INFORMATION | Der Ruhrkampf-Aktivist Ludwig Knickmann aus Buer wird bei dem Versuch, die Grenze des besetzten Gebietes bei Marl-Sickingmühle illegal zu überschreiten, von belgischen Soldaten gestellt und im Laufe eines Schusswechsels schwer verletzt. Knickmann ertrinkt auf der Flucht in der Lippe.
Da Knickmann seit 1922 Mitglied der NSDAP war, eröffnet sich den Nationalsozialisten die Möglichkeit, seinen "Opfertod" propagandistisch zu verwerten. Nach 1933 wird Knickmann zum Mittelpunkt eines regionalen nationalsozialistischen Totenkultes. Nach ihm werden Straßen, Parteigebäude der NSDAP und eine Gelsenkirchener SA-Standarte benannt; ihm zu Ehren wird an der Lippe ein Gedenkstein gesetzt und an der Stelle des Feuergefechts ein Denkmal errichtet, auf der Zeche "Hugo I", wo Knickmann bis zu seinem Tode arbeitete, wird eine Gedenktafel angebracht. Bis zum Ende des Nationalsozialismus werden alljährlich an seinem Todestag Gedenkfeiern an seinem Grab auf dem Ehrenfriedhof in Buer und am "Ludwig-Knickmann-Denkmal" in Sickingmühle abgehalten.
|