PERSON | (93 KB) | |||||||||||||||||||||||||
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FAMILIE | Avaux, de Mesmes, Comte d' | |||||||||||||||||||||||||
VORNAME | Claude | |||||||||||||||||||||||||
GESCHLECHT | männlich | |||||||||||||||||||||||||
GEBURT DATUM | 1595 Suche | |||||||||||||||||||||||||
KONFESSION | kath. | |||||||||||||||||||||||||
TOD DATUM | 1650-11-09 Suche | |||||||||||||||||||||||||
TOD ORT | Paris | |||||||||||||||||||||||||
BEGRÄBNIS ORT | Paris, Grands-Augustins, Familiengruft | |||||||||||||||||||||||||
VATER | Mesmes, Johann Jacob II. de (gest. 1642) | |||||||||||||||||||||||||
MUTTER | Gressaine (Grossaine), Antoinette | |||||||||||||||||||||||||
BIOGRAFIE | Zweiter Sohn des Johann Jacob II. von Mesmes, Parlamentsrat, Requetenmeister, Staatsrat († 1642) und der Antoinette Gressaine (Grossaine), Frau von Irval und Avaux in der Champagne, Vicomtesse de Prueil und Vendueil. 1617 Mitglied im Grand Conseil und 1623 wie sein Vater Requetenmeister und Staatsrat. 1627 beginnt seine diplomatische Karriere als französischer Gesandter in Venedig. 1632 wechselt er nach Rom, es folgen diplomatische Aufträge u.a. in Mantua, Florenz und Turin. Nach kurzem Aufenthalt in der Heimat neuerliche diplomatische Missionen in Dänemark, Schweden und Polen. 1635 ist er an der Vermittlung der Verlängerung des schwedisch-polnischen Waffenstillstands beteiligt. In Stockholm lernt er die noch minderjährige Königin Christina kennen, mit der in Briefkontakt bleibt. Er besitzt zugleich Beglaubigungsschreiben für die deutschen Fürstenhöfe. Seit 1637 außerordentlicher Legat für Deutschland in Danzig und vor allem in Hamburg. 1641 unterzeichnet er den Hamburger Präliminarvertrag, in dem Münster und Osnabrück als Verhandlungsorte festgelegt werden. Als frommer Katholik ist er trotz der Bündniskonstellation Ansprechpartner für die katholische Seite, für das Osnabrücker Domkapitel und die Klöster des Fürstbistums nimmt er Einfluß auf die schwedische Regierung in Osnabrück. Auf seine Vermittlung hin werden die Klöster Gertrudenberg und Iburg restituiert. In gleicher Weise tritt er für die Katholiken in Schweden und den Niederlanden ein. 1642 kehrt er nur kurz nach Frankreich zurück, wo ihm die Aufsicht über die Finanzen des Landes übertragen wird. Aufgrund seiner Erfahrung ist er aber für die Wahrnehmung der französischen Interessen bei den beginnenden Friedensverhandlungen prädestiniert. Zudem ist er dem ihm verhaßten Mazarin im Weg. Seine Stationen sind Den Haag und die westfälischen Verhandlungsstädte. Am 18.03.1644 trifft er in Münster ein. Er wohnt zunächst im Haus des Kanonikers Neuhof, muß hier aber im Juni 1645 dem Herzog Henri d'Orléans Longueville als Prinzipalgesandtem Platz machen. Er zieht daraufhin in die Kettlersche Kurie (Domplatz 22, Ecke Pferdegasse). Wie Longueville unterhält er mit 200 Personen ein sehr großes Gefolge, besitzt eine gut ausgestattete Kanzlei und einen großen Fuhrpark. Seine sehr agile Verhandlungstätigkeit stößt auf den permanenten Widerstand des zweiten französischen Gesandten Abel Servien, der als Vertrauter Mazarins Einfluß am Königshof besitzt. Die Feindschaft, die hier entsteht und den Kongreß erregt, kann auch nicht durch den im Juni 1645 nachfolgenden Herzog von Longueville beseitigt werden. Die Bemühungen des Grafen, mit Spanien rasch zu einem Frieden zu kommen, kann Servien vereiteln. Es gelingt der Partei Mazarins sogar, im März 1648 die Abberufung des Grafen in Paris durchzusetzen, der Westfalen vor Abschluß der Verträge verläßt. Dabei muß d'Avaux als einer der Schöpfer der Friedensverträge gelten. Er ist einer der ersten großen Diplomaten Europas. In Paris fällt er zunächst in Ungnade und verliert seine Besitzungen. Schon 1649 wird er rehabilitiert und wird im November 1649 zunächst erneut Superintendent der Finanzen, legt das Amt aber schon nach einem halben Jahr nieder. Er zieht sich nach Fontainebleau zurück, wird sehr bald krank und stirbt bereits im Spätherbst in Paris. Begraben ist er in der Familiengruft in der Grands-Augustins in Paris. Cools I, S. 15; Waesberghen Nr. 9 (Abb.); Pacis Antesignani (Münster), fol. 8 (mit farbigem Wappen); Bignon Nr. 7 (Abb.); Aubry (Abb.); Kalender (Abb.); Moncornet Nr. 2 (Abb.); Theatrum Europaeum VI, S. 283 (Abb.); Pacificatores 1697 Nr. 46 (Abb.); Meiern IV Schema Nr. 15; Walther, S. 14; Bildnisse 1824, S. 10-11 Nr. 20 (Abb.); NBU 3, Sp. 816-817; Michaud 2, S. 496; Striedinger Nr. 12 (Münster) Nr. 24 (Osnabrück); Tekotte, S. 154; DBF, Sp. 832-837; Katalog Gripsholm Nr. 784; Dickmann, S. 196-197; Bosbach, S. 22; Katalog Frieden, S. 137; Dethlefs/Ordelheide, Nr. 216 (Abb.). Kartusche: Claudius de Mesmes Comes d'Avaux Regii Ordinis Commendator supremus ærarii Præfectus Regisq, Christianissimi ad Pacem publicam Legatus. Devise: EXTREMVM HVNC DEVS ALME MIHI CONCEDE LABOREM. - (Hexameter) Gestatte mir, gütiger Gott, dieses letzte Werk. Wappenbeschreibung: Der gevierte Schild ist oben belegt mit einem roten, dreilätzigen Turnierkragen. Das 1. Feld zeigt in Gold einen liegenden schwarzen Halbmond (Mesmes), in 2 und 3 stehen in Silber zwei rote Leoparden übereinander, Feld 4 zeigt unter rotem Schildhaupt und über natürlichen Wellen im Schildfuß in Silber einen roten [hier silbernen] fünfstrahligen Stern. Auf dem Schild ruht eine Krone mit sieben Perlen, um den Schild ziehen sich zwei Ordensketten; innen die Kollane des St.-Michaels-Ordens, außen die Kette des Ordens vom Heiligen Geist. Gerd Steinwascher | |||||||||||||||||||||||||
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DATUM AUFNAHME | 2006-10-09 | |||||||||||||||||||||||||
DATUM ÄNDERUNG | 2010-04-18 | |||||||||||||||||||||||||
AUFRUFE GESAMT | 4886 | |||||||||||||||||||||||||
AUFRUFE IM MONAT | 25 | |||||||||||||||||||||||||
Seiten-URL: http://www.westfaelische-geschichte.de/per5502 | ||||||||||||||||||||||||||
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