PROJEKT

PROJEKTNAMELeitende Beamte des Oberbergamts Dortmund 1933-1950
LAUFZEIT2021


TRÄGER  Deutsches Bergbau-Museum Bochum
SPARTEMuseen, Museumsberatung


KURZINFORMATIONErfassung der Biografien aus der Publikation "Der Schreibtisch des Ruhrbergbaus: Das Oberbergamt Dortmund (1933-1950)" von Karin Minner, 2019
INFORMATIONDas Projekt

Das Forschungsprojekt „Energie um jeden Preis? Westfälische Bergverwaltung zwischen fachlichen Ansprüchen und politischem Einfluss. Das Oberbergamt Dortmund zwischen der Weimarer Republik und den 1960er Jahren“ wurde von Dr. Katrin Minner bearbeitet und war zwischen 01/2014 und 08/2016 institutionell an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Lehrstuhl Neuere und Neueste Geschichte II / Zeitgeschichte angesiedelt. Es stand im Kontext der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit von Ämtern und Behörden und beleuchtete die Zeit des NS-Regimes und die Transformationsphase der ersten Nachkriegsjahre. Es untersuchte am Beispiel einer Fachverwaltung, wie Verwaltungshandeln und individuelles Verhalten der Behördenmitarbeiter, insbesondere in Leitungspositionen, an strukturellen Rahmenbedingungen orientiert waren und welche Rolle politische Einflüsse spielten.

Den anfänglichen Impuls und seine finanzielle Grundlage gab dem Projekt die Bezirksregierung Arnsberg, um Forschungen zur NS-Vergangenheit einer ihrer Abteilungen (seit 2001: Abteilung 6 Energie und Bergbau der Bezirksregierung Arnsberg) anzustoßen. Die Forschungsergebnisse sind in einer Monografie festgehalten, die in der Publikationsreihe des Deutschen Bergbau-Museums Bochum erschienen ist (Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Nr. 232 / Schriften des Bergbau-Archivs, Nr. 35): Katrin Minner, Der Schreibtisch des Ruhrbergbaus: Das Oberbergamt Dortmund (1933-1950). Eine Fachbehörde zwischen fachlichem Anspruch und politischem Einfluss, Bochum 2019. Im Anhang finden sich biografische Kurzporträts zu den höheren Beamten (ca. 1930 bis 1950), die hier im Portal aufgenommen worden sind, sowie Übersichten zum Personal des Oberbergamts Dortmund zwischen 1914 und 1969.


Das Oberbergamt Dortmund

Das Oberbergamt Dortmund war in der Zeit zwischen 1865 und 1969 eine eigenständige Mittelinstanz der Bergverwaltung in Preußen bzw. im Land Nordrhein-Westfalen. Nach der gesetzlichen Neuregelung in Preußen 1865 waren die staatlichen Bergbehörden im Rahmen des Inspektionsprinzips für Fragen der Berghoheit und der Bergpolizei zuständig, während die Gewerke – im Gegensatz zu früher – ihre bergwirtschaftlichen, unternehmerischen Entscheidungen nun selbst trafen. Die Berghoheit betraf bergrechtliche Fragen wie v.a. das Berechtsamswesen, d.h. der Verleihung, Entziehung, Änderung und Aufhebung von Bergwerkseigentum. Als bergpolizeiliche Instanz waren die staatlichen Beamten für die Grubensicherheit zuständig. Das umfasste die Sicherheit der Baue, den Schutz der Lagerstätten und der Oberfläche im Interesse des privaten und öffentlichen Verkehrs sowie den Schutz des Lebens und der Gesundheit der Arbeiter.

Die Bergbehörden Preußens bzw. – mit der zentralstaatlichen Überleitung der Bergverwaltung 1935 – des Reichs stellten das Bindeglied zwischen Staat und Unternehmen. Zwischen 1861 und 1945 waren sie als dreistufige Verwaltung organisiert. Oberste Instanz war das Wirtschaftsministerium. Die preußischen Oberbergämter (Dortmund, Bonn, Halle (Saale), Breslau, Clausthal) bildeten die mittlere Ebene und standen wiederum den Bergrevierbeamten/Bergämtern vor. Letztere übernahmen z.B. mit Grubenbefahrungen die bergwerkliche Inspektion vor Ort.
Das Oberbergamt Dortmund war die größte Bergbehörde der mittleren Ebene in Preußen. Es beaufsichtigte das bedeutendste Montanrevier Europas dieser Zeit. Die Steinkohleproduktion des Ruhrreviers lieferte in den 1930er und 1940er Jahren 2/3 der gesamten deutschen Produktion.
Oberbergämter waren der Stellung nach vergleichbar mit Regierungspräsidien. Die Verwaltungsbezirke der Bergbehörden hatten allerdings einen anderen Zuschnitt als die innere Verwaltung. Der Zuständigkeitsbereich des Oberbergamts Dortmund umfasste Teile der preußischen Provinzen Westfalen, Rheinland und Hannover. Südliche Teile des Regierungsbezirks Arnsberg (z.B. Siegen) gehörten nicht zum Sprengel des Oberbergamts Dortmund, dafür aber nördliche Teile des Regierungsbezirks Düsseldorf (z.B. Essen, Mülheim, Oberhausen, Dinslaken) sowie die Bezirke Osnabrück (teilweise) und Aurich.

Das Oberbergamt Dortmund ging auf Vorläufer seit Mitte des 18. Jahrhunderts zurück. Seit der Ablösung von der Kriegs- und Domänenkammer gewann es 1792 den Status einer selbständigen (Landes)Behörde, den es bis 2001 innehatte. Seit 1815 ist es in Dortmund angesiedelt.



Hinweise zum Online-Aufruf:
Über eine Volltextsuche im Personenpool können sie online gezielt nach und in Inhalten dieser Publikation suchen, wenn Sie im linken Auswahlfeld "Projekt" den o.a. Projektnamen auswählen. Die verfügbaren Biogramme können Sie über die folgende Liste online aufrufen.


QUELLE    Minner, Katrin | Der Schreibtisch des Ruhrbergbaus: Das Oberbergamt Dortmund (1933-1950) |

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.9   1900-1949
3.10   1950-1999
Ort1.2   Dortmund, Stadt <Kreisfr. Stadt>
1.5   Ruhrgebiet
Sachgebiet3.14   Verwaltung Einzelbereiche
10.14   Montanindustrie
DATUM AUFNAHME2021-04-06
DATUM ÄNDERUNG2021-04-12
AUFRUFE GESAMT515
AUFRUFE IM MONAT308