Internet-Portal "Westfälische Geschichte" / Joseph erklärt seinen Traum, 1532

MEDIEN

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TITEL

Joseph erklärt seinen Traum, 1532

URHEBER OBJEKT

Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61)

DATIERUNG

1532

INFORMATION

Josephs Geschichte erzählt das erste Buch Moses 37-50. Die Josephsgeschichte war im 16. und 17. Jahrhundert in protestantischen Kreisen sehr beliebt. Joseph galt als Vorbild besonderer Tugend und Frömmigkeit, der trotz aller ihm widerfahrenen Ungerechtigkeiten einen rechtschaffenen Lebenswandel führte und nicht sein Vertrauen in Gott verlor.

Auf diesem Stich erzählt Joseph, der Lieblingssohn Jakobs, seinem Vater zwei Träume: Bei der Ernte beugen sich die Korngaben seiner Brüder vor den seinen, und auch Mond und Sterne beugen sich vor ihm. Seine Vorzugsstellung im väterlichen Haus, der bunte Rock, dem dieser ihm schenkte, und nicht zuletzt diese hochmütige Traumerzählung provozierten den Neid und die Rache der Brüder, die ihm im weiteren Fortgang der Geschichte als Sklaven nach Ägypten verkauften.

In einem tonnengewölbten Raum sitzt Jakob auf einem Faltstuhl. Joseph steht vor ihm, während einige seiner Brüder im Hintergrund zuhören. Links schaut man in die Landschaft, wo eine Anzahl kleinerer Korngaben sich vor einer größeren verneigen. Am Himmel sind Sterne, Mond und Sonne zu erkennen. Im Hintergrund rechts wird Joseph auch schlafend dargestellt, womit die Hauptszene wie in Rückblenden hinreichend erklärt wird. Gerade die überlängte Gestalt Josephs mit dem auffällig kleinen Kopf und den merkwürdig gedrehten Füßen zeigt Aldegrevers Manierismus, während die Raumkomposition an Dürers Holzschnitt- und Kupferstichpassion erinnert. Die Geschichte wird vor allem über die vehemente Gebärdensprache erzählt, während die Gesichter eher unbeteiligt erscheinen.

TECHNIK

Kupferstich

FORMAT

zoomify

MASZE

11,7 x 7,6 cm

OBJEKT-PROVENIENZ

Soest, Burghofmuseum

OBJEKT-SIGNATUR

B 18

FOTO-PROVENIENZ

Westfälisches Landesmedienzentrum/O. Mahlstedt