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TITEL | IV. Die Herrschaft der Täufer, Königsherrschaft: "Jan van Leiden" (ca. 1510-1536), datiert 1536 | |
URHEBER OBJEKT | Aldegrever, Heinrich (1502-1555/61) | |
DATIERUNG | 1536 | |
INFORMATION | Von den hingerichteten Anführern der Wiedertäufer, Jan van Leiden, Knipperdolling und Krechting, gibt es eine Fülle von Bildnissen. Sie gehen sämtlich auf Kupferstiche bzw. Handzeichnungen von Heinrich Aldegrever zurück. Der Bischof ließ von diesen drei Männern nach ihrer Gefangennahme Bildnisse anfertigen - einem Brauch der Zeit folgend, Bildnisse von berühmten und auch berüchtigten Männern zu sammeln. Das Porträt des Jan van Leiden zeigt ihn in seiner königlichen Pracht. Die Inschrift lautet: "JOHANN VAN LEIDEN EY KONINCK DER WEDERDOPER THO MONSTER" und erhält den Zusatz: WAERHAFTICH CONTER (= wahrheitsgetreues Porträt). Der Text am unteren Rand gibt weitere Auskunft in Latein, Griechisch und Niederdeutsch. Sie lautet übersetzt: "Dieses war (mein) Antlitz, dies das Staatsgewand, als ich das Zepter führte, ich König der Wiedertäufer, aber nur für kurze Zeit. Heinrich Aldegrever aus Soest fertigte (den Stich) im Jahre 1536". Darunter steht der Wahlspruch Jan van Leidens: "Gottes Macht ist meine Kraft." Jan van Leiden wird hier im Schmuck der angemaßten königlichen Insignien dargestellt, die dem Künstler aus Beschreibungen bekannt sein mußten. In diesem Aufzug ist Jan van Leiden durch die Stadt geritten, an der Spitze seines Hofstaates aufgetreten und hat Gericht gehalten. Auf dem Bild sind die üblichen Insignien eines Königs dargestellt: Krone, Zepter und Schwert. Sein Wappen übernimmt Motive der deutschen Reichssymbolik: Schwert und Reichsapfel. Der Reichsapfel ist eine gläserne, von zwei gekreuzten Schwertern durchbohrte Weltkugel, auf der sich ein Kreuz befindet. Die Kugel mit dem Kreuz symbolisiert den Anspruch des christlichen Kaisers auf die Weltherrschaft. Durch diese lnsignien wollte Jan van Leiden zum Ausdruck bringen, daß er sich als geistliches und weltliches Oberhaupt der Christenheit fühlte. Außerdem trägt Jan van Leiden zwei schwere goldene Ketten, einen Schmuck wie ihn nur wohlhabende Fürsten zur Schau trugen. Eine goldene Kette, die Jan van Leiden getragen haben soll, wurde nach der Eroberung der Stadt dem bischöflichen Drosten zu Wolbeck als Belohnung geschenkt; sie war in der Ausstellung "Die Wiedertäufer in Münster" 1982/83 im dortigen Stadtmuseum ausgestellt. Die großen Druckbuchstaben der Schriftrolle in seiner Rechten beziehen sich auf das Vorrecht, das Jan van Leiden sich genommen hatte, neugeborene Kinder mit Namen - in der Reihenfolge des Alphabets - zu benennen. | |
TECHNIK | Kupferstich | |
FORMAT | jpg | |
MASZE | 31,7 cm x 22,7 cm (Platte) | |
OBJEKT-PROVENIENZ | Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster | |
OBJEKT-SIGNATUR | C-5054 LM [B 182] | |
FOTO-PROVENIENZ | Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster | |
QUELLE | ![]() | |
PROJEKT | ![]() | |
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN | ||
DATUM AUFNAHME | 2004-04-28 | |
DATUM ÄNDERUNG | 2022-06-13 | |
AUFRUFE GESAMT | 3740 | |
AUFRUFE IM MONAT | 15 | |
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