BIOGRAFIE | ||
---|---|---|
FAMILIE | Nassau-Hadamar, von | |
VORNAME | Johann Ludwig | |
GEBURT DATUM | 1590-08-12 | |
GEBURT ORT | Dillenburg | |
TOD DATUM | 1653-03-06 | |
TOD ORT | Hadamar | |
BIOGRAFIE | Jüngster Sohn des Grafen Johann VI. (1536-1606) von Nassau-Dillenburg und dessen dritter Gemahlin, Johannette von Sayn-Wittgenstein (1561-1622). Nach vorzüglicher Ausbildung auf der Grafenschule in Dillenburg, der Akademie in Herborn und den Universitäten in Heidelberg, Sedan und Genf in den Jahren 1602 bis 1605 hält er sich an den Königshöfen von Frankreich und England auf und unternimmt Bildungsreisen durch Deutschland, Ungarn und Holland. Am 26.08.1617 heiratet er Ursula (1598-1638), die Tochter des Grafen Simon VI. von Lippe-Detmold; aus der Ehe gehen 9 Söhne und 3 Töchter hervor. Nach dem Tod seines Vaters 1606 und der Aufteilung der Grafschaft Nassau unter drei Brüder erhält er laut Erbvertrag vom 8. April das Hadamarer Land und Anteile an Altweilen, Lamberg, Kirchberg und der Esterau. 1609 findet man ihn am Hof des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1627). 1612, nach der Teilnahme an der Krönung von Kaiser Matthias in Frankfurt, begleitet er seinen Jugendfreund Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632) auf dessen Brautfahrt nach England. 1614 nimmt er am Feldzug der Niederländer gegen die spanischen Truppen unter General Spinola teil. In der Folgezeit widmet er sich dem Ausbau seines kleinen Territoriums: Von 1614 bis 1617 dauert der Bau seiner Residenz, des Schlosses in Hadamar; 1617 erläßt er eine Gerichts-, Landes- und Polizeiordnung. Sein Besitz wird ab 1619 stark von den Kriegszügen betroffen. Um die drohende Konfiszierung seines Landes und das seiner Brüder, der Grafen Casimir von Nassau-Dietz (1573-1632) und Ludwig Heinrich von Nassau-Dillenburg (1594-1662), nach dem Restitutionsedikt abzuwenden, wird er nach Wien an den Kaiserhof geschickt. Seine Verhandlungen sind erfolgreich, weil er vom reformierten Glauben zum Katholizismus übertritt. Er führt daraufhin in seinem Land mit Hilfe von Jesuiten die Gegenreformation durch. 1636 fällt ihm gemeinsam mit seinem Vetter Johann dem Jüngeren von Nassau-Siegen († 1679) der Besitz seiner protestantischen nassauischen Vettern walramischer Linie zu, die wegen ihrer Verbindung mit den Schweden enteignet werden. Mit seiner Konversion beginnt eine steile Karriere in kaiserlichen Diensten. Er wird Mitglied des Reichshofrates, 1638 ernennt ihn ![]() ![]() Am 30.07.1643 trifft er - ausgezeichnet mit dem Orden vom Goldenen Vlies - in Münster ein. Er wohnt am Domplatz 6/7, der alten Dompropstei. Hier finden sich am 24.10.1648 ![]() ![]() Aufgrund seiner Verdienste wird er später von Ferdinand III. reich belohnt: 1650 wird ihm die erbliche Fürstenwürde zuerkannt, und er erhält 150.000 Gulden als Entschädigung für seine Aufwendungen beim Kongreß. Er stirbt nach längerer Krankheit am 10.03.1653 in Hadamar. Seine Bildnisse in Münster und Osnabrück unterscheiden sich in Physiognomie, Haaransatz und Bart so auffällig, daß man auch hier wie beim Münsteraner Bildnis des ![]() ![]() Cools I, S. 10; Waesberghen Nr. 13; Theatrum Europaeum VI, S. 246 (Abb.); Pacis Antesignani (Münster), fol. 3 (mit farbigem Wappen); Bignon Nr. 4 (Abb.); Aubry (Abb.); Kalender (Abb.); Pacificatores 1697 Nr. 40 (Abb.); Meiern IV Schema Nr. 10; Walther, S. 7-8; Zedler 12, S. 94-95; ADB 14, S. 258-260; Bildnisse 1824, S. 5 Nr. 7 (Abb.); Pieper, S. 130, 149; Hövel, S. 162, 180; Striedinger Nr. 7 (Münster) Nr. 20 (Osnabrück); Tekotte, S. 54; Katalog Gripsholm Nr. 256, 716; Dickmann, S. 203-204; Lahrkamp, Schauplatz, S. 307, 312; BWDG 2, Sp. 1989-1994; Bosbach, S. 77-80, 88-90, 198-199; Dethlefs/Ordelheide Nr. 225; Duchhardt/Jakobi, S. 22. Kartusche: Johannes Ludovicus Comes de Nassau, Catzenellnbogen, Vianden et Dietz etc. Dominus de Beÿlstein, Eques Aurei Velleris, S.æ Cæs.æ Maiest.is Consiliarius intimus, Camerarius, atq, ad Tractatus Pacis universalis eiusdem Maiest:tis nomine Legatus Plenipotentiarius. Devise: DULCE ET DECORUM EST PRO CHRISTO ET PATRIA MORI - Es ist süß und ehrenvoll für Christus und das Vaterland zu sterben. (Hexameter nach Horaz Oden III, 2, 13: Dulce et decorum est, pro patria mori) Wappenbeschreibung: Im gevierten Schild zeigt das 1.Feld in Blau, mit goldenen Schindeln bestreut, einen goldenen gekrönten Löwen (Nassau), im 2. Feld steht in Gold ein roter, blau gekrönter Löwe (Katzenellenbogen), im 3. Feld in Rot (hier Grün) ein silberner Balken (Vianden), im 4. Feld in Rot übereinander zwei schreitende goldene Löwen (Dietz). Um den Schild zieht sich die Ordenskette des Goldenen Vlieses; auf dem Schild ruht die Grafenkrone. Bärbel Rasch-Overberg | |
WEITERE BIOGRAFIE/N | ![]() | |
QUELLE | ![]() | |
PROJEKT | ![]() | |
DATUM AUFNAHME | 2006-10-06 | |
AUFRUFE GESAMT | 105 | |
AUFRUFE IM MONAT | 6 | |
![]() | ||
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |