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FAMILIE | Volmar | |||||||||||||||||||||||||
VORNAME | Isaac | |||||||||||||||||||||||||
BERUF / FUNKTION | Jurist, Professor der Rhetorik | |||||||||||||||||||||||||
GEBURT DATUM | 1582-00-00 Suche | |||||||||||||||||||||||||
GEBURT ORT | Streußlingen | |||||||||||||||||||||||||
KONFESSION | kath. (konv. 1621) | |||||||||||||||||||||||||
EHEPARTNER | Goll, Anna Maria (gest. 1646), Eltern: Oswald Goll, Bürgermeister in Schlettstadt | |||||||||||||||||||||||||
TOD DATUM | 1662-10-13 Suche | |||||||||||||||||||||||||
TOD ORT | Regensburg | |||||||||||||||||||||||||
VATER | Volmar, Abraham, Württenbergischer Vogt in Steußlingen | |||||||||||||||||||||||||
BIOGRAFIE | Er ist Sohn des Abraham Volmar, eines herzoglich württembergischen Vogtes. 1599 wird er zum Doktor beider Rechte in Tübingen promoviert. Von 1606 bis 1613 wirkt er als Professor für Rhetorik in Freiburg, 1613 bis 1615 ist er Anwalt in Freiburg. 1615 Eintritt in den Dienst der vorderösterreichischen Landesregierung in Ensisheim im Elsaß. 1621 konvertiert er zum katholischen Glauben, um in habsburgischen Diensten Karriere zu machen. Im gleichen Jahr wird er zum Kanzler ernannt. Nach 1627 steht er zeitweise im Dienst des ebenfalls konvertierten Grafen Johann Ludwig von Nassau, auf dessen Vermittlung er 1630 die Stelle eines Reichshofrats Ferdinands II. (1578-1637) erhält. 1632 befindet er sich wieder im Dienst der vorder- und oberösterreichischen Regierung als Präsident der Innsbrucker Hofkammer. Während seines 10-jährigen Dienstes wird er zum wichtigsten Ratgeber der Witwe des Erzherzogs Leopold (1586-1632), Claudia aus dem Hause Medici (1604-1648), die in Innsbruck residiert. Im Herbst 1638 verteidigt er als Kommandant die Rheinfestung Breisach gegen französische Truppen unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639) derart unerbittlich, daß er nach der Eroberung nur knapp dem Tod entkommt. Im Februar 1643 wird er als Vertreter des kaiserlichen Hofs zu den Frankfurter Deputationstagen geschickt. Daraufhin wird er als Gesandter für die Westfälischen Friedensverhandlungen bestimmt, was sein Einkommen allerdings vermindert. Im Juli 1643 reist er zusammen mit dem Grafen Johann Ludwig von Nassau nach Münster, wo sie am 8. September eintreffen. Er wohnt in der Königsstraße 9, neben dem Quartier des im November 1645 in Münster eintreffenden Prinzipalkommissars Graf Maximilian von Trauttmansdorff, dessen rechte Hand er wird. Kurzzeitig zieht er mit den Osnabrücker Gesandten Graf Johannes Auersperg, (der 1644 durch Graf Johann Maximilian von Lamberg ersetzt wird) und Johann Krane zu Verhandlungen mit den Schweden nach Osnabrück. Volmar gilt als der unnachgiebigste Gesandte der kaiserlichen Partei. Er bekämpft bei den Vorverhandlungen mit Frankreich als Kanzler der vorderösterreichischen Regierung heftig, aber erfolglos, die Abtretung des Elsaß. Sein unbesonnenes und unbeherrschtes Verhalten vor allem gegenüber Maximilian I. von Bayern (1597-1651) bringt ihm sogar einen Verweis des Kaisers ein. Nach der Abreise des Grafen Trauttmansdorff am 06.06.1647 übernimmt Volmar dessen Rolle als Verhandlungsführer der kaiserlichen Delegation. Bis zuletzt setzt er auf eine kriegerische Entscheidung, die die Verhandlungen zugunsten des Kaisers beeinflussen sollten. Volmar ist bei seinen Kollegen bekannt für seine Eitelkeit, seinen Ehrgeiz und seine langen und bildreichen Reden. Anfangs von den Gesandten wegen seiner Herkunft und seines bescheidenen Aufwandes verspottet, wächst der Einfluß des hervorragenden Juristen, der nicht so umständlich agiert wie seine deutschen Fachkollegen. Dabei ist er nur gegenüber Frankreich unbestechlich. Die welfischen Gesandten erlangen beispielsweise durch eine Geldsumme von 1.000 Reichstalern die Bereitschaft Volmars, über die Entschädigungen für das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und damit über das Fürstbistum Osnabrück schon in Osnabrück zu verhandeln. Wie viele andere Gesandte ist er darauf angewiesen, die aus Wien äußerst knappe und meist verspätet eintreffende Alimentierung auf diese Weise aufzustocken. Bei Abschluß des Friedens, am 24.10.1648, liest Volmar als kaiserlicher Verhandlungsführer den Friedensvertrag in der Versammlung vor. Die Abtretung des Elsaß als Preis für den Frieden mit Frankreich ist für Volmar ein schwerer Schlag, wenngleich es ihm gelingt, Geldentschädigungen für die Tiroler Linie durchzusetzen. 1649 in den Freiherrenstand erhoben, kehrt er zunächst nach Innsbruck zurück. Er bleibt aber weiterhin für den kaiserlichen Hof tätig. 1656 wird er zum Deputationstag nach Frankfurt gesandt, 1657 von Leopold I. (1640-1705) zum kaiserlichen Gesandten für den Reichstag in Regensburg ernannt. Daraufhin zieht er nach Regensburg, wo er am 13.10.1662 stirbt. Cools I, S. 10-11; Waesberghen (Abb.); Bignon Nr. 5 (Abb.); Aubry (Abb.); Kalender (Abb.); Theatrum Europaeum VI, S. 277 (Abb.); Pacificatores 1697 Nr. 43 (Abb.); Meiern IV Schema Nr. 11; Walther, S. 9-10; Zedler 50, S. 612-616; Bildnisse 1824, S. 4 Nr. 5 (Abb.); ADB 40, S. 263-269; Hövel, S. 167; Striedinger Nr. 22 (Osnabrück) Nr. 34 (Münster); Tekotte, S. 56; Katalog Gripsholm Nr. 240; Dickmann, S. 195-196; Dethlefs/Ordelheide Nr. 226 (Abb.); BWDG 3, Sp. 3002-3003; Bosbach, S. 52, 78, 211, 214-217. Kartusche: ISAACUS VOLMARUS. I.V.D Sacræ Cæsareæ Maiestis. et Ferdinandi Caroli, Archiducum Austriæ respectivè Consiliarius Intimus, et Archiducalis Superioris Austriæ, Districtûs Cameræ Præces, atque ad Tractatus Pacis universalis nomine utriusq, Legatus, Plenipotentiarius. etc. Devise: SVMMA PETE. NAM DVDVM COELO CONDITA VIRTUS EXVLAT A TERRIS NIGROQVE SIMILLIMA SIIGNO EST. - (Hexameter) Erstrebe das Höchste: Denn schon lange ist die im Himmel begründete Tugend von der Erde vertrieben und gilt als böses Zeichen [ist einem schwarzen Zeichen ähnlich]. Wappenbeschreibung: Im roten Schild auf grünem Boden ein silbernes springendes Roß. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken und grün-silbernem Wulst wachsend ein bärtiger Mann mit rotsilbern gestückter Stirnbinde. Sein Gewand ist von Rot und Silber gespalten, mit Aufschlägen in verwechselten Farben, in der Rechten hält er ein aufrechtes Schwert, in der Linken einen abgewendeten silbernen Halbmond. Bärbel Rasch-Overberg
Duchhardt, Heinz / Dethlefs, Gerd / Queckenstedt, Hermann | "...zu einem stets währenden Gedächtnis" | S. 198f. Lehsten, Lupold von | Die hessischen Reichstagsgesandten im 17. und 18. Jahrhundert | Bd. 2, S. 93f. | |||||||||||||||||||||||||
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DATUM AUFNAHME | 2006-10-06 | |||||||||||||||||||||||||
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