papier und Stiften auf Holz. Familienführungen machen mit den Lebensbedingungen in der Jungsteinzeit hier bei uns in der Region vertraut.
An dem Familienwochenende vom 26. bis 27.9. gilt jeweils der Museumseintritt; Workshops, Materialbeitrag; Kinder bis 18 Jahren haben freien Eintritt ins Museum.

Frage 1
Die Archäologische Landesausstellung NRW findet erstmals im LVR-LandesMuseum Bonn statt. Welche Bedeutung hat die Ausstellung für das Museum?

Prof. Dr. Michael Schmauder:
Das Landesmuseum hat seit seiner Gründung einen archäologischen Schwerpunkt in Hinsicht auf seinen Sammlungsbestand. Aus dem gesamten Rheinland kommen - mit Ausnahme der Stadt Köln und einiger weiterer Stadtarchäologien – alle archäologischen Funde in das Landesmuseum. Also aus einem Raum, der im Süden bis an die Eifel reicht, im Osten das Bergische Land umfasst und im Norden und Westen an der niederländischen bzw. belgischen Grenze endet. Damit ist das Landesmuseum das Zentralarchiv der archäologischen Bodenfunde des Rheinlands. Dass die Ar-chäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen nun erstmals nach 25 Jahren im LVR-LandesMuseum Bonn stattfindet, ist auch eine Anerkennung der Arbeit des Landesmuseums und unterstreicht seine Bedeutung für die Archäologie in ganz besonderer Weise. Für mich persönlich ist die Ausstellung „REVOLUTIONjungSTEINZEIT" daher das wichtigste Ausstellungsprojekt im Landesmuseum, an dem ich bisher beteiligt bin.

Frage 2
Sie sind u.a. Spezialist für das Mittelalter, was fasziniert Sie an der Jungsteinzeit?

Prof. Dr. Michael Schmauder:
Es ist dieser kaum vorstellbare Wandel in der Lebensweise des Menschen, der mich ungeheuer fasziniert. 2,5 Millionen Jahre dienen Jagd und das Sammeln von essbaren Naturprodukten dem Menschen als Ernährungsgrundlage. Dann beginnt der Mensch Getreide anzubauen, Tiere zu halten und Siedlungen zu errichten. Worin bestand die Motivation zu diesem Schritt, der ja mit einem enormen Arbeitseinsatz und nicht unerheblichen Unsicherheitsfaktoren verbunden war. Was veränderte sich in der Gedankenwelt der Menschen und wie kam es, dass sich das neolithische Lebensmodell so erfolgreich nicht nur in Europa, sondern auf allen Kontinenten verbreitete? Eine Vielzahl von ungeheuer spannenden Fragen verbindet sich also mit der Jungsteinzeit, über die es sich wirklich nachzudenken lohnt.

Frage 3
Warum sollte sich der moderne Mensch überhaupt mit der Jungsteinzeit auseinander setzen?

Prof. Dr. Michael Schmauder:
Weil wir nach wie vor Neolithiker sind. Wir denken wie Neolithiker und wir handeln wie Neolithiker. Allerdings hat vieles von dem, was wir heute tun in seinen Auswirkungen viel gravierendere Folgen als vor rund 7000 Jahren; zum einen wegen unserer ganz anderen technischen Möglichkeiten, zum anderen aber einfach auch deshalb, weil es damals nur einen Bruchteil der heutigen Bevölkerung gab. Mittlerweile sprechen viele Wissenschaftler daher heute schon vom Erdzeitalter des Anthropozäns. Nicht mehr die Natur gestaltet die Erde, sondern der Mensch. Und das alles hat unmittelbar mit dem Neolithikum zu tun. Sich mit dem Neolithikum zu beschäftigen, sich mit ihm auseinanderzusetzen bedeutet also nicht weniger als sich mit sich selbst und der eignen Lebensweise und der Frage nach deren Zukunft zu befassen. Eine ganze Reihe von Forschern, so auch der berühmte französische Soziologe Bruno Latour, sehen uns an einem unbedingt erforderlichen Wendepunkt. Ob er kommt und ob möglicherweise ein weiteres Mal ein umfassender Wandel in der Lebensweise des Menschen bevorsteht ist eine Frage, die uns alle angeht. Das Neolithikum ist also aktueller denn je.

Prof. Dr. Michael Schmauder, Kurator LVR-LandesMuseum Bonn
AUSSTELLUNG HERNE
24.5.2017 - 22.10.2017
EINTRITTS­PREISE

Erwachsene: 5,00 €
Ermäßigt: 3,00 €
Kinder, Jugendliche (6 bis einschl. 17 Jahre): 2,00 €
Schulklassen: 1,60 € p.P.
Familienmkarte: 11,00 €
Erwachsene in Gruppen (ab 16 Personen): 4,00 € p.P.

ÖFFNUNGS­ZEITEN
Di, Mi, Fr 9-17 Uhr
Do 9-19 Uhr
Sa, So, Feiertag 11-18 Uhr
KONTAKT
LWL-Museum für Archäologie
Westfälisches Landesmuseum
Europaplatz 1
44623 Herne
Tel.: 02323 94628-0 oder -24
Fax: 02323 94628-33
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.museum-herne.de
LAGE / ANREISE
AKTUELLER STANDORT
LWL-Museum f. Archäologie
Westf. Landesmuseum
HERNE
24.5.2017 - 22.10.2017
DIE TRÄGER:
MIT FREUNDLICHER
UNTERSTÜTZUNG: