QUELLE

DATUM[o. D.]
TITEL/REGESTHermann von Kerssenbrock, Seine Auseinandersetzung mit dem Rat der Stadt Münster 1573-1577 (Abschrift 16. Jahrhundert)
TEXTPag. 1: (Vorsatztitel) ... [Textverlust] Hermanni a [Kersse]nbroick scholae Monasteriensis Paulinae quondam rectoris historia anabaptistica tumultuum et motuum in urbe Monasteriensi excitatorum et pro ea liber apologeticus sive defensio instituta adversus senatum et erbmannos Monasterienses ubi status controversiae et tota historia erbmannorum Monasteriensium egregie recensetur et examinatur, anno 1577 ab ipso auctore conscripta, ubi quoque vita ipsius auctoris.

Pag. 2: Sinnspruch.

Pag. 3: (Haupttitel) Causarum captivitatis M. Hermanni a Kerssenbroich scholae maioris d. Pauli Monasteriensis ad annos 25 moderatoris succincta narratio cum earundem vera et solida confutatione, et quod senatus Monasteriensis magis tyrrannum quam bonarum literarum Mecenatem in ea captivitate sese declaraverit ad universam totius Westvaliae nobilitatem et omnes pios lectores.

Pag. 3-4: Sinnsprüche aus antiken Autoren: Menander, Cicero, Sallust, Seneca, Terenz, Ovid.

Pag. 5-9: M. Hermannus a Kerssenbroch Padibornensis scholae moderator candido lectori S.D.P.

Pag. 9-158: Narratio 14. Juli 1573 bis 21. März 1577.

Pag. 158-160: Epilogus ad lectorem.


Stolte 1899, S. 43: (weitere inhaltliche Angaben)
Kerssenbrock hatte sich in seiner Geschichte der Wiedertäufer durch die namentliche Anführung der Personen, welche in den Wiedertäuferunruhen eine Rolle gespielt hatten, deren Nachkommen, die Familien des Rathes und der Erbmänner zu Feinden gemacht, sodass diese um jeden Preis die Unterdrückung des Buches herbeizuführen suchten und ihm den Prozess machten, der mit der gefänglichen Festsetzung und der Verurtheilung Kerssenbrocks zu 200 Thlr. Strafe und der Confiskation des Werkes endete. Kerssenbrock entwich nach Paderborn und übernahm die Leitung der hiesigen Domschule am 31. October 1575 (S. 132). Hier verfasste er die vorliegende Streitschrift gegen das Vorgehen des Münsterischen Rathes (S. 8); er schildert darin den Verlauf des Prozesses und critisirt die ungerechten Massnahmen gegen ihn. Sein Zorn richtet sich besonders gegen die Erbmänner (S. 27); ihre Adelsanmassung geisselt er mit bitterem Spott (S. 57 ff.). Auch die Übergriffe des Rathes hinsichtlich der bischöflichen Gerichtsbarkeit in der Stadt erfahren eine herbe Kritik (S. 88 ff). Die mehrfachen Intercessionen des Paderborner Domcapitels für ihn finden sich auf S. 134 ff.


PROVENIENZ  Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn e.V.
BESTANDCodices
SIGNATUR88


QUELLE    Klötzer, Ralf / Marcus Weidner (Bearb.) | Das Archiv des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn e.V. | S. 582-584


FORMALBESCHREIBUNGPapier, Einband 19. Jh. braun, Rücken Leder, 23,6 x 19,0 x 2,2 cm. - 160 Seiten, moderne Paginierung. - 1573-1577. Lateinisch. - Provenienz: Unbekannt. Vorbesitzer: Geschenkt vom Hofrath D[r]. Consbruch in Bielefeld (Acta 2411, Fol. 20r). - Microfilm. Lit.: Stolte 1899, S. 43.


PROJEKT    Codices/Acta Altertumsverein Paderborn
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ1.1   Quellenverzeichnis, Repertorium
Zeit3.1.1   Reformation < - 1555>
3.1.20   Täuferzeit in Münster <1534-1535>
3.2   1550-1599
Ort3.5   Münster, Stadt <Kreisfr. Stadt>
DATUM AUFNAHME2003-12-15
DATUM ÄNDERUNG2011-02-07
AUFRUFE GESAMT548
AUFRUFE IM MONAT106