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(102 KB)   Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61): Die Geschichte von Ammon und Thamar, 1540: Ammon und Jonadab / Soest, Burghofmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt   Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61): Die Geschichte von Ammon und Thamar, 1540: Ammon und Jonadab / Soest, Burghofmuseum / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt
TITELDie Geschichte von Ammon und Thamar, 1540: Ammon und Jonadab
URHEBER OBJEKTAldegrever, Heinrich (1502-1555/61)
DATIERUNG1540


INFORMATIONDie Geschichte von Ammon, dem Sohn König Davids, und seiner Halbschwester Thamar gehört in der Kunst des 16./17. Jahrhunderts zu den eher seltenen biblischen Bilderzählungen. Sie wird im 2. Buch Samuel, 13 und 14, erzählt. Aldegrever nahm sich dieses Themas in einer Folge von 7 Blättern an. Die Stiche stehen wie die Josephsgeschichte in kompositioneller Abhängigkeit von Dürers Passionsfolgen. Gegenüber den Blättern der Josephsgeschichte von 1532 (Abb. 45-47) hat die manieristische Überlängung der Figuren zugenommen. Inschriften tauchen hier erstmals auf Aldegreverstichen auf und gehen auf den Vulgata-Bibeltext zurück, hier allerdings noch in der älteren Version als Buch der Könige zitiert.


Inschrift:
2. Könige 13. Jonadab spricht zu Ammon: Lege dich auf dein Bett und stell dich krank.

Ammon, der Sohn König Davids, hatte sich in seine Halbschwester Thamar verliebt. Sie war die Schwester Absaloms, eines älteren Sohnes des Königs. Jonadab, ein Vetter Davids, gab Ammon den Rat, sich krank zu stellen. Wenn dann sein Vater käme, um nach ihm zu sehen, sollte er ihn bitten, Thamar zu schicken, auf dass sie ihm mit kräftiger Nahrung aufhelfe.

Aldegrever stellt das Gespräch zwischen beiden Männern vor einem einfachen architektonischen Hintergrund dar. Am Bildrand ist eine oben abgeschnittene Säule zu erkennen, wie sie auch auf Dürers Passionsblättern auftaucht. Ammon sitzt auf einer steinernen Bank, Jonadab steht etwas diagonal versetzt in leicht gebeugter Haltung vor ihm. Beide Männer sind im Profil dargestellt, sieht man einmal von der (manieristisch) gezierten Schrittstellung Jonadabs ab. Gesten verdeutlichen die Handlung. Die Kleidung besteht aus geschlitzten Kniebundhosen, pelzverbrämten Überwürfen und gefältelten Hemden und entspricht der Mode um 1540, während die unruhige Faltenbildung wie auch die überlängten Figuren für Aldegrevers Manierismus charakteristisch sind.


TECHNIKKupferstich
FORMATjpg
MASZE12-12,2 x 7,7 cm


OBJEKT-PROVENIENZSoest, Burghofmuseum
OBJEKT-SIGNATURB 22
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen / O. Mahlstedt


PROJEKT    Heinrich Aldegrever und die Reformation in Soest

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.1   1500-1549
DATUM AUFNAHME2004-05-17
DATUM ÄNDERUNG2022-06-13
AUFRUFE GESAMT2052
AUFRUFE IM MONAT140