Gesandte 1645/49 > Leuber
Leuber auf Helbra und Ichtershausen,
Johann
(vermutlich Dresden 21.06.1588 -
Dresden 08.08.1652)
Kursächsischer Sekundärgesandter in Münster und Osnabrück, 1646-1649
Sohn einer in Sachsen, Thüringen und Schlesien verzweigten bürgerlichen Familie, die im 16./17. Jh. Bürgermeister, wohlhabende Kaufleute und Beamte hervorbrachte. Von seinen Kindern überleben der Sohn Wilhelm, geboren 1635, und vier Töchter.
Studium der Rechte; er spricht neben Griechisch und Latein auch Französisch, Italienisch und Spanisch. Um 1625 Eintritt in den kursächsischen Staatsdienst als Rechtskonsulent im geheimen Ratskollegium, um 1630 Hofrat. Gesandter bei mehreren Reichskonventen, u.a. Kurfürstentag in Nürnberg 1640, Reichsdeputationstage in Frankfurt/M. 1640/1641 und 1643.
Seit Mitte April 1646 neben


Nach Abwicklung aller Geschäfte und Bezahlung der Schulden reist er am 02.07.1649 nach Dresden zurück. Von August 1651 bis Juli 1652 ist er letztmalig diplomatisch als Gesandter am dänischen Hof tätig. Auf ein noch aus Osnabrück datierendes Bittgesuch stellt der Kurfürst dem inzwischen verwitweten Leuber ein Haus in der Moritzstraße in Dresden zur Verfügung; nach seinem Tode bitten die Erben, das Haus zu ihren Gunsten verkaufen zu dürfen. In der Frauenkirche existierte bis 1945 ein Grabmal seiner frühverstorbenen Tochter Eleonore (1621-1646).
Literatur
Cools II, S. 17-18; Waesberghen Nr. 31 (Abb.); Theatrum Europaeum VI, S. 279 (Abb.); Jacob Weller, Leichpredigt (mit Lebenslauf und Epicedium) für Dr. Johann Leuber, Dresden 1652; Aubry (Abb.); Pacificatores 1697, Nr. 72 (Abb.); Meiern IV Schema Nr. 21 Zedler 28, S. 534; Bildnisse 1827 Nr. 44 (Abb.); RDV I, S. 451; Striedinger Nr. 4; Tekotte, S. 54; Katalog Gripsholm Nr. 236; Dickmann 1959, S. 500; Gauss, S. 29, 299; Becker, S. 171, 565, 591, 596, 754, XCIII; Bosbach, S. 217; Dethlefs/Ordelheide Nr. 211. Überlieferung des Sächsischen Hauptstaatsarchivs Dresden.Anna Miksch
Quelle: H. Duchhardt / G. Dethlefs / H. Queckenstedt, "...zu einem stets währenden Gedächtnis", Die Friedenssäle in Münster und Osnabrück und ihre Gesandtenporträts", (=Osnabrücker Kulturdenkmäler, Bd. 8), Bramsche 1998, S. 254f.
Ein




Devise
INCERTI FALLAX FIDUCIA MARTIS.
Trügerisch ist das Vertrauen auf das ungewisse Kriegsglück [den unzuverlässigen Kriegsgott Mars] (nach Silius Italicus Punica VI, 333).
Kartusche
IOANNES LEUBER In Helba Ictus, Sacri Imperialis Palatii Comes, Serenissimi Domini Electoris Saxoniæ Consiliarius, et ad Tractatus Pacis Universalis Monasterii, et Osnabrugi Legatus Plenipoten.tiarius
Wappenbeschreibung
Im gevierten Schild in 1 und 4 zur Mitte gewendet ein gefleckter Löwe auf einem Dreiberg, in 2 ein schräglinker Wellenbalken, oben begleitet von zwei sechsstrahligen Sternen, in 3 dasselbe schrägrechts. Auf dem gekrönten Helm steht der gefleckte Löwe. [Das Wappen ist hier ohne Farben wiedergegeben.]