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1815-1831


"Späte Jahre" in Frankfurt, Nassau, Cappenberg

 
 
 

1815


 
 
 
1815-07 
Im Juli treffen sich Stein und Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) in Steins Heimat. Am 09.07.1815 kommen sie in Biebrich, der Sommerresidenz der Herzöge von Nassau, zusammen. Am 24.07.1815 kommt Goethe zu Stein nach Nassau, und von dort unternehmen sie in der Zeit vom 25.07.-29.07.1815 eine gemeinsame Rheinreise nach Köln, um sich v. a. einen Eindruck vom - noch unvollendeten - Kölner Dom zu verschaffen. 
 
 
1815-08-10 
Stein reist über Brüssel, Mons, Valenciennes, Péronne und Senlis zur Teilnahme an den Verhandlungen über die endgültige politisch-militärische Ausschaltung Napoleons nach der Schlacht von Waterloo (2. Pariser Frieden, 20.11.1815) nach Paris, wo er am 14.10.1815 ankommt. 
 
 
1815-09-10 
Stein verlässt Paris. In Brüssel, wo er am 12.09.1815 ankommt, führt er Gespräche mit dem König der Niederlande, Wilhelm Friedrich (1772-1843, reg. 1813-1840) aus dem Hause Oranien-Nassau. Seinen zweiten Aufenthalt in Paris wird er später in Form eines  Berichts festhalten. 
 
 
1815-09-16 
Stein kommt in Nassau an und führt erste Verhandlungen über den Tausch von Gut Birnbaum gegen die säkularisierte Prämonstratenserpropstei Cappenberg bei Selm im preußischen Westfalen, die als Alterssitz dienen soll. Steins plant die Übersiedlung nach Preußen u. a. aufgrund der besonderen Hinwendung zur preußischen Monarchie, des politischen Interesses an Westfalen und den problematischen Beziehungen zu den Fürsten von Nassau.

Stein, dessen letzte Lebensphase bislang kaum wahrgenommen wurde, initiiert nun Projekte ganz anderer Art, wie etwa die Quellenedition der Monumenta, er beobachtet daneben aber weiterhin das Zeitgeschehen, versucht Gesetze zu beeinflussen, betreibt eine aktive ständische Interessenpolitik durch Eingaben an die Regierung und bleibt in Kontakt mit den sozialen und politischen Eliten, die ihn auch als Gesprächspartner suchen. 
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Luftbild Schloss Cappenberg
 
 
1815-11 Mitte 
Stein verlässt Nassau, um den Winter in Frankfurt am Main zu verbringen. Am 12.04.1816 kehrt er nach Nassau zurück. 
 
 
1815-11 Ende 
Stein lehnt die Stelle des preußischen und des österreichischen Gesandten in der Bundesversammlung, einem Gesandtenkongress der im Deutschen Bund zusammengeschlossenen Fürsten der im Palais Thurn und Taxis an der Großen Eschenheimer Straße in Frankfurt am Main, ab. 
 
 
 

1816


 
 
 
1816 
Stein bemüht sich, die Kapelle der Deutschordens-Kommende am "Deutschen Eck" von 1354/1355 nach Frücht zu übertragen - vergeblich. Dort sollte sie als Grabkapelle der Familie dienen. 
 
 
1816-01-17 
Stein erhält den 1701 gestifteten Schwarzen Adler-Orden (Stern), die höchste Auszeichnung Preußens. Auf dem Bild aus der Zeit um 1816, das möglicherweise aus Anlass der Ordensverleihung entstanden ist, trägt Stein den Orden oberhalb des 1815 verliehenen Großkreuzes des ungarischen St. Stephans-Ordens. 
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1816-03 
Erste Besprechungen über eine Sammlung deutscher Geschichtsquellen des Mittelalters. 
 
 
 
1816-05-08 
Stein wird Ehrenbürger der Freien Hansestadt Bremen. 
 
 
1816-06-26 / 28 
Stein verlangt die Einberufung der nassauischen Landstände. Beginn eines erneuten Konflikts mit der Nassauer Regierung. 
 
 
 
1816-08-19 
Stein, der am 13.08.1816 von Nassau abgereist war, übernimmt provisorisch Gut Cappenberg. 
 
 
1816-08-20 
Stein beim münsterschen Oberpräsidenten Ludwig von Vincke (1774-1844) in Münster. 
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1816-09-05 
Stein verlässt Cappenberg und reist über Düsseldorf und Köln nach Nassau. 
 
 
1816-11-28 
Stein wird dritter Ehrenbürger der Stadt Frankfurt am Main, die ihm ihre Unabhänigkeit als Stadtstaat des Deutschen Bundes verdankt. Die Initiative ging auf Geheimrat Dr. Johann Wilhelm Metzler aus der mit Stein befreundeten Bankiersfamilie zurück. In der Folgezeit nutzt Stein sein neues "Bürgerrecht" und verbringt die Wintermonate in der Regel in der Stadt. 
 
 
 

1817


 
 
 
1817-02 Ende 
Stein hält sich auf Einladung des neuen Königs Wilhelm I. von Württemberg (1781-1864, reg. ab 1816) in Stuttgart auf. 
 
 
1817-03-06 
Stein in Wiesbaden. 
 
 
1817-03-20 [um] 
Stein übersiedelt von Frankfurt am Main nach Nassau. 
 
 
1817-03-30 / 31 
Johann Wilhelm Josef Freiherr von Mirbach (1784-1849) bei Stein in Nassau. Beginn der Bemühungen Steins um Einführung provinzialständischer Verfassungen in den westlichen Provinzen Preußens. 
 
 
1817-07 
Augenkrankheit Steins (schwarzer Star). 
 
 
 
1817-07-21 / 22 
Abreise Steins über Köln nach Cappenberg. 
 
 
1817-08 Anfang 
Stein trifft in Münster mit Karl vom Stein zum Altenstein (1770-1840) zusammen, der von 1813-1815 Zivilgouverneur von Schlesien war und 1817 zum Minister für Kultus, Unterricht und Medizinalwesen ernannt wird. 
 
 
 
1817-10-10 / 11 
Stein verlässt Cappenberg, reist über Hagen (Treffen mit Karl vom Stein zum Altenstein [1770-1840]) und Köln (13./14.10.1817, am 13.10. Treffen mit von Mirbach) nach Nassau. 
 
 
1817-11 Ende 
Stein zieht für den Winter nach Frankfurt am Main. Ende Februar 1818 kehrt er nach Nassau zurück. 
 
 
 

1818


 
 
 
1818-03-06 
Stein nimmt in Wiesbaden an der Landtagsversammlung der nassauischen Stände teil. 
 
 
1818-03-07 
Stein verweigert die Leistung des nassauischen Untertaneneids, da er diesen als preußischer Untertan nur mit Einschränkungen erfüllen könne, und nimmt deshalb an den weiteren Verhandlungen der Landstände nicht mehr teil. Unter dem Vorwand dringender Geschäfte sagt er eine Audienz beim Herzog ab und kehrt nach Frankfurt am Main zurück. 
 
 
1818-04-12 
Stein übersiedelt nach Nassau. 
 
 
1818-06-09 
Stein trifft wieder in Cappenberg ein, seine Familie kommt am 16.06.1818 nach. 
 
 
1818-09-29 
Stein erklärt vor dem Oberlandesgericht Münster, sich als preußischer Untertan zu betrachten. 
 
 
 
1818-10-16 [?] 
Stein reist von Cappenberg nach Nassau. 
 
 
1818-10-30 
Stein reist auf Einladung des russischen Zaren Alexander I. (1777-1825, reg. ab 1801) nach Aachen.

Besuch bei Johann Wilhelm Josef Freiherr von Mirbach (1784-1849) auf Burg Harff bei Kaster. 
 
 
1818-11 Mitte 
Stein kehrt wieder nach Nassau zurück, verlässt die Stadt aber bereits nach kurzem Aufenthalt Richtung Frankfurt am Main, wo er den Winter verbringt. 
 
 
 

1819


 
 
 
1819-01-20 
Stein, der bayerische Bundestagsgesandte Johann Adam Freiherr von Aretin (1769-1822), der badische Bundestagsgesandte Karl Christoph Freiherr von Berckheim (1774-1849), der mecklenburgische Bundestagsgesandte Leopold Engelke Hartwig Freiherr von Plessen (1769-1837), der württembergische Bundestagsgesandte Karl August Freiherr von Wangenheim (1773-1850) und der Sekretär der badischen Bundestagsgesandtschaft Lambert Büchler (1785-1858) treffen sich in Steins Frankfurter Wohnung an der Eschersheimer Gasse.

Ziel der Zusammenkunft ist die Gründung eines Unternehmens zur Herausgabe der deutschen Geschichtsquellen des Mittelalters, die v. a. von Savigny, Niebuhr, Rühs und Eichhorn initiiert worden war ("Berliner Plan", 31.05.1816). Stein konnte 1816 als prominente Gallionsfigur angeworben werden und fungierte in der Folgezeit nicht nur als wichtiger Impulsgeber, sondern kümmerte sich um Finanzierung und Organisation des Unternehmens. Um 14:00 Uhr wird die "Gesellschaft für Deutschlands ältere Geschichtskunde" gegründet, Büchler wird ihr Sekretär. Der erste, von Pertz herausgegebene Band der "Monumenta Germaniae Historica" (MGH) erscheint 1826 bei Hahn in Hannover ("Annales et chronica aevi Carolini", Reihe Scriptores I). 
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1819-04-13 
Stein reist von Frankfurt am Main nach Nassau. 
 
 
1819-05-20 / 24 
Wilhelm von Humboldt (1767-1835) - 1819 für kurze Zeit preußischer Minister für ständische und kommunale Angelegenheiten - besucht Stein in Nassau. 
 
 
1819-06-09 
Stein reist zur Konfirmation seiner Tochter Therese (1803-1863) am 11.06.1819 nach Frankfurt am Main. 
 
 
1819-06-12, 15 
Stein nimmt an Sitzungen der Zentralredaktion der Monumenta teil. 
 
 
 
1819-06-17 
Stein wieder in Nassau. 
 
 
1819-06-24 
Stein reist nach Cappenberg über Bonn und Köln ab, wo er am 29.06.1819 eintrifft. 
 
 
1819-07-03 / 07 
Stein hält sich in Münster auf, wo er Ferdinand August Graf von Spiegel zum Desenberg (1764-1835) trifft und am 05.07.1819 den Tauschkontrakt Birnbaum-Cappenberg unterzeichnet. Cappenberg, gelegen am Rande des "Industriereviers", entwickelt sich mehr und mehr zum eigentlichen Lebensmittelpunkt Steins, wenngleich er bis 1824/1825 regelmäßig während der Wintermonate in Frankfurt am Main wohnt. Frankfurt ist weiterhin nicht nur wegen der Nähe zu Nassau von Bedeutung, sondern auch wegen des Bundestags des Deutschen Bundes (ab 1816), der Monumenta und der gesellschaftlichen Bindungen Steins. 
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Luftbild Frankfurt am Main
 
 
1819-07-21 
Stein besucht Johann Franz Josef Graf von Nesselrode-Reichenstein (1755-1824) in Herten, früherer Innenminister des Großherzogtums Berg, eines ehemaligen Rheinbundstaates. 
 
 
1819-09-03 
Stein trifft mit Karoline von Humboldt (1766-1829), Ehefrau Wilhelm von Humboldts, in Köln zusammen. 
 
 
1819-09-15 
Steins Frau stirbt gegen 20.00 Uhr. Eine "sehr heftige Ruhr", so die Todesanzeige, die "wegen vieljähriger Schwäche des Unterleibes in völlige Lähmung der Verdauungswerkzeuge übergegangen war", sei ursächlich gewesen. Stein war am 14.09.1819 in Köln abgereist und nach Nassau geeilt, wo er am Morgen ankam. Der Kölner Bildhauer Peter Joseph Imhoff (1768-1844), der später auch das Grabmal herstellen wird, wird nach Nassau gebeten, um eine Totenmaske abzunehmen.

Der Leichnam seiner Mutter wird in Frücht beerdigt, ihr Herz an einer versteckten Stelle im Schlosspark. 
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Luftbild Frücht
 
 
1819-10-01 / 20 
Stein und seine Töchter halten sich in Winkel/Rheingau auf. 
 
 
1819-11-09 
Stein reist von Nassau nach Frankfurt am Main ab. Am 13.04.1820 kehrt er zurück. 
 
 
 

1820


 
 
 
1820-05-17 
Stein reist aus Nassau über Hagen (19.05.1820) nach Cappenberg, wo er am 20.05.1820 ankommt. 
 
 
1820-05-28 
Stein besucht Graf August Ferdinand von Merveldt (1759-1834) in Westerwinkel. 
 
 
1820-06-03 
Besuch Steins in Herten bei Graf Johann Franz Josef von Nesselrode-Reichenstein (1755-1824). 
 
 
1820-06-17 
Stein reist nach Nassau ab, wo er am 20.06.1820 ankommt. 
 
 
1820-07-05 
Stein bricht von Nassau aus zu einer Reise in die Schweiz und nach Italien auf. Nach einem Aufenthalt in Frankfurt am Main (05./06.07.1820) macht er Station in Basel (14.07.1820) und Aarau (18.07.1820). Über Schinznach, Schaffhausen, Konstanz, Gais und St. Gallen (dreitägiger Aufenthalt) kommt er Ende Juli in Zürich an, wo er bis zum 04.08.1820 bleibt. Am 05.08.1820 ist Stein in Luzern und macht am 06.08.-09.08.1820 [?] einen Ausflug auf den Rigi und nach Goldau, Schwyz, Altdorf, Flüelen und Gersau. Am 11.08. oder 12.08.1820 setzt er seine Reise über den Brünigpass, über Meiringen, Grindelwald, Lauterbrunnen und Interlaken nach Thun fort. Am 18.08.1820 hält sich Stein auf Mülinens Landsitz bei Thun auf, und am folgenden Tag reist er mit Mülinen nach Bern. Am 23. 08. oder 24.08.1820 reist er nach Lausanne, um Frédéric-César de la Harpe (1754-1838) zu besuchen, am 27.08.1820 trifft Stein zu einem längeren Aufenthalt in Genf ein (bis 09.10.1820); zwischenzeitlich besuchte Stein das Tal von Chamonix (09.09.-12.09.1820). Am 09.10.1820 verlässt Stein Genf, am 25.10.1820 hält er sich in Mailand auf, am 30.10.1820 reist er nach Florenz ab, am 08.12.1820 nach Rom, wo er mehrere Monate, bis zum 04.05.1821, bleibt; am 22.04.1821 bricht er zu einem mehrtägigen Ausflug nach Neapel auf. 
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Luftbild vom Rom
 
 
 

1821


 
 
 
1821-05-04 
Stein beendet seinen mehrmonatigen Aufenthalt in Rom. Auf der Rückreise macht er Station in Florenz (09.05.1821) und reist am 12.06.1821 über Bologna, Venedig, München und Würzburg nach Frankfurt am Main, wo er am 04.06.1821 ankommt. Von dort reist er am 12.06.1821 nach Nassau weiter. 
 
 
1821-07-12 
Stein reist über Köln (14.07.1821) nach Cappenberg, wo er am 16.07.1821 ankommt. 
 
 
1821-09-20 
Stein hinterlegt beim Oberlandesgericht Münster sein  Testament. Er setzt seine jüngste Tochter Therese als fideikommissarsiche Erbin ein, Tochter Henriette wird abgefunden. Testamentsexekutor und Vormund von Therese wird sein Freund von Romberg zu Brünninghausen. 
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1821-10-11 
Auf dem Friedhof zu Frücht lässt Stein eine Familiengruft anlegen. Dort finden am 11.10.1821 seine Eltern und seine 1819 verstorbene Frau ihre letzte Ruhe. 
 
 
 
1821-10-11 
Steins Eltern und seine 1819 verstorbene Frau werden von der nahegelegenen Früchter Kirche in die neue Familiengruft auf dem Früchter Friedhof umgebettet. 
 
 
 
1821-10-20 
Stein in Münster. 
 
 
1821-10-22 
Ankunft Steins in Nassau. 
 
 
1821-11-21 
Stein trifft in Frankfurt am Main ein. 
 
 
 

1822


 
 
 
1822-01-21 / 23 
Stein trifft sich in Fulda mit Gräfin Friederike von Reden (1774-1854), Witwe seines Freundes Friedrich Wilhelm. 
 
 
1822-04-24 
Stein reist von Frankfurt am Main nach Nassau. 
 
 
1822-07-01 
Stein bricht zu einer Reise nach Schlesien auf. Am 03.07./04.07.1822 besucht er seine Schwester Marianne in Homberg, am 05.07.1822 reist er weiter zu einem Besuch bei dem 1819 entlassenen Minister Wilhelm von Humboldt (1767-1835) in Burgörner, am 14.07.1822 ist er in Buchwald, am 22.07.1822 auf Schloss Fischbach in Schlesien beim Bruder des Königs, Prinz Wilhelm (1783-1851), am 24.07.1822 auf Schloss Erdmannsdorf bei August Graf Neidhardt von Gneisenau (1760-1831), am 25.07.1822 ist er in Fischbach zurück. Am 28.07.1822 reist Stein von Buchwald nach Dresden ab, wo er am 01.08.1822 ankommt. Am 09.08.1822 kehrt er nach Cappenberg zurück. 
 
 
1822-10-09 
Besuch Steins in Herten bei Graf Johann Franz Josef von Nesselrode-Reichenstein (1755-1824). 
 
 
1822-10-11 
Stein besucht Graf August Ferdinand von Merveldt (1759-1834) in Westerwinkel. 
 
 
1822-10-12 
Stein wieder in Cappenberg. 
 
 
1822-11-10 
Stein reist über Burg Harff bei Kaster (14.11.1822) nach Nassau zurück. 
 
 
1822-12-16 
Stein begibt sich nach Frankfurt am Main. 
 
 
 

1823


 
 
 
1823-01 
 Autobiografische Aufzeichnungen Steins für die Jahre 1757-1814. 
 
 
 
1823 
Georg Heinrich Pertz (1795-1876), der in den Jahren 1850-1855  ein mehrbändiges Werk über das Leben Steins vorlegt, wird von Stein zum wissenschaftlichen Leiter der Monumenta bestellt. Pertz, in den Jahren 1827-1842 zugleich Direktor der Königlichen und Provinzialbibliothek in Hannover sowie ab 1842 Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek in Berlin, wird dieses Amt für rund 50 Jahre (bis 1873) bekleiden. 
 
 
 
1823-04-10 
Stein reist nach Weimar, wo er sich am 13.04.1823 mit Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) trifft. 
 
 
1823-04-19 
Stein ist wieder in Frankfurt am Main, von wo aus er am 28.04.1823 nach Nassau weiter reist. 
 
 
1823-07-01 
Stein verlässt Nassau und begibt sich nach Cappenberg, wo er am 04.07.1823 ankommt. 
 
 
1823-07-14 
Stein reist nach Bad Pyrmont ab. 
 
 
1823-08-23 
Stein ist wieder in Cappenberg. 
 
 
1823-09-06 
Stein besucht Graf August Ferdinand von Merveldt (1759-1834) in Lembeck. 
 
 
1823-09-11 
Stein wieder in Cappenberg zurück. 
 
 
1823-11-10 
Stein reist von Cappenberg nach Nassau, das er am 15.11.1823 erreicht; unterwegs besucht er den Historiker Barthold Georg Niebuhr (1776-1831) in Bonn. 
 
 
1823-12-12 / 14 
Der Historiker Barthold Georg Niebuhr (1776-1831) besucht Stein in Nassau. 
 
 
1823-12-18 
Stein begibt sich nach Frankfurt am Main. 
 
 
 

1824


 
 
 
1824 Anfang 
Stein erwirbt Gut Scheda - ein ehemaliges Prämonstratenserkloster bei Wickede (Ruhr), das 1809 durch das Großherzogtum Berg säkularisiert und 1817 größtenteils abgerissen worden war - , um seinen Rechtsanspruch auf die Landtagsfähigkeit für den ersten Provinziallandtag zu verbessern. Die Erwerbung des 838 Morgen großen Besitzes erforderte 41.000 Taler, die von Steins Schwester Marianne aus ihren Stiftseinkünften zur Verfügung gestellt wurden.Einige Jahre später, 1828, erwarb Stein 13 Morgen für für 9.321 Taler hinzu. 1828 wurde das Gut an den erst 18 Jahre alten Friedrich Sümmermann aus Fröndenberg-Ostbüren verpachtet. 
 
 
1824-03-14 
 Nachtrag zu den autobiografischen Aufzeichnungen Steins für die Jahre 1815-1824. 
 
 
 
1824-03-22 
Stein reist nach Neuhof zu einem Zusammentreffen mit Friederike Gräfin von Reden (1774-1854); am 27.03.1824 kehrt er nach Frankfurt am Main zurück. 
 
 
1824-04-26 
Stein begibt sich von Frankfurt am Main nach Nassau. 
 
 
1824-07-10 
Stein reist nach Cappenberg ab, wo er am 12.07.1824 ankommt; unterwegs besucht er den Historiker Barthold Georg Niebuhr (1776-1831). 
 
 
1824-10-27 
Stein nimmt in Herten an der Beerdigung von Graf Johann Franz Josef von Nesselrode-Reichenstein (1755-1824) teil. 
 
 
 

1825


 
 
 
1825-01-12 
Stein besucht in Bonn den Historiker und Dichter Ernst Moritz Arndt (1769-1860) und den klassischen Philologen Friedrich Gottlieb Welcker (1784-1868). 
 
 
1825-01-13 
Stein in Nassau. 
 
 
1825-09-11 / 12 
Anlässlich des Besuchs des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. hält sich Stein hält in Koblenz auf. 
 
 
1825-10-04 
Steins Tochter Henriette (1796-1855) heiratet in Nassau Friedrich Karl Hermann Reichsgraf von Giech (1791-1846) aus Thurnau bei Bayreuth. 
 
 
1825-10-08 
Stein reist nach Cappenberg ab, wo er am 14.10.1825 ankommt. 
 
 
1825-11-21 
Stein erklärt vor dem Oberlandesgericht in Münster Cappenberg und Scheda zum Familienfideikommiss. 
 
 
 

1826


 
 
 
1826-04 Ende 
Stein reist über Laer (bei Meschede), wo er den Grafen von Westphalen trifft, und Homberg, wo er seine Schwester Marianne besucht, nach Nassau. 
 
 
1826-04-29 
Stein kehrt nach Nassau zurück, wo er sich bis Anfang August [?] 1826 aufhält. 
 
 
1826-05-17 
Auf Vorschlag des münsterschen Oberpräsidenten Ludwig von Vincke (1774-1844) wird Stein vom preußischen König zum Landtagsmarschall des 1. Westfälischen Provinziallandtags ernannt; Stein nimmt am 23.05.1826 an.

In die Verhandlungen der Vorbereitungskommission zur Einführung von Provinzialständen unter Vorsitz von Kronprinz Friedrich Wilhelm (1795-1861) - hier als König nach 1845 dargestellt - war Stein nur indirekt einbezogen worden. Als Grundlage der Landtage war am 05.06.1823 das  "Allgemeine Gesetz wegen Anordnung der Provinzialstände" für alle acht Provinzen und am 27.03.1824 das  "Gesetz wegen Anordnung der Provinzialstände für die Provinz Westfalen" erlassen worden. 
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1826-06 / 07 
Verschiedene Besucher halten sich im Juni und Juli 1826 bei Stein in Nassau auf: Graf Itzenplitz' Sohn (Anfang Juni), Hans Christoph von Gagern (1766-1852) (Ende Juni), Luise Friederike Auguste van Panhuys (1763-1844) (Ende Juni), Kronprinzessin Elisabeth von Preußen (1801-1873) (mehrmals), Karl (1780-1831) und Marie von Clausewitz (1779-1836) (Ende Juni), Prinz Wilhelm d. Ä. von Preußen, Alexander Graf Stourdza (1791-1854), Gräfin Isabella v. d. Goltz (1766-1837), Johannes Anton Graf Kapodistrias (1776-1831) (08.07.1826), Prinzessin Marianne von Preußen (1785-1846) (08.07.1826 [?]), Außenminister Christian Günther Graf von Bernstorff (1769-1835) (10.07.1826 [?]). 
 
 
1826-07 
Ende Juli trifft Stein mit Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen (1795-1861) und Maria Pawlowna von Sachsen-Weimar (1786-1859), Tochter des 1801 ermordeten Zaren Paul I. (geb. 1754), zusammen. 
 
 
 
1826-08-04 
Stein reist von Nassau über Hagen (05.08.1826) und Herbeck - ohne Friedrich von Hövel (1766-1826) anzutreffen - nach Cappenberg, wo er zwischen dem 06.08./11.08.1826 ankommt. 
 
 
1826-08 Zweite Hälfte 
Stein besucht die Gräfin Johanna Felicitas von Nesselrode-Reichenstein (1753-1828) in Herten und die Rombergs in Brünninghausen. 
 
 
1826-08-23 
Cappenberg und Scheda werden zur Standesherrschaft Cappenberg-Scheda erhoben. Friedrich Wilhelm III. erteilt Stein die Berechtigung zur Führung einer Virilstimme. 
 
 
1826-09-11 [?] 
Denkschrift Steins:  "Über die Städteordnung d. d. 19. November 1808"
 
 
 
1826-09 Ende 
Stein besucht Friedrich von Hövel (1766-1826) in Herbeck und Landrat Friedrich Hiltrop (1761-1833) in Dortmund, am 30.09.1826 ist er in Cappenberg zurück. 
 
 
1826-10-03 
Stein besucht den münsterschen Oberpräsidenten Ludwig von Vincke (1774-1844) auf dessen Landsitz Haus Ickern (heute Castrop-Rauxel). 
 
 
1826-10-10 um 
Johann Heinrich Daniel Kamp (1786-1853) besucht Stein in Cappenberg. 
 
 
1826-10-18 / 20 
Georg Heinrich Pertz (1795-1876) besucht Stein in Cappenberg. 
 
 
1826-10-25 
Stein reist ab zum Landtag nach Münster. In der Provinzialhauptstadt steigt er in einem Haus am Prinzipalmarkt ab. 
 
 
1826-10-29 
Mit einem Gottesdienst, einer Ansprache des Landtagskommissars, des Oberpräsidenten von Vincke (1774-1844), und der Übergabe der Landtagsproposition wird der 1. Westfälische Provinziallandtag in Münster (Landtagsschluss am 29.12.1826) im Festsaal des münsterschen Schlosses eröffnet. Als Landtagsmarschall hält Stein im Anschluss daran eine  Rede, in der er dem König dankt und die vielfältigen, "wohltätigen Folgen, die unter göttlichem Segen aus der uns gegebenenund sich entwickelnden Verfassung entspringen werden" hervorhebt. Zu seinen Aufgaben als Landtagsmarschall gehört es, die Vorsitzenden der zehn Ausschüsse zu bestimmen und die Sitzungen, die im Ratssaal ("Friedenssaal") des münsterschen Rathaus stattfindet, zu leiten.

Die Wahlen zum Provinziallandtag fanden unter Aufsicht des Oberpräsidenten von Vincke Anfang 1826 statt. Im Unterschied zu traditionellen Ständeversammlungen wird das System eines Einkammerlandtags zugrunde gelegt, bei dem die vorgesehenen vier Stände nicht getrennt voneinander beraten sollten. Stein lehnt nicht nur dies, sondern auch die Beschränkung des Landtags auf ein Petitions- und Beschwerderecht ab, wodurch diese keinen Einfluss auf Provinzialgesetze oder die Provinzialverwaltung nehmen können. Ein Selbstversammlungsrecht oder die Periodiziät ist ebenfalls nicht vorgesehen. Die Provinzialstände in Westfalen sah Stein als "eine Vorübung zu dem schwierigen Behuf der allgemeinen Stände" für ganz Preußen (1822). Schwerpunkte der  königlichen Landtagsproposition, d. h. der von Friedrich Wilhelm III. vorgegebenen Beratungsgegenstände, sind u. a. die Städteordnung, die Katasterfrage und Verkehrswege. Am selben Tag wird auch im Rheinland der 1. Rheinische Provinziallandtag, der in Düsseldorf tagt, eröffnet. 
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1826-12-30 
Stein kehrt von Münster nach Cappenberg zurück. 
 
 
 

1827


 
 
 
1827-01-24 
Der münstersche Oberpräsident Ludwig von Vincke (1774-1844) besucht Stein in Cappenberg. 
 
 
1827-02-13 
Johann Heinrich Daniel Kamp (1786-1853) beendet einen Besuch bei Stein in Cappenberg. 
 
 
1827-02-16 / 17 
Der münstersche Oberpräsident Ludwig von Vincke (1774-1844) besucht Stein in Cappenberg. 
 
 
1827-02-18 
Steins fasst den Verlauf und die Ergebnisse des 1. Westfälischen Landtags in einer  Darstellung zusammen. 
 
 
 
1827-03-02 / 03 
Der münstersche Oberpräsident Ludwig von Vincke (1774-1844) besucht Stein in Cappenberg. 
 
 
1827-03-04 
Karl Sieveking (1787-1847) und Adolph Schramm (1805-1887) aus Hamburg besuchen Stein in Cappenberg. 
 
 
1827-03 Ende / 1827-04 
Stein reist mit seiner Tochter Therese (1803-1863) über Hannover und Magdeburg nach Berlin, wo beide am 31.03.1827 oder 01.04.1827 ankommen - seine letzte Berlin-Reise. Während seines Berliner Aufenthalts trifft er mit zahlreichen Persönlichkeiten zusammen, u. a. mit Kronprinz Friedrich Wilhelm (1795-1861), Gustav Adolf Rochus Graf von Rochow (1792-1847), August Neidthardt von Gneisenau (1760-1831), Karl von Clausewitz (1780-1831), Prinzessin Wilhelm, Wittgenstein, dem münsterschen Oberpräsidenten Ludwig von Vincke (1774-1844) und Johann Wilhelm Josef Freiherr von Mirbach (1784-1849). 
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1827-04-05 
Stein und seine Tochter reisen aus Berlin ab - auf Bitten seiner Tochter Richtung Weimar, die Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) kennenlernen möchte. 
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Luftbild Weimar
 
 
1827-04-30 
Stein wird zum preußischen Staatsrat ernannt - ein  Gremium, das den König seit 1817 in Fragen der Regierung, Gesetzgebung und Verwaltung berät und im Königlichen Schloss zu Berlin tagt. Präsident des Staatsrat ist der Staatskanzler, in diesem Falle Hardenberg (1750-1822), in besonderen Fällen der König selbst. Kraft Gesetz zählen die Hohenzollernprinzen, soweit diese über 18 Jahre alt sind, hohe Staatsdiener aufgrund ihres Amts (u. a. Minister und Generäle) sowie Personen, die das Vertrauen des Monarchen genießen und von ihm ernannt werden. Stein zählte 1817 nicht zu den vom König berufenen Mitgliedern. 
 
 
 
1827-05-06 oder 07 
Stein trifft in Weimar zu einem viertägigen Aufenthalt ein. Am 07.05. und 10.05.1827 kommt er mit Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) zusammen. 
 
 
1827-05-10 
Stein wird zum Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin gewählt. 
 
 
 
1827-05-11 oder 12 
Von Weimar kommend, trifft Stein in Homberg zu einem dreitägigen Besuch bei seiner Schwester Marianne ein. 
 
 
1827-05 Zweite Hälfte 
Hans Christoph von Gagern (1766-1852) besucht Stein in Nassau. 
 
 
1827-05 Zweite Hälfte 
Hans Christoph von Gagern (1766-1852) besucht Stein in Nassau. 
 
 
1827-05-15 
Stein kehrt nach Nassau zurück. 
 
 
1827-05-31 
Ernst Moritz Arndt (1769-1860) besucht Stein in Nassau. 
 
 
1827-06-18 
Stein attackiert den münsterschen Oberpräsidenten Ludwig von Vincke (1774-1844) wegen dessen Verhalten in der "Katastersache", hinter der er höhere Steuern vermutet, und der dadurch mitverursachten Mißachtung der ständischen Vorschläge im Landtagsabschied. Der Konflikt schlägt sich auf die persönliche Ebene durch und wird erst Ende Oktober 1828 beigelegt. 
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1827 Sommer 
Besucher treffen in Ems und Nassau ein: Luise Friederike Auguste van Panhuys (1763-1844), Steins Schwager General Ludwig Georg Thedel Reichsgraf von Wallmoden (1769-1862), die russische Schriftstellerin Prinzessin Zinaida Aleksandrovna Volkonskij (1792-1862), der russsische Historiker Aleksandr Ivanovic Turgenev (1785-1846), der russische Dichter und Prinzenerzieher Vasilij Andreevic Zukovskij (1783-1852) und der Publizist Ferdinand Baron von Eckstein (1790-1861). 
 
 
1827-07-03 
Steins Tochter Henriette (1796-1855) kommt in Nassau an. 
 
 
1827-08-28 
Steins Tochter Therese (1803-1863) heiratet Ludwig Friedrich Georg Reichsgraf von Kielmansegg (1798-1873); die Verlobung fand am 16.06.1827 statt. 
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1827-09-04 
Stein reist aus Nassau Richtung Cappenberg - mit einem Aufenthalt auf dem Speeschen Schloss Heltorf (heute Düsseldorf) - ab, wo er am 08.09. oder 09.09.1827 ankommt. 
 
 
1827-09-18 
Stein wird zum Ritterschaftlichen Beisitzer durch die Märkische Gesamtsynode in Iserlohn gewählt. 
 
 
 
1827-09-27 / 29 
Stein hält sich in Scheda auf. 
 
 
1827-10 Ende 
Georg Heinrich Pertz (1795-1876) besucht Stein in Cappenberg. 
 
 
1827-11 Mitte 
Friedrich Wilhelm Werner Freiherr von Schorlemer zu Herringhausen (1786-1849) besucht Stein in Cappenberg. 
 
 
1827-12-15 oder 16 
Stein besucht Graf August Ferdinand von Merveldt (1759-1834) in Lembeck. 
 
 
 

1828


 
 
 
1828-05-16 / 17 
Stein besucht die Gräfin Johanna Felicitas von Nesselrode-Reichenstein (1753-1828) in Herten. 
 
 
1828-07-05 
Stein bricht zu einer Schlesien-Reise nach Buchwald auf. Unterwegs besucht er am 06.07.1828 Berthold Friedrich Wilhelm von Rappard in Hamm, am 07./08.07.1828 Friedrich Wilhelm Werner Freiherr von Schorlemer (1786-1849) in Herringhausen, Paderborn, Kassel und Homberg (Ankunft am 09.07.1828 und viertägiger Aufenthalt bei Marianne vom Stein); am 15.07.1828 erreicht Stein Eisenach, worauf Besuche bei Riedesel in Neuenhof (16.07.1828) und bei der verwitweten Großherzogin Luise von Sachsen-Weimar in Wilhelmstal bei Eisenach (17.07.1828) folgen. 
 
 
1828-08 
Stein trifft sich mit Maria Anna Amalie von Hessen-Homburg (1785–1846) am 11.08.1828 in Buchwald bzw. am 15.08.1828 und 18.08.1828 in Fischbach. 
 
 
 
1828-08-20 
Stein verlässt Buchwald und reist über Prag (zweitägiger Besuch bei der Familie Sternberg), Smetschau (Besuch bei Graf Clam-Gallas), Karlsbad (zweitägiger Aufenthalt, Zusammentreffen mit Maria Pawlowna von Sachsen-Weimar [1786-1859]) nach Thurnau bei Bayreuth zurück, wo er am 28.08.1828 ankommt. 
 
 
1828-08-28 
Stein hält sich bis zum 13.09.1828 bei seinen Töchtern Henriette (1796-1855)
und Therese (1803-1863) in Thurnau auf. 
 
 
1828-09-13 
Stein verlässt Thurnau, besucht Graf und Gräfin Rotenhan in Merzbach, wo er auch Hermann von Rotenhan (1800-1858) trifft und sich bis zum 15.09.1828 aufhält. Über Frankfurt am Main, wo er am 17.09.1828 ankommt, trifft er am folgenden Tag Böhmer, Antonia Brentano (1780-1869) und Pfarrer Alexander Stein (1789-1833). Am 19.09.1828 kehrt er nach Nassau zurück. 
 
 
1828-10-16 
Stein verlässt Nassau und reist über Köln, wo er Ferdinand August Graf von Spiegel zum Desenberg (1764-1835) besucht, und Diersfordt, wo er am 20.10.1828 Christoph Alexander Freiherr von Wylich (1753-1831) trifft, nach Cappenberg; hier kommt er am 23.10.1828 an. 
 
 
1828-10 Ende 
Stein legt den Konflikt mit dem Oberpräsidenten Ludwig von Vincke (1774-1844) bei. 
 
 
 
1828-10-28 
Stein wird erneut zum Landtagsmarschall ernannt. 
 
 
 
1828-11-20 
Stein begibt sich nach Münster zum 2. Westfälischen Provinziallandtag. 
 
 
1828-11-23 
Stein eröffnet den  2. Westfälischen Provinziallandtag in Münster, der überschattet wird vom Katasterkonflikt mit dem Oberpräsidenten Ludwig von Vincke (1774-1844). Auf der Agenda stehen u. a. Wirtschaftsfragen, der Zusammenschluss der Feuersozietäten, die Einrichtung eines adligen Fäuleinstifts und eines Provinzialarchivs sowie die Förderung der Rheinisch-Westfälischen Gefängnisgesellschaft. Der Landtag wird nach rund vierwöchiger Dauer am 21.12.1828 geschlossen. 
 
 
1828-11-29 
Stein besichtigt das Landgestüt in Warendorf. 
 
 
1828-12-09 
Promemoria Steins über die  rheinisch-westfälische Gefängnisgesellschaft
 
 
 
1828-12-22 
Stein kehrt nach dem Ende der Verhandlungen des Provinziallandtags in Münster nach Cappenberg zurück. 
 
 
 

1829


 
 
 
1829-01-11 / 14 
Stein erhält Jagdbesuch, u. a. von General Adolf von Lützow (1782-1834). 
 
 
 
1829-02-07 
Stein erkrankt - vermutlich an einer Lungenentzündung. Die Genesung zieht sich bis Anfang März hin und vereitelt Steins Pläne, an einer Staatsratssitzung in Berlin teilzunehmen. 
 
 
 
1829-05-11 / 13 
Gottlob Kunth (1757-1829) besucht Stein in Cappenberg. 
 
 
1829-06 / 24 
Stein reist von Cappenberg nach Nassau, besucht am 06.07.1829 Graf August Ferdinand von Merveldt (1759-1834) in Westerwinkel, am 07.07.1829 Berthold Friedrich Wilhelm von Rappard in Hamm, am 08.07.1829 Clemens Freiherr von Lilien-Borg (1776-1852) in Werl, nimmt am 09.07.1829 in Soest an einer Beratung über die Errichtung eines adligen Damenstifts teil, reist abends nach Herringhausen zu Friedrich Wilhelm Werner Freiherr von Schorlemer zu Herringhausen (1786-1849) weiter, kommt am 10.07.1829 nach Paderborn und ist abends in Kassel. Vom 11.07.-16.07.1829 hält er sich in Homberg bei seiner Schwester Marianne auf, vom 17.07.-20.07.1829 bei Luise Susanne Euphrosine Freifrau Löw von und zu Steinfurth (1788-1858) in Ziegenberg, reist am 20.07.1829 nach Frankfurt am Main weiter, besucht am 21.07.1829 Friedrich Schlosser (1780-1851) in Stift Neuburg, kehrt abends nach Frankfurt am Main zurück, regelt dort am 22.07. und 23.07. Monumentaangelegenheiten, geht an diesem Tag zu Hans Christoph von Gagern (1766-1852) nach Hornau und trifft am 24.07.1829 in Nassau ein. 
 
 
1829-06 
Stein besucht Graf August Ferdinand von Merveldt (1759-1834) in Westerwinkel. 
 
 
1829-06-13 
Der münstersche Oberpräsident Ludwig von Vincke (1774-1844) in Begleitung seiner Gattin bei Stein in Cappenberg. 
 
 
1829-08-15 
Stein trifft in Bad Ems mit Prinzessin Anna von Oranien zusammen. 
 
 
 
1829-08-20 [um] 
Hans Christoph von Gagern (1766-1852) bei Stein in Nassau 
 
 
1829-09 
Besucher bei Stein in Nassau, u. a. der Trierer Bischof Joseph von Hommer (1760-1836) und der Schweizer Politiker Frédéric-César de la Harpe (1754-1838). 
 
 
1829-09-24 / 1829-10-01 
Stein reist von Nassau nach Cappenberg, besucht am 24.09./25.09.1829 in Koblenz General Karl Heinrich von Borstell (1773-1844), Anselm Franz Joseph Liel und Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848), kommt am 25.09.1829 nach Köln, trifft am 26.09.1829 mit Ferdinand August Graf von Spiegel zum Desenberg (1764-1835) zusammen, reist am 27.09.1829 nach Hagen weiter, besucht am 28.09.1829 Frau von Hövel in Herbeck und nimmt am 29.09.1829 an der Märkischen Synode in Hagen teil. Am 01.10.1829 ist er wieder zurück in Cappenberg. 
 
 
1829-10-10 / 14 [um] 
Stein besucht Graf August Ferdinand von Merveldt (1759-1834) in Westerwinkel. 
 
 
1829-10-27 
Stein ist in Münster zur Fortsetzung der Beratungen über die Einrichtung eines adligen Damenstifts. In Münster trifft er mit General Heinrich Wilhelm von Horn (1762-1829) kurz vor dessen Tod, zusammen. Am folgenden Tag ist er wieder in Cappenberg zurück. 
 
 
1829-11-12 
Stein gibt eine Erklärung gegen die Memoiren von Louis-Antoine Fauvelet de Bourriennes (1769-1834) ab. Der Politiker und Diplomat habe den Gewährsmann Freiherr Dominik Ernst von Sahla (1786-1815) zitiert, demzufolge Stein ihn für einen Giftanschlag auf den bayerischen Staatsminister Maximilian Joseph Graf von Montgelas (1759-1838, Minister von 1799-1817) habe gewinnen wollen. Die Affäre provozierte Stein u. a. zu einer gedruckten Gegendarstellung und beschäftigte ihn noch bis 1830. 
 
 
 
1829-12-19 
 Kodizill Steins zu seinem  Testament von 1821. 
 
 
 
 

1830


 
 
 
1830-01-04 
Stein nimmt am Kreistag in Hamm teil, wo er als Standesherr mit einer Virilstimme ausgestattet ist. Hier legt seine Denkschrift über die Vererbung und Teilbarkeit der Bauernhöfe vor und trifft mit Berthold Friedrich Wilhelm von Rappard zusammen. 
 
 
1830-02 / 1830-03 Mitte 
Stein erkrankt. 
 
 
 
1830-04-05 / 06 
Stein trifft mit Berthold Friedrich Wilhelm von Rappard zusammen. 
 
 
 
1830-04-09 / 13 
Löw, Friedrich Wilhelm Werner Freiherr von Schorlemer zu Herringhausen (1786-1849) und Friedrich von Viebahn (1789-1865), der Sekretär des Provinziallandtags, besuchen Stein in Cappenberg. 
 
 
1830-04-18 
Stein wird Ehrenpräsident der vom evangelischen Pfarrer Theodor Fliedner (1800-1864) gegründeten "Rheinisch-Westphälischen Gefängnisgesellschaft“ zu Münster 
 
 
 
1830-05-25 
Der münstersche Oberpräsident Ludwig von Vincke (1774-1844) besucht Stein in Cappenberg. 
 
 
1830-06-03 / 09 
Stein unternimmt eine Besuchsreise nach Herten (von Nesselrode), Diersfordt (von Wylich) und Lembeck (von Merveldt). 
 
 
1830-06-29 
Stein in Dortmund bei der Wahl zum 3. Westfälischen Provinziallandtag. 
 
 
1830-06-30 
Als Gutsbesitzer des im Kreis Unna liegenden Scheda nimmt Stein, der dort das Recht zur Jagd besitzt, an einer Konferenz über Jagdfragen in Unna teil. 
 
 
1830-07 / 08 
Besucher bei Stein in Nassau, u. a. Graf und Gräfin Rotenhann, Friedrich Schlosser (1780-1851), Ernst von Bodelschwingh zu Velmede (1793-1869), Gräfin Styrum, General Friedrich Caspar von Geismar (1783-1848), Ernst Moritz Arndt (1769-1860), Luise Friederike Auguste van Panhuys (1763-1844), Luise Susanne Euphrosine Freifrau Löw von und zu Steinfurth (1788-1858), Anselm Franz Joseph Liel, Prof. Joseph Ennemoser (1787-1854) und Johann Hermann Hüffer (1784-1855). 
 
 
1830-07-07 
Stein verlässt Cappenberg und reist über Köln und Koblenz (08.07.1830) nach Nassau, wo er sich bis zum 16.09.1830 aufhält. 
 
 
1830-09-07 
Stein besucht Prinz Wilhelm d. J. von Preußen in Koblenz. 
 
 
1830-09-16 / 1830-09-30 
Stein verlässt Nassau. Am 17.09.-19.09.1831 hält er sich in Frankfurt am Main auf und trifft mit Hans Christoph von Gagern (1766-1852) (17.09.1830) sowie Pfarrer Alexander Stein (1789-1833) und Joseph Görres (1776-1848) (18.09.1830) zusammen; noch am selben Tag nimmt er an der Sitzung der Zentraldirektion der Monumenta teil. Am 19.09.1830 reist er Richtung Ziegenberg ab, wo er sich bei Luise Susanne Euphrosine Freifrau Löw von und zu Steinfurth (1788-1858) (20.09.-21.09.1830) aufhält. Am 23.09.-28.09.1830 ist er in Homberg bei seiner Schwester Marianne und reist dann über Kassel und Erwitte nach Cappenberg, wo er am 30.09.1830 ankommt. Dort bezieht er seine neue Wohnung im Ostflügel. 
 
 
1830-10-05 / 06 
Stein nimmt als Mitglied an der Märkischen Synode in Dortmund teil. 
 
 
1830-10-30 
Stein wird - gesundheitlich angeschlagen - zum Marschall des  3. Westfälischen Provinziallandtags ernannt, die Funktion nimmt er am 06.11.1830 an. 
 
 
 
1830-12-12 
Stein begibt sich zum Landtag nach Münster, der am selben Tag durch Johann Ignatz von Landsberg-Velen (1788-1863), Steins Stellvertreter, eröffnet wird und bis zum 20.01.1831 dauert. Aufgrund gesundheitlicher Probleme muss sich Stein häufiger von Landsberg vertreten lassen. 
 
 
 
1830-12-13 
Stein legt seine Denkschriften "Über die Modifikation des § 50 des Edikts vom 27.03.1824 betreffend die Anordnung der Stände" und "Über die Vererbung und die Zersplitterung der Bauernhöfe in Westfalen" vor. 
 
 
 
 

1831


 
 
 
1831 
Steins Schwester Marianne, getauft am 26.03.1753, stirbt. Missgebildet, wie es heißt, erhielt sie 1783 eine Präbende am protestantischen, hochadligen Damenstift Wallenstein zu Homberg/Efze in der Landgrafschaft Hessen-Kassel, zu dessen Priorin bzw. Dechantin (1798) und Äbtissin (1823) sie später wurde. 
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Luftbild Homberg
 
 
1831-01-14 
Die Provinzialstände beauftragen Stein, den Antrag wegen der Einrichtung von Reichsständen für Gesamtpreußen, der von Franz Anton Bracht (1773-1862) und Franz Egon von Fürstenberg (1789-1832) im Dezember 1830 eingebracht wurde, dem Generalgouverneur für die Westprovinzen, Prinz Wilhelm (1783-1851), der dieses Amt erst seit wenigen Wochen bekleidete, vorzutragen. Stein und der münstersche Oberpräsident Ludwig von Vincke (1774-1844) hatten die relativ lange Beschäftigung des Landtags mit diesem Thema nicht zu verhindern vermocht. Die Berliner Regierung rügt dies und lässt die interne Landtagsdrucksache mit dem Protokoll der Verhandlung beschlagnahmen. Das Gesprächsangebot des Kronprinzen wird von diesem jedoch zurückgezogen, sodass die Sache ergebnislos verläuft. 
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1831-01-18 
Stein kehrt nach Cappenberg zurück. 
 
 
1831-01-28 
Graf Anton zu Stolberg-Wernigerode (1785-1854) besucht Stein in Cappenberg. 
 
 
1831-02-25 
Johann Ignatz von Landsberg-Velen (1788-1863) besucht Stein in Cappenberg. 
 
 
1831-04 Anfang 
Verschiedene Besucher treffen in Cappenberg ein: Friedrich Wilhelm Werner Freiherr von Schorlemer zu Herringhausen (1786-1849), Joseph Graf von Westphalen (1785-1863) und Dietrich Graf von Bocholtz (1797-1861). 
 
 
1831-04-27 
Der münstersche Oberpräsident Ludwig von Vincke (1774-1844) besucht Stein. 
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1831-05-18 
Stein nimmt an einer Zusammenkunft über Jagdfragen in Unna teil. 
 
 
1831-05-20 
Prinz und Prinzessin Wilhelm, Prinz Adalbert und Graf Stolberg besuchen Stein in Cappenberg. 
 
 
1831-06-17 
Stein nimmt am Kreistag in Hamm teil. 
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Luftbild Hamm
 
 
1831-06-21 / 22 
Stein erkrankt an einer schweren Erkältung. Sein Hausarzt Dr. Johann Heinrich Franz Wiesmann (1800-1883), seit 1825 praktischer Arzt in Olfen, quartiert sich auf Cappenberg ein. 
 
 
1831-06-23 
Stein kündigt seinen Tod an. Für diesen Fall, so wird seine Hausdame Fräulein Schröder instruiert, solle sofort Oberpräsident Ludwig von Vincke (1774-1844) in Münster informiert werden.

In einer undatierten, wohl einige Tage vor dem Tod abgefassten Anweisung für seine Beerdigung bestimmte er, dass sein Körper nach den Anweisungen des Dr. Wiesmann, seines Hausarztes, einbalsamiert und in einen "eichenen Sarg" mit einer metallenen Platte gelegt werden soll, auf der nur sein Name und die Lebensdaten eingraviert werden. Seine Pferde sollen ihn auf einem Leichenwagen nach Frücht bringen. 
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1831-06-29 
Stein verbringt eine unruhige Nacht, so die Hausdame Schröder. Pastor Blume aus Lünen wird herbeigerufen, der ihm das Abendmahl reicht. Auch Dr. Wiesmann eilt herbei. Am Tag trifft Stein Verfügungen über seine Beerdigung und verabschiedet sich von seinen Bediensteten, die er noch "wegen seiner Heftigkeit um Verzeihung" bat und ermahnte, "gleiche Treue und Liebe seinen Kindern zu erweisen". Nach einem Abendmahl "ward er ruhiger, legte sich auf die linke Seite und schlummerte, zwar noch immer röchelnd, ein. Der Atem ward allmählich schwächer, bis er leise stockte", so Schröder an Steins Schwägerin Luise von Rottenhann zwei Tage später. Am Mittwoch, dem 29.06.1831, zwischen 17:45 und 18:00 Uhr, stirbt der Freiherr. Diagnose seines Arztes: durch "Lungenaffektion bedingter Schlagfluß". 
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1831-07-01 
Die Leichensektion findet statt. Der Leichnam wird nach einem neuen französischen Verfahren einbalsamiert und anschließend zehn Tage lang in Cappenberg aufgebahrt. 
 
 
1831-07-02 
Die Familie gibt den Tod des Freiherrn vom und zum Stein in einer in Nassau gedruckten Anzeige bekannt:
"Den 29ten Juni abends starb zu Cappenberg in Westfalen im noch nicht vollendeten 74. Lebensjahr Heinrich Friedrich Carl, Freiherr vom und zum Stein, Herr der Standesherrschaft Cappenberg-Scheda in Westfalen und der Grundherrlichkeiten Frücht und Schweighausen im Herzogtum Nassau, Königl. Preuß. Staatsminister, Landtagsmarschall und Mitglied des Staatsrats, Exzellenz, Ehrenbürger der freien Städte Frankfurt und Bremen, Ritter des Königl. Preuß. Schwarzen und Roten Adler-Ordens, des Kaiserlich Russischen St. Andreas- und des Kaiserlich Österreichischen St. Stephans-Ordens, usw. usw. am Lungenschlag, nach siebentägiger Krankheit.

Er starb mit völliger Geistesgegenwart und der Freudigkeit, die lebendiger, christlicher Glaube und die Erinnerung an ein Leben gewähren, das nah und fern, durch Wort und Tat bis zum letzten Augenblick vielen und dauernden Segen verbreitet hat und jeder Pflichterfüllung mit stets reger Tätigkeit, Treue und Aufopferung gewidmet war.

Seltne und große Eigenschaften des Geistes und Herzens vereinigten sich in ihm, viele Tränen fließen seinem Andenken, und unersetzlich bleibt sein Verlust allen, die ihm näher zu stehen das Glück hatten, am unersetzlichsten seinen Kindern, die tief gebeugt durch Schmerz diesen so herben Verlust, verwandten, Freunden und Bekannten des Unvergeßlichen hiermit ergebenst anzeigen."
 
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Luftbild Schloss Cappenberg
 
 
1831-07-09 
Der Leichnam wird auf Steins Wunsch hin, den er bereits 1808 artikulierte, nach Frücht überführt, um in der dortigen Familiengruft beigesetzt zu werden. Der Wagen, von vier Rappen gezogen, wird von Honoratioren und dem Oberpräsidenten Ludwig von Vincke (1774-1844) zur Pfarrgrenze nach Lünen begleitet, und dann jeweils von Pfarrgrenze zu Pfarrgrenze bis nach Frücht, begleitet von Trauernden.

Am selben Tag wird im Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Münster eine Bekanntmachung des Oberpräsidenten von Vincke vom 04.07.1831 veröffentlicht:
"Am 29. Juni Abends 6 Uhr entschlief nach viertägigem Brustfieber sanft und ruhig zum höheren Leben der Staats-Minister Freiherr vom Stein, Ritter des schwarzen Adeler-Ordens, zu Cappenberg im 76. [sic!] Lebensjahre. Schmerzlich empfunden von allen, welche in persönlicher Berührung mit dem Verblichenen standen, betrauert in Ihm die Provinz Westfalen den unersetzlichen Verlust ihres würdigsten Bewohners, aus dessen frühern zwanzigjährigen amtlichen Wirksamkeit noch viele Anlagen segensreich fortwirken, der später aus dem thatenreichsten öffentlichen Leben in diese Provinz durch Liebe und Achtung für ihre Einwohner zurückgezogen, nicht aufhörte für alle guten Zwecke gemeinsinnig fortzuleben. Durch des Königs Majestät Vertrauen zum Vorstande aller drei Provinzial-Landtage berufen und eifrig bemühet dieses neue Institut fest zu begründen, auch die beschränkteren Kreise nützlicher Wirksamkeit - wie noch am 17. v. M. in der auch früher nie versäumten persönlichen Theilnahme an den Kreistagen in Hamm - nicht geringe achtete. Dies hat dem edlen Manne die allgemeine Liebe und Verehrung begründet, welche in der Trauer über Stein viel zu frühes Scheiden sich ausspricht; Sein Andenken wird nicht verlöschen. Friede sey Seiner Asche! - "
 
 
 
 
1831-07-13 
Der Leihenzug kommt gegen Mittag in Nassau an, der Leichnam wird im Steinschen Arbeitszimmer im Turm für einige Tage aufgebahrt. 
 
 
1831-07-23 
Steins Leichnam wird nach Frücht überführt. Der Herzog von Nassau ordnet Glockengeläut an. Der etwa dreistündige Trauerzug wird von einer großen Trauergemeinde begleitet. Im Beisein seiner Töchter und Schwiegersöhne wird Stein in der Familiengruft zu Frücht von Pfarrer Dieckmann beigesetzt. König Friedrich Wilhelm III. belässt es bei einem zurückhaltenden Kondolenzschreiben und entsendet zur Beerdigung keinen hochrangigen Vertreter. 
 
 
 
1831-07-25 
Das beim Oberlandesgericht in Münster hinterlegte  Testament Steins vom 20.09.1821, das am 19.12.1829 durch ein  Kodizill ergänzt worden war, wird eröffnet. Da Stein keine männlichen Nachfahren hat und seine älteste Tochter Henriette kinderlos ist, umfasst es folgende Hauptpunkte: Die westfälischen Güter fallen an seine jüngste Tochter Therese (1803-1863), die seit 1827 mit Ludwig Friedrich Graf von Kielmansegg auf Gültzow (1798-1873) verheiratet war, die älteste Tochter Henriette (1796-1855), seit 1825 verheiratet mit Friedrich Karl Hermann Reichsgraf von Giech (1791-1846) erhält den Nießbrauch der Rentei Nassau, der nach ihrem Tod an den Familienfideikommiss zurückfallen solle. Zum Testamentsvollstrecker bestimmte Stein seinen Freund und Nachbarn, den Freiherrn von Romberg zu Brünninghausen.

Da Thereses Sohn Ludwig (1830-1895) wegen Krankheit als Stammhalter ausfiel, kamen die Güter über seine Schwester - Louise (1833-1901), seit 1863 verheiratet mit Graf Thedel von Kielmannsegg, jedoch kinderlos - an Louises Schwester Mathilde, seit 1858 mit Graf Albrecht von der Gröben verheiratet. Deren Sohn - Unico (1861-1924) - blieb unverheiratet, sodass die Güter an dessen Schwester Therese (1859-1938) fielen. Über ihre Heirat 1886 mit Graf Alexander von Kanitz und ihren Verzicht kamen die Güter 1924 an ihren einzigen Sohn, Graf Albrecht von Kanitz (1891-1975) in den Besitz dieser Familie. 
 
 
 

1835


 
 
 
1835 / 1843 
Steins Tochter Henriette (1796-1855) greift - beraten von Sulpiz Boisserée - die Idee ihres Vaters auf und lässt vom Bauunternehmer J. W. Lossen aus Wiesbaden (Fa. Anton Lossen & Söhne) über der 1821 von Stein angelegten Gruft in Frücht an der Lahn eine Kapelle im neugotischen Stil errichten, die 1843 fertiggestellt wird. In der Gruft fanden bereits am 11.10.1821 seine Eltern und seine 1819 verstorbene Frau ihre letzte Ruhe.

Die Pläne für diese ca. 9 x 4 x 6 m große Gruftkapelle gehen vermutlich auf den Münchener Architekten Joseph Daniel Ohlmüller zurück; inwieweit auch der Koblenzer Architekt und preußische Bauinspektor Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848), der auch schon am Nassauer Stammsitz Ausbesserungen durchgeführt und für Stein den Gotischen Turm entworfen hatte, Anteil an den Planungen hatte - er galt lange Zeit als der eigentliche Urheber - ist unklar.

Die Frau des Generals van Panhuys vermittelte den Kontakt zu den Bildhauern Ludwig von Schwanthaler (1802-1848) und Matthäus Krampf (1798-1858), die 1837/1838 das Marmorrelief bzw. dessen Sandstein-Einfassung herstellen. Der Autodidakt Schwanthaler - Schöpfer der Münchener Bavaria - war seit 1835 Professor an der Münchener Akademie und gilt als einer der führenden Vertreter der Kulturpolitik des bayerischen Königs Ludwig I. (1786-1868, reg. 1825-1848).

Die Inschrift unter dem Relief auf Rahmen und Sockel lautet:

HEINRICH FRIEDRICH CARL
REICHSFREIHERR VOM UND ZUM STEIN
GEB. XXVII. OCTBR. MDCCLVII
GEST. XIX. JUNI MDCCCXXXI
RUHET HIER
DER LETZTE
SEINES ÜBER SIEBEN JAHRHUNDERTE
AN DER LAHN BLÜHENDEN RITTERGESCHLECHTES
DEMÜTIG VOR GOTT, HOCHHERZIG GEGEN MENSCHEN
DER LÜGE UND DES UNRECHTS FEIND, HOCHBEGABT
IN PFLICHT UND TREUE, UNERSCHÜTTERLICH
IN ACHT UND BANN, DES GEBEUGTEN VATERLANDES UNGEBEUGTER SOHN,
IN KAMPF UND SIEG
DEUTSCHLANDS MITBEFREIER.
ICH HABE LUST ABZUSCHEIDEN UND BEI CHRISTO ZU SEIN
 
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Luftbild Frücht