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(98 KB)   Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61): Die sieben Planeten, 1533: Luna / Soest, Burghofmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt   Stufenlose Vergrößerung der Abbildung mit zoomify.

TITELDie sieben Planeten, 1533: Luna
URHEBER OBJEKTAldegrever, Heinrich (1502-1555/61)
DATIERUNG1533


INFORMATIONApoll - Luna - Mars - Merkur - Saturn - Venus - Jupiter

Die Darstellung der 7 Planetengötter war in der Renaissance sehr verbreitet und findet sich nicht nur in der Druckgraphik, sondern auch an zahlreichen Hausfassaden (z. B. Haus Mittelstraße 36 in Lemgo). Die Vorstellung vom Einfluss der Planeten auf das Weltgeschehen und den einzelnen Menschen war Allgemeingut der Zeit. Sie steuern nach göttlichen Vorgaben das irdische Geschehen bis in alle Einzelheiten. Darüber hinaus symbolisieren die Planeten die Wechselwirkungen aller Kräfte des Universums und der Natur. Aldegrever folgt hier üblichen Darstellungsschemata, doch sind die ihnen zugeordneten Sternbilder nicht immer vollständig aufgeführt.

Der nackte, idealisiert dargestellte jugendliche Gott Apoll (oder Sol in anderen Folgen) ist durch eine Strahlenkrone und ein Zepter ausgezeichnet. Er wird mit der Sonne identifiziert, die als Scheibe links im Bild zu erkennen ist. Als Haupt der Planetengötter sitzt er auf einem Thron, vor dem ein ebenfalls nackter Mann kniet.

Die junge, nackte Göttin Luna steht in einer Hafenszenerie mit einem Krebs, der ihr Sternzeichen andeutet. Ihr zugeordnet (Planetenkinder) sind die fahrenden Leute und alle, die mit Wasser zu tun haben. Die Mondsichel in der rechten Hand ist ihr Attribut.

Der Kriegsgott Mars schreitet mit Panzer, Helm und einer brennenden Fackel ausgerüstet ein Pferd und ein Rind als Beute hinter sich her. Links im Hintergrund ist ein geplündertes Gehöft abgebildet. Seine ihm zugeordneten Sternzeichen sind der Widder und der Skorpion, die man zu seinen Füßen erkennt.

Vor einer Architekturkulisse steht der Götterbote Merkur, Patron der Wanderer, Kaufleute und Diebe. Er trägt einen Panzer und statt des üblichen Flügelhelms eine Krone. In seiner Linken befindet sich der Herolds- oder Merkurstab, der von zwei einander zugekehrten Schlangen umwunden ist. Die beiden Zwillinge, die er an der anderen Hand hält, verweisen auf das Sternzeichen der Zwillinge, das ihm zugeordnet ist (das der Jungfrau fehlt). Der Mann im Hintergrund mit dem Zirkel personifiziert die Sieben Freien Künste, die in der Scholastik den Planetengöttern zugeordnet wurden.

Saturn erscheint hier als alter, nackter Mann, der vor einem Landschaftsausschnitt ein Kind am Fuß hochhält. Nach der Sage verschlang er seine eigenen Kinder. In der anderen Hand hält er eine Sense, Zeichen des Todes und der Zerstörung. Der Steinbock zu seinen Füßen verweist auf sein Sternzeichen, während der Wassermann nur indirekt durch den Fluss angedeutet erscheint.

Venus steht in einem Schlafgemach mit einem Liebespaar und trägt einen Pokal in der Hand. Als Göttin der Liebe wird sie traditionell in idealisierter Nacktheit gezeigt. Attribut ihrer Schönheit ist das lange Haar. Der kleine Amor mit Pfeil und Bogen hat ihre rechte Hand ergriffen. Ihre Sternzeichen sind der Stier und die Waage.

Jupiter, als nackter, junger Mann dargestellt, steht vor einer Stadtszenerie mit Türmen. Er hält in der einen Hand ein Zepter. Ein Jagdhorn, Zeichen der fürstlichen Jagd, hängt an einem Schulterband. Als seine Sternzeichen sind ihm der Schütze in Gestalt des Jungen mit dem Bogen und die Fische am Boden beigegeben.


TECHNIKKupferstich
FORMATzoomify
MASZE9,8-10,1 x 6,3-6,5 cm


OBJEKT-PROVENIENZSoest, Burghofmuseum
OBJEKT-SIGNATURB 75
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt


PROJEKT    Heinrich Aldegrever und die Reformation in Soest

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.1   1500-1549
DATUM AUFNAHME2004-05-17
AUFRUFE GESAMT4228
AUFRUFE IM MONAT372