Gesandte 1645/49 > Clant van Stedum








Clant van Stedum,
Adriaen


(1599 - Stedum 25.01.1665)

Gesandter der Provinz Groningen in Münster und Osnabrück, 1646, 1647, 1648




Sohn des Eilco Clant († 1614), Mitglied der Generalstaaten für die "Ommelanden" der Provinz Groningen, und der Wilhelmina Hinckaert. 1616 an der Akademie zu Groningen immatrikuliert als Student der Philosophie. Heiratet 1623 Hille Clant, von der er einen Sohn Johann hat, und 1639 in zweiter Ehe Anna Tamminga.

Er wird 1631-1642 in die "Gedeputerden Staten" und 1643-1651 in die Generalstaaten als Vertreter der Ritterschaft der Provinz Groningen berufen.

Er wird für Groningen zu den Friedensverhandlungen mit Spanien nach Münster entsandt. Er steht im Ruf, ein eher bequemer Mann zu sein, der sich der Mehrheitsmeinung anschließt, zumal er innerhalb der Gesandtschaft an achter Stelle rangiert. Am 01.03.1644 unterschreibt er für Stadt und Land Groningen den Vertrag mit Frankreich über die Friedensverhandlungen. Seit Januar 1646 in Münster, verbringt er das Frühjahr 1646 in seiner Provinz und kehrt Mitte Juli nach Münster zurück, von wo aus er Ende September mit  Pauw und  Donia nach Osnabrück reist, um den Franzosen die Vermittlung mit den Spaniern anzubieten. Nach dem Abschluß des Vorvertrages mit Spanien am 07.01.1647 hält er sich erneut in Osnabrück auf, um mit Gent und zwei weiteren Kollegen bei den Schweden zugunsten Brandenburgs zu intervenieren. Von Februar bis September 1647 wieder abwesend, unterschreibt er am 30.01.1648 den Friedensvertrag und scheint sich anschließend in Den Haag aufgehalten zu haben, von wo er am 3. Mai wieder in Münster eintrifft. Seine Anwesenheit bei der Ratifikation des Friedens hält das Gemälde von Gerard Terborch fest.

Sein Sohn Johann setzt ihm nach seinem Tod ein prächtiges Grabmal in der Kirche zu Stedum.



Literatur

Cools I, S. 24; Waesberghen Nr. 19 (Abb.); Bignon Nr. 32 (Abb.); Theatrum Europaeum VI (1652), S. 475 (Abb.); Aubry (Abb.); Kalender (Abb.); Moncornet, Nr. 23 (Abb.); Pacificatores 1697, Nr. 37 (Abb.); Bildnisse 1824, Nr. 33 (Abb.); BWN 3, S. 390-391; NNBW 3, Sp. 218-219, 222; Striedinger Nr. 19; Tekotte, S. 55; Poelhekke, S. 2, 136, 265, 295, 321, 348, 369-370, 391, 398, 427, 458, 482, 498, 528, 532, 564 u.ö.; Katalog Frieden, S. 102-103, 185-187 (Abb.).

Gerd Dethlefs


Quelle: H. Duchhardt / G. Dethlefs / H. Queckenstedt, "...zu einem stets währenden Gedächtnis", Die Friedenssäle in Münster und Osnabrück und ihre Gesandtenporträts", (=Osnabrücker Kulturdenkmäler, Bd. 8), Bramsche 1998, S. 236f.

Ein  Kooperationsprojekt des Internet-Portals "Westfälische Geschichte" mit dem  LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster (Kupferstiche), und dem  Rasch Verlag, Bramsche (Texte)
 
Porträt des Adriaen Clant van Stedum (1599 - Stedum 25.01.1665), Gesandter der Provinz Groningen in Münster und Osnabrück, 1646, 1647, 1648


Kartusche


ADRIANUS CLANT A STEDUM, Dominus Nittersumi etc. Illustrissimæ et Præpotentis Fœderatorum Belgarum Reipublicæ, nomine Provinciæ, Civitatis Groninganæ, et Ommelandiæ, ad Tractatus Pacis Universalis Monasterii Legatus Plenipotentiarius etc.




Wappenbeschreibung


In Gold [hier Silber] ein grüner [hier blauer] Schrägrechtsbalken, darin drei naturfarbene Fische pfahlweis. Auf dem gekrönten Helm ein goldener Greifenrumpf zwischen zwei goldenen Drachenflügeln, deren jeder eine grüne Binde trägt, belegt mit drei natürlichen Fischen pfahlweis.








Kupferstich von Cornelis Galle nach Anselm van Hulle, 1648, 38,5 x 28,5 cm (Blatt), 31,2 x 21,4 cm (Platte)
Münster, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Inv.Nr. K 65-50 LM
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