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(106 KB)   Der sowjetische Soldatenfriedhof In Stukenbrock-Senne im November 1999 / Münster, Landesmedienzentrum für Westfalen/S. Sagurna   Informationen zur Abbildung

Der sowjetische Soldatenfriedhof In Stukenbrock-Senne im November 1999 / Münster, Landesmedienzentrum für Westfalen/S. Sagurna
JAHR1941   Suche
MONATJuli
TAG10
TITELBelegung des Kriegsgefangenenlagers Stukenbrock


INFORMATIONDie beiden ersten Transporte mit 2.000 sowjetischen Kriegsgefangenen treffen im Kriegsgefangenenmannschaftsstammlager (Stalag) 326 (VI K) auf dem Truppenübungsplatz Senne in der Nähe von Stukenbrock ein.

Mit der Errichtung dieses Kriegsgefangenenlagers war Anfang Mai 1941 im Zuge der Vorbereitung des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion begonnen worden. Aus rasseideologischen Gründen sollen die russischen "Untermenschen" getrennt von den Gefangenen anderer Nationen und isoliert von der deutschen Bevölkerung in Lagern auf Truppenübungsplätzen untergebracht werden. Als die sowjetischen Kriegsgefangenen in der Senne eintreffen, sind noch keinerlei Unterkünfte vorhanden, so dass sie über Monate hinweg unter freiem Himmel und in selbst gegrabenen Erdlöchern kampieren müssen. Aufgrund von Unterernährung, mangelhafter Hygiene, rücksichtsloser Behandlung und systematischen Ermordungen überleben nur wenige Kriegsgefangene den Winter 1941/42.

Ab September 1942 wird dem Stalag 326 ein eigener Arbeitseinsatzbereich bestehend aus Lippe und dem Regierungsbezirk Minden zugeteilt. Nun werden auch Kriegsgefangene anderer Nationalitäten in die Senne verlegt. Zusätzlich wird das Lager zentrales Ausleselager für Arbeitskräfte für den Ruhrbergbau, die in das Stalag VI A in Hemer zur Weiterverteilung geschickt werden. Insgesamt dürften etwa 310.000 Gefangene das Stalag 326 durchlaufen haben, von denen allerdings nur die wenigsten im Lager selbst blieben, sondern in der Regel in Außenkommandos untergebracht waren.

Im Stalag 326 selbst sind mit Sicherheit mehr als 15.000 sowjetische Kriegsgefangene umgekommen; die Zahl von 65.000 Toten ist aber wahrscheinlich deutlich zu hoch gegriffen.

Am 02.04.1945 wird das Stalag 326 von amerikanischen Truppen befreit; die Gefangenen werden bis zum Sommer in ihre Heimat rückgeführt. Seit 1970 wird das ehemalige Lagergelände von der Landespolizeischule "Erich Klausener"genutzt; am 21.06.1996 wird eine Dokumentationsstätte ihrer Bestimmung übergeben.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.9   1900-1949
Ort2.2.9   Schloß Holte-Stukenbrock, Gemeinde
3   Lippe(-Detmold), Gt. / Ftm. / Freistaat / Land < - (1934)1947>
4   Minden, Regierungsbezirk
Sachgebiet3.2   Politische Ideologien
5.7.3   Verwundung, Tod
5.7.4   Kriegsgefangenschaft
10.9.6   Zwangsarbeit
10.14   Montanindustrie
15.12.4   Nationalsozialismus, Gedenkstätten / Denkmäler
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