EREIGNIS

JAHR256   Suche
TITELFränkischer Stammesbund am Niederrhein


INFORMATIONAnlässlich der Einfälle germanischer Kriegergruppen in die römische Provinz Niedergermanien seit 256/257 werden in den spätantiken Quellen die Franken als "Francorum gentes“ erwähnt. Damit wird erstmals ein fränkischer Stammesbund erkennbar, der ("freie“) germanische Stämme am Niederrhein und in Westfalen umfasst und der gegen das römische Reich gerichtet ist. Der Stammesbund fußt dabei auf kulturellen Traditionen, die mit der materiellen Kultur rheinwesergermanischen Fundgruppe in Verbindung gebracht werden können.

Der Stammesbund ist nur lose organisiert, eher ein Stammesschwarm, eine Föderation. In der Tat sind ältere Stämme als zu den Franken gehörig nachweisbar: Chamaven, Chattuarier, Brukterer und Am(p)sivarier, eventuell auch Teile der Chauken und die Chatten. Im 4. Jahrhundert werden noch die Salier genannt, vielleicht der Kern des fränkisches Stammesverbands. Diese Stämme lassen sich im rechtsrheinischen Raum lokalisieren, u.a. die Brukterer im Kölner Vorland, die Chattuarier in dem Raum vor Xanten und an der Ruhr. Die Führung (teilweise das Königtum) der fränkischen (Teil-)Stämme haben dabei die Oberschicht der "principes“, "duces“ oder "reges“ inne. Deren Kontakte sind es auch, die die fränkischen Stämme miteinander zum Stammesbund verknüpfen. Damit ist klar, dass Stämme ihm zeitweise angehörten oder auch nicht, dass "ethnische“ Faktoren eine geringere, Stammes(bund)traditionen eine größere Rolle spielen. Letztere basieren u.a. auf erfolgreichen Beutezügen von "principes“ und deren Gefolgschaften auf römischem Gebiet.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit1.5   Vorrömische Eisenzeit
Ort1   Westfalen/-Lippe (allg.)
Sachgebiet4.2   Verfassung, Staatsrecht, Stadtrecht, Verfassungsrecht
5.9   Kriege, militärische Konflikte
AUFRUFE GESAMT2102
AUFRUFE IM MONAT284