"Westfalen im Bild" - Texte

Kösters, Klaus
Soest im Mittelalter
Münster, 1983



Schwerpunktthemen:
Die mittelalterliche Stadtentwicklung Soester Stadtrecht und Soester Kunst


Soest gehört zu der ältesten Schicht westfälischer Städte, die, bevor sie im hochmittelalterlichen Sinne Stadt wurden, bereits eine lange, vorstädtische Entwicklung hinter sich hatten. Urpfarrkirche, Königsburg und bald darauf ein Stift wurden in fränkischer Zeit Ausgangspunkt einer Siedlung, die im 10. Jahrhundert bereits befestigt war und sich bis zum Ende des 12. Jahrhunderts durch mehrere Stadterweiterungen auf die heutige Größe der Altstadt ausdehnte.

Die günstige Verkehrslage am Hellweg und der Wagemut Soester Kaufleute, die schon im 12. Jahrhundert im ganzen Ostseeraum zu finden waren, förderten die Stadtentwicklung, so daß Soest sich im 11. und 12. Jahrhundert zum Hauptmarktort Westfalens emporschwang.

Das Soester Stadtrecht, das schon im frühen 12. Jahrhundert entstand, diente als Vorbild für zahlreiche Stadtrechtsverleihungen, wodurch sich ein eigener Soester Stadtrechtskreis herausbildete.

Die weit gespannten Handelsbeziehungen Soests und die fruchtbare Stadtentwicklung machten auch im Kirchenbau und der Sakralkunst Soest zu einem frühen Zentrum, das vor allem in den Ostseeraum ausstrahlte.




Westfalen im Bild, Reihe: Stadtentwicklung und städtisches Leben in Westfalen, Heft 1