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TITEL | IV. Die Herrschaft der Täufer, Königsherrschaft: "Bernd Knipperdolling" (Knipperdollinck), datiert 1536 | |
URHEBER OBJEKT | Wilborn, Nikolaus [nach: Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61)] | |
DATIERUNG | 1536 | |
INFORMATION | Dieses Porträt, das auf eine Vorlage Heinrich Aldegrevers zurückgeht, zeigt den reichen und angesehenen münsterischen Tuchhändler Bernd Knipperdollinck, der durch Heirat Besitzer des Hauses Prinzipalmarkt 41 geworden war. Die Überschrift nennt unzutreffend Knipperdollinck einen der zwölf Herzöge. Er war jedoch nicht Herzog, sondern - wie aus der Hofordnung hervorgeht - der Statthalter des Königs, also sein Stellvertreter. Der lateinische Text am unteren Bildrand lautet übersetzt etwa: "Allen bekannt war ich, Knipperdolling, von dieser Gestalt, als ich noch wohlhabend lebte." Daraus ergibt sich, daß dieses Bild erst nach seiner Hinrichtung Verbreitung fand. Das Bild zeigt Knipperdollinck im Dreiviertelprofil, mit flachem Barett und modisch reichem Festgewand. Das Wappen - ein Schwert in einer Faust - verweist auf sein Amt als oberster Scharfrichter im Täuferreich. Knipperdollinck, der angesehenste und einflußreichste unter den aus Münster stammenden Täufern, war bereits 1527, anläßlich eines Überfalls auf den bischöflichen Offizial (Richter), in Gegensatz zum Bischof geraten. Als einflußreicher Anführer der Bürgeropposition gegen Bischof und Rat schloß er sich früh dem Prediger Rothmann an und zählte zunächst zu den radikalen Befürwortern der lutherischen Reformation. Danach wandte er sich - wiederum wie Rothmann - den Wiedertäufern zu, von denen viele, u.a. Jan van Leiden, in seinem Hause Aufnahme fanden. Er gehörte zu den 1.400 Bürgern, die sich zwischen dem 05.01.1534 und 13.01.1534 mit ihrer Familie taufen ließen. Nach der Ratswahl vom 23.02.1534 wurde er einer der beiden gewählten Bürgermeister. Unter dem Regiment der "Ältesten" war er oberster Scharfrichter. Während der Königsherrschaft Jan van Leidens war er dessen Stellvertreter. Mehrfach berichtet ist über die häufigen ekstatischen Auftritte Knipperdollincks, bei denen er Buße rufend durch die Straßen der Stadt lief; indem er seinen stetigen persönlichen Kontakt zu Gott glaubhaft zu machen vermochte, konnte er - der auch unter den Münsteranern viele Sympathien genoß - unter der Herrschaft der Propheten großen Einfluß ausüben. | |
TECHNIK | Kupferstich | |
MATERIAL | Papier | |
FORMAT | jpg | |
MASZE | 15,5 cm x 11,2 cm (Blatt, beschnitten) | |
OBJEKT-PROVENIENZ | Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster | |
OBJEKT-SIGNATUR | K 71-119 LM | |
FOTO-PROVENIENZ | Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster | |
QUELLE | ![]() ![]() | |
PROJEKT | ![]() | |
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN | ||
DATUM AUFNAHME | 2004-04-28 | |
AUFRUFE GESAMT | 4557 | |
AUFRUFE IM MONAT | 34 | |
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