Kaffee-Kulturgeschichte sie reicht von der Anpflanzung rund um den Globus über Kolonialgeschichte, Rohkaffeehandel und -transport, Kaffeezubereitung (Rösten/Kühlen/ Mahlen), Steuern und Schmuggel, Mode- und Alltagsgetränk, Hauptnahrungsmittel von Fabrik- und Landarbeitern, Kaffeeschenke und Luxuscafé als Treffpunkt der armen oder feinen Leute, Kaffeeporzellane, Veränderung der Besuchskultur bis hin zu den modernen Trends von Coffee Shops, Coffee to Go und Internet-Cafés.
Alle Kaffeethemen wurden ab 1700 von der jeweils zeitgenössischen Grafik und Malerei widergespiegelt. Da eine systematische Kollektion dieser internationalen "Kaffee-Bildwelt" (vor der Fotografie) in Deutschland nicht existierte, wurde 1988 die Sammlung Eduscho mit dem Ziel gegründet, das Bildphänomen "Kaffeekultur" zusammenzutragen, zu dokumentieren und in Zusammenarbeit mit Museen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die grafische Sammlung verfügt heute u.a. über einen Bildbestand von knapp 400 Kupferstichen, Lithografien und Holzstichen aus dem Zeitraum 1650-1900.
Seit 1990 wurde bei Tchibo in Hamburg eine umfangreiche Kollektion von historischen Kaffeemühlen und -maschinen aus Europa und Übersee zusammengetragen (über 1500 Exponate). Aus diesem Bestand, der einen nahezu lückenlosen Überblick über die Methoden der Kaffeezubereitung vom 17. bis 20. Jahrhundert erlaubt, wird in der Ausstellung Jederzeit Kaffeezeit erstmals eine größere Anzahl (80 Exponate) öffentlich gezeigt. Darunter sind einige sehr seltene Stücke: Zum Beispiel eine mit Münzeinwurf funktionierende Kaffeemühle für Hafenarbeiter aus der Nachkriegszeit, die in den 1950er Jahren in Mode kommende Auto-Kaffeemaschine oder die originelle italienische Espressomaschine aus den 1980er Jahren in Form eines Rennfahrerschutzhelmes.
Unter Mitwirkung unserer historischen Sammlungen fanden seit 1990 in Deutschland und Österreich alljährlich zwei bis drei Ausstellungen in gemeinsamer Zusammenarbeit mit Museen statt, die aufgrund der Kompetenz auf dem Gebiet innovativ und populär vermittelter Kaffee-Kultur hohe Medienaufmerksamkeit fanden und insgesamt über 1 Million Besucher zählten.