PERSON

FAMILIEKeyser
VORNAMETheobald
BERUF / FUNKTION1936-1937 Oberbergrat des Oberbergamts Dortmund, 1953-1966 Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Bergbau und des Unternehmensverbands Ruhrbergbau


GESCHLECHTmännlich
GEBURT DATUM1901-07-12   Suche
GEBURT ORTBochum
KONFESSIONkath.
TOD DATUM1984-12-11   Suche
TOD ORTEssen


VATERKeyser, Clemens, Rechtsanwalt und Notar


BIOGRAFIESohn des Bochumer Rechtsanwalts und Notars Clemens Keyser (gestorben 1914); 1907-1911 Volksschule Bochum, 1911 - 1920 Staatliches Gymnasium Bochum (Abitur); praktische Tätigkeit im Bergbau als Bergbaubeflissener auf den Zechen Constantin und Präsident (beide Bochum); Studium des Bergfachs: 1920-1922 Universität Freiburg/Brg., 1922-1923 TH Berlin, 1923-1924 Bergakademie Clausthal (Dipl.Berg.Ing. 30. November 1924), (Serlo: 23. November 1924 Referendar); 3 Jahre Bergreferendar im OBA-Bez. Do; 30. November 1927 Bergassessor (mit Verleihung eines Staatspreises); kurze Tätigkeit im Verwaltungsbezirk des OBA Do; 1928-1936 im Dezernat Kohle und Kali im RWM und ab 1933 gleichzeitig auch im Preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe tätig: 1. April 1928 - 1930 Berg-assessor/Hilfsarbeiter für Kohlen- und Wirtschaftsfragen im RWM in Berlin (zunächst kommissarisch/aus preußischem Dienst beurlaubt) (1929-1931 als deutscher Regie-rungsvertreter/technischer Ratgeber auf internationalen Arbeitskonferenzen beim Völ-kerbund/Internationales Arbeitsamt nebendienstlich tätig), 1930 BR im RWM, 1933 Ernennung zum OBR im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit in Berlin und Übernahme in die Bergabteilung des Preußischen Ministeriums für Handel und Gewerbe/Preuß. Ministerium f. Wirtschaft und Arbeit bzw. RWM (Serlo: letzteres 1935); als Referent für Bergwirtschaft und bergmännisches Ausbildungswesen, 1934 (im Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministerium) mit Erledigung technischer Angelegenheiten betraut und Referent für bergmännisches Ausbildungswesen sowie Leiter der Gruppe Rohstoffe und Energie in der wehrwirtschaftlichen Abteilung, 1936 OBR als Abteilungsleiter bei einem OBA im Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministerium; (August) 1936-1937 OBR als Abteilungsleiter am OBA Do (Leitung Dezernat für bergmännisches Ausbildungswesen); (Herbst) 1937 aus dem Staatsdienst ausgeschieden; ab 2. Oktober 1937 (offiziell bis 1948, praktisch aber bis 1939, dann Einberufung zum Wehrdienst) Geschäftsführer der Westfälischen Berggewerkschaftskasse/Vorstand der Berggewerkschaftskasse, Direktor der berggewerkschaftlichen Bergschulen (Bochum): Betreuung des gesamten bergmännischen Ausbildungswesens im rechtsrheinischen Ruhrkohlenbezirk (bergmännische Berufsschulen, Bergvor- und Bergschulen, Oberleitung der Forschungs- und Prüfanstalten, der Museen usw. der Westfälischen Berggewerkschaftskasse); 1938 Wahl zum Vereinsführer beim Bochumer Verein der technischen Grubenbeamten; wegen einer Einberufung zur Wehrmacht (Übung) vom 3. bis 31. Mai 1937 vom RWM für zeitweise unabkömmlich erklärt, da man ihn in den nächsten Monaten dringend für Sonderaufgaben brauche (auf Bitte Keysers an den Oberberghauptmann); Kriegsdienst ab 1939, Mai 1940 in die Militärverwaltung versetzt, April bis Dezember 1940 Militärverwaltungsoberrat und Militärverwaltungsabteilungschef beim Militärbefehlshaber in Belgien und Nordfrankreich (Aufgabe: „Leitung der Gruppe Gewerbliche Wirtschaft und ständiger Vertreter des Abteilungsleiters“), dort von Keyser den früheren Kollegen des OBAs Do, Hans Classen, als Mitarbeiter für die Aufgabe der Wiederinbetriebnahme der Kohlengruben in den Departements Nord und Pas de Calais (1940) angefordert - vorher Zusammenarbeit in Dortmund und Bochum (Bergschule) + „befreundet“ (nach Aussage von Hans Classen), Januar bis April 1941 Militärverwaltungschef beim Wirtschaftsbeauftragten Bukarest (Aufgabe: „Fragen der Zusammenarbeit zwischen deutscher und rumänischer Wirtschaft“), Mai 1941 bis Oktober 1944 Militärverwaltungsabteilungschef bzw. ab Oktober 1942 Militärverwaltungschef beim Militärbefehlshaber Südost/Chef der Militärverwaltung/Generalbevollmächtigter für die Wirtschaft und für den Metallerzbergbau (Aufgabe: „zuerst Leiter der Gruppe Gewerbliche Gewerkschaft, später der Abteilung Wirtschaft) (u.a. in Serbien), Januar bis April 1945 Militärverwaltungschef beim Wirtschaftsbeauftragten bei der Gesandtschaft Pressburg (Aufgabe: „Regelung der deutsch-slowakischen Wirtschaftsfragen“); am 10. Juli 1945 in Kematen/Österreich in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten, am 21./27. April 1947 aus dem Kriegsgefangenenlager Garmisch entlassen; 1948 in der Deutschen Kohlenbergbauleitung tätig (zusammen mit Dr. Hans Korsch Leitung des Generalsekretariats für die Durchführung des Gesetzes Nr. 27: „Entflechtung“ des Bergbaus); nach Auflösung der DKBL 1953 (bis 1966) Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Bergbau e.V. und ab 1955/1956 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Hauptgeschäftsführer des Unternehmensverbands Ruhrbergbau; in den 1960er Jahren Engagement gegen Stilllegungen und Zechensterben; am 31. Juli 1966 in den Ruhestand getreten; am 11. Oktober 1966 mit der Verleihung der Heinitz-Plakette vom Vorstand der Wirtschaftsvereinigung geehrt; Mitbegründer und Vorsitzender der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft (1952-1968).

Mitgliedschaften:
NSDAP (1. Mai 1933) (angeblich 1938 Parteigerichtsverfahren, angeblich 1940 Antrag auf Ausschluss aus der NSDAP, aber nicht realisiert), RdB (1933-1937), DAF einschließlich NSBO (1937-1945), NSV, NS-Bund Deutscher Technik, NS-Reichsbund für Leibesübungen.

Entnazifizierung: 9. Dezember 1947 Bergbau-Entnazifizierungsausschuss Essen Kat. IV ohne Vermögens- und Kontensperre/„mandatory removal“.

Literatur: Literatur: LAV NRW R, NW 1035-01217 (Entnazifizierungsakte Theobald Keyser); Serlo, Bergassessoren, S. 460f.; Vo-winckel, Oberbergamt, S. 169; BArch, NS 5-VI/17628, Zeitungsausschnitt Zechenzeitung für die Schachtanlagen Dorstfeld und Oespel der Essener Steinkohlenbergwerke A.G., Nr. 21 vom 9. Oktober 1937, Art. „Pg. Oberbergrat Keyser, Bergschuldirektor und Geschäftsführer der Westfälischen Berggewerkschaftskasse“; BArch, R 3101/30162, Schreiben des Reichswirtschaftsministeriums (Schlattmann) an das Oberbergamt Dortmund vom 23. April 1937; StADo, Zeitungsausschnittsammlung, Artikel „Theobald Keyser +. Kämpfer gegen Zechensterben“, WAZ vom 13. Dezember 1984; LAV NRW R, NW 1035-01854 (Entnazifizierungsakte Hans Classen), Anlage 3: Wiederinbetriebnahme der Kohlengruben in den Departements Nord und Pas de Calais - Juni bis Dezember 1940; Auskunft WASt; Glückauf 64 (1928), Nr. 9 vom 3. März 1928, S. 300; Glückauf 65 (1929), Nr. 10 vom 9. März 1929, S. 356; Glückauf 65 (1929), Nr. 34 vom 24. August 1929, S. 1192; Glückauf 66 (1930), Nr. 10 vom 8. März 1930, S. 356 und Nr. 29 vom 19. Juli 1930, S. 988 sowie Nr. 38 vom 20. September 1930, S. 1284; Glückauf 67 (1931), Nr. 17 vom 25. April 1931, S. 584 und Nr. 34 vom 22. August 1931, S. 1104; Glückauf 68 (1932), Nr. 8 vom 20. Februar 1932, S. 200 und Nr. 33 vom 13. August 1932, S. 747; Glückauf 69 (1933), Nr. 37 vom 16. September 1933, S. 852; Glückauf 72 (1936), Nr. 20 vom 16. Mai 1936, S. 504 und Nr. 31 vom 1. August 1936, S. 772; Glückauf 73 (1937), Nr. 40 vom 2. Oktober 1937, S. 924 und Nr. 41 vom 9. Oktober 1937, S. 944; Glückauf 76 (1940), Nr. 44 vom 2. November 1940, S. 616; Glückauf 102 (1966), Nr. 15 vom 20. Juli 1966, S. 820 und Nr. 18 vom 31. August 1966, S. 976 und Nr. 22 vom 26. Oktober 1966, S. 1210 und Nr. 25 vom 7. Dezember 1966, S. 1333f.; Heinrich Kost, Die Tätigkeit der Deutschen Kohlenbergbauleitung, in: Glückauf 90 (1954), Nr. 3/4 vom 16. Januar 1954, S. 89-106, hier S. 99; Der Bergbau (1937), Nr. 21 vom 14. Oktober 1937, S. 377; Der Bergbau (1938), Nr. 2 vom 20. Januar 1938, S. 27; Datensatz der Deutschen Nationalbibliothek, URL: http:// d-nb.info/gnd/106015664 (Stand: 3. Januar 2018); Bergbau-Archiv Bochum, Kurzbeschreibung Bestand 26 Theobald Keyser, Essen - Oberbergrat a.D., Hauptgeschäftsführer (1919-1976) (Nachlass); zum Engagement als Mitgründer und Vorsitzender der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft siehe URL: http://www.freiherr-vom-stein-gesellschaft.de/ (Stand: 3. Januar 2018); Auszüge aus Keysers Erinnerungen an die Zeit im RWM in: Boelcke, Wirtschaft. Zu Keysers kriegswirtschaftlichem Aufgabenbereich im Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministerium Mitte der 1930er Jahre u.a. Boelcke, Wirtschaft, S. 151. Zur Tätigkeit in der Militärverwaltung: Boelcke, Wirtschaft, S. 263, 271. Zur Karriere nach 1945: Boelcke, Wirtschaft, S. 354.

QUELLE  Minner, Katrin | Der Schreibtisch des Ruhrbergbaus: Das Oberbergamt Dortmund (1933-1950) | S. 236f.
PROJEKT  Leitende Beamte des Oberbergamts Dortmund 1933-1950
AUFNAHMEDATUM2021-03-22


PERSON IM INTERNETBiografien, Literatur und weitere Ressourcen zur Person mit der GND: 106015664
  Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Wuerttemberg
  Hessische wissenschaftliche Bibliotheken, Verbundkatalog (hebis)
  Personen im Verbundkatalog des HBZ NRW
  Kabinettsprotokolle der Bundesregierung


QUELLE    Kroker, Evelyn | Das Bergbau-Archiv und seine Bestände | S. 404f., Bestand 026
  Minner, Katrin | Der Schreibtisch des Ruhrbergbaus: Das Oberbergamt Dortmund (1933-1950) | S. 236f.

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.9   1900-1949
3.10   1950-1999
Ort1.2   Dortmund, Stadt <Kreisfr. Stadt>
1.5   Ruhrgebiet
2.30   Brandenburg/Preußen, KFtm. / KgR. < - 1918>
Sachgebiet3.7.3   Minister, Mitarbeiter
3.14   Verwaltung Einzelbereiche
10.6.1   Unternehmen, Unternehmer
10.6.4   Arbeitgeberverbände
10.14   Montanindustrie
DATUM AUFNAHME2010-02-03
DATUM ÄNDERUNG2021-04-20
AUFRUFE GESAMT848
AUFRUFE IM MONAT257