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TITEL | vivat pax. Es lebe der Friede! Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens für junge Leser | |
ORT | Münster | |
JAHR | 1998 | |
ONLINE-TEXT | Dreißig Jahre Krieg: Vernichtung oder Ritterlichkeit - vom Umfgang mit Besiegten | |
SEITE | S. 36f. | |
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Wechselndes Kriegsglück - Sieg und Niederlage - mussten alle Parteien immer wieder während des Dreißigjährigen Krieges erleben. Doch was passierte nach einer Schlacht oder Belagerung, wie verhielten sich die Sieger, wie erging es den Unterlegenen? Magdeburg, das schon im 16. Jahrhundert ein Symbol ![]() Dass eine Stadt nach einem erfolgreichen Angriff geplündert wurde, war während des Dreißigjährigen Krieges nichts außergewöhnliches. Doch die ungeheuerliche Nachricht der totalen Vernichtung einer ganzen Stadt und ihrer Einwohner erschütterte vor allem das protestantische Europa. Ungeklärt wird bleiben, ob das Feuer beim Plündern entstanden war oder ob es der Offizier der schwedischen Garnison absichtlich hatte legen lassen, um Tillys Beute (Wertgegenstände ebenso wie Nahrungsmittel) und eventuell auch dessen Truppen zu vernichten. Dass sich Sieger auch anders verhalten können, zeigt die Belagerung von Breda, von der wir schon berichtet haben. Schon aus der Sicht der Zeitgenossen demonstrierten die Spanier unter ihrem Feldherrn Ambrogio Spinola erstaunliche Großzügigkeit nach ihrem Sieg: Kranke und verwundete Soldaten durften bis zu ihrer Genesung, Protestanten noch zwei Jahre in der Stadt bleiben, aller Besitz und alle städtischen Abmachungen blieben unangetastet. Nur protestantische Priester und die Garnison mussten abziehen. Mit dem Verzicht auf unnötige Gewalt zeigten Spinola und seine Truppen Verantwortungsbewusstsein und Achtung des Gegeners. Diese Ritterlichkeit des Soldaten, die Bändigung von Gewalt durch menschliche Größe, ist eine der Antworten auf die Grausamkeiten des Krieges. AF | |
QUELLE | ![]() | |
PROJEKT | ![]() | |
DATUM AUFNAHME | 2005-11-07 | |
AUFRUFE GESAMT | 2356 | |
AUFRUFE IM MONAT | 13 | |
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