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TITEL | Madonna auf der Mondsichel, 1553 | |||||||||||||
URHEBER OBJEKT | Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61) | |||||||||||||
DATIERUNG | 1553 | |||||||||||||
INFORMATION | In der Offenbarung des Heiligen Johannes (12,1f.) erscheint das apokalyptische Weib, mit dem Mond zu Füßen, mit der Sonne bekleidet und von zwölf Sternen bekränzt. Es gebar einen Sohn, den ein Engel in den Himmel führte, während das Weib selbst von einem Löwen bedroht wurde, dem es entkam. Im früheren Christentum wurde das apokalyptische Weib mit der Kirche identifiziert, seit dem 12. Jahrhundert infolge der zunehmenden Verbreitung des Marienkultes mit Maria. Oft wird die Mondsichelmadonna als Himmelskönigin mit dem Jesusknaben auf dem Arm dargestellt, seit der Renaissance erfolgte in der katholischen Bildtradition eine allmähliche Wandlung zur Immaculata (Verkörperung der Unbefleckten Empfängnis). Maria steht auf der Mondsichel von einem Strahlenkranz umgeben. Strahlenkranz und Nimbus (Heiligenschein) stehen für das göttliche Licht, das nur heiligen Personen zukommt. Am unteren Bildschirm erkennt man einen sehr schmalen Landschaftsausschnitt. Dieses kompositorische Mittel und die Untersicht heben die Madonna monumental hervor. Durch die hoch aufgerichtete Gestalt und die Krone erscheint sie als Typ der Himmelskönigin. Neben dieser hoheitsvollen Mariendarstellung ist sie auch als liebevolle Mutter charakterisiert: Sie hält den Jesusknaben in ihren Armen und beugt liebevoll den Kopf zu ihm. Das Kind hält einen Apfel umklammert, eine Anspielung auf den Sündenfall und die Erlösung durch Christi Opfertod. Zugleich ist der Apfel aber auch ein Hinweis auf das mittelalterliche Verständnis von Maria als der neuen Eva, durch die der Erlöser in die Welt kam. Trotz des Strahlenkranzes hat Aldegrever sich bemüht, durch einen Lichteinfall von links die Gewandfalten mit Hilfe von Licht und Schatten körperlich erscheinen zu lassen, worin die Raumauffassung der Renaissance zum Ausdruck kommt. Bei den hellen Partien der rechten Körperseite setzt er verstärkt Umrisslinien ein, um die Geschlossenheit der figürlichen Darstellung zu wahren. Andererseits sind die dunklen Partien am Mantel hell konturiert, um die Binnenzeichnung deutlich zu machen. Im Werk Albrecht Dürers fand Aldegrever eine Reihe von Mondsichelmadonnen vor, die als Vorbild für seine eigene Komposition gelten können. Diese Arbeit von 1553 steht der Dürerschen "Maria im Strahlenkranz" von 1516 am nächsten. Die Ähnlichkeiten beziehen sich nicht nur auf die Komposition, sondern auch auf den Stil und die Symbolik. Gegenüber dem Dürerschen Blatt erscheint allerdings Maria in sich gekehrt, so als ob sie vor ihrem geistigen Auge den späteren Leidensweg ihres Sohnes erschaut. | |||||||||||||
TECHNIK | Kupferstich | |||||||||||||
FORMAT | zoomify | |||||||||||||
MASZE | 11,5 x 7,3 cm | |||||||||||||
OBJEKT-PROVENIENZ | Soest, Burghofmuseum | |||||||||||||
OBJEKT-SIGNATUR | B 50 | |||||||||||||
FOTO-PROVENIENZ | Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt | |||||||||||||
PROJEKT | ![]() | |||||||||||||
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN |
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DATUM AUFNAHME | 2004-05-17 | |||||||||||||
AUFRUFE GESAMT | 2733 | |||||||||||||
AUFRUFE IM MONAT | 7 | |||||||||||||
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