EREIGNIS

JAHR1934   Suche
MONATMärz
TAG26
TITELÖffentliche Verurteilung der nationalsozialistischen Religions- und Rassenpolitik durch den Bischof von Münster


INFORMATIONIn seinem Hirtenbrief zum Osterfest verurteilt der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, scharf die nationalsozialistische Religions- und Rassenpolitik. Er nennt den Nationalsozialismus nicht mit Namen, sondern spricht durchgängig nur von dem "neuen Heidentum“, wodurch er sich explizit gegen die von Alfred Rosenberg in seinem Buch "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" vertretenen Ideen wendet:
"Ein Wort der Wahrheit und der Klarheit ist umso notwendiger, wenn die Feinde der Religion, wie es jetzt geschieht, nicht nur diese oder jene Lehre der Kirche bekämpfen, sondern die Fundamente der Religion selbst und die heiligsten Geheimnisse der Offenbarung leugnen oder fälschen.
Es greift die Fundamente der Religion und der gesamten Kultur an, wer das moralische Gesetz im Menschen zerstört. Das tun aber jene, die von der Sittlichkeit erklären, sie gelte nur insoweit für ein Volk, als sie die Rasse fördere. Offensichtlich wird dadurch die Rasse über die Sittlichkeit gestellt, das Blut über das Gesetz."

Im Oktober 1934 lässt Bischof Galen außerdem die von katholischen Gelehrten erarbeitete Gegenschrift "Studien zum Mythus des 20. Jahrhunderts" als amtliche Beilage zum "Kirchlichen Amtsblatt für die Diözese Münster" verbreiten, nachdem der Kölner Kardinal Schulte seine Druckzusage nicht eingelöst hatte.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.9   1900-1949
Ort4   Münster, Bistum <1802 - >
Sachgebiet3.2   Politische Ideologien
16.2   Katholische Kirche
16.6.3   Geistliche, Rabbiner, Ordensleute
AUFRUFE GESAMT2847
AUFRUFE IM MONAT324