EREIGNIS

JAHR1465   Suche
TITELKirchenbau und Reform im Kloster Liesborn


INFORMATIONDer Blütezeit des Benediktinerklosters Liesborn im 12. und 13. Jahrhundert folgen um 1350 die Pestepidemie und 1353 ein verheerender Brand, dem fast alle Klosterbaulichkeiten zum Opfer fallen. Im 15. Jahrhundert wird Liesborn in die Soester und Münsterische Fehde hineingezogen, doch gelingt es bedeutenden Äbten immer wieder, die Mönchsgemeinschaft in wirtschaftlicher und geistig-kultureller Hinsicht zu festigen.

Die Liesborner (Pfarr- und) Klosterkirche mag hierfür beispielhaft stehen: Der romanische Turm stammt aus der Zeit des Wiederaufbaus nach 1130, nach dem Brand von 1271 wird 1306 mit einem Kirchenneubau begonnen, der Pläne von Abt Florin Ketelhot (reg. 1304-1328) realisiert. Dem Brand von 1353 erfolgt ein Wiederaufbau, doch erst ab 1441 werden die Pläne vom Beginn des 14. Jahrhunderts weiter verfolgt. 1465 ist der Neubau von Langschiff und Chor vollendet.

Das Jahr 1465 ist auch das Jahr der Eingliederung Liesborns in die Bursfelder Kongregation. Bischof Johann III. von Münster (reg. 1457-1466) erzwingt nach dem Tod des Abtes Lubbert Oldehoff (reg. 1431-1462) die Reform der Mönchsgemeinschaft und beauftragt damit die Äbte Johann von Bursfelde und Adam Meyer. Reformwillige Mönche erscheinen nun in Liesborn, manche der bisherigen Mönche verlassen das Kloster und werden mit Renten abgefunden, mit Heinrich von Kleve (reg. 1464-1490) ist ein neuer Abt gefunden. Bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts hält die Blütezeit Liesborns an, u.a. tritt im Jahr 1490 mit Bernhard Witte der erste Klosterchronist und der Verfasser einer ersten Gesamtdarstellung westfälischer Geschichte in die Mönchsgemeinschaft ein.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit2.20   1450-1499
Sachgebiet16.1   Religion und Kirche / Allgemeines
16.6.1   Kirchenbau, Sakralbauten / Kirchenaausstattung
16.6.5   Domkapitel / Klöster / Stifte, Klosterleben
AUFRUFE GESAMT1584
AUFRUFE IM MONAT159