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(90 KB)   Moderne topographische Karte mit den Resten römischer Anlagen bei Haltern / Münster,  Westfälisches Museum für Archäologie / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen   Moderne topographische Karte mit den Resten römischer Anlagen bei Haltern / Münster,  Westfälisches Museum für Archäologie / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen
TITELModerne topographische Karte mit den Resten römischer Anlagen bei Haltern
URHEBER ABBILDUNGKlem, Josef


INFORMATIONAn keinem Ort an der Lippe sind bisher so viele verschiedene Reste römischer Lager nachgewiesen worden wie in Haltern. Der Plan zeigt diese Reste, eingezeichnet in eine Karte mit dem heutigen Bebauungszustand.

Eine Aufgabe des Archäologen ist es, an einem Ausgrabungsplatz zunächst eine relative Chronologie zu schaffen, platt gesagt, lediglich festzustellen, was jünger und was älter ist. Erst nach Abschluß dieser Arbeit kann eine Einbindung des Ausgrabungsplatzes in die absolute Chronologie, die Umsetzung der relativen Zeitangaben in unser Kalendersystem, erfolgen. Bei guten stratigraphischen Beobachtungsmöglichkeiten bereitet die Erstellung einer relativen Chronologie kaum Schwierigkeiten. Komplizierter wird ein derartiges Vorhaben, wenn die Anlagen, wie in Haltern, räumlich getrennt sind, vor allem, wenn Fundstellen teilweise unwiederbringlich zerstört sind wie auf der Hofestatt und dem Wiegel.

Als absolut gesichert gilt, daß das Feldlager ein Vorgängerbau des Hauptlagers gewesen ist (Bild 8  Medien), da dessen Anlagen die des Feldlagers schneiden und daß das Hauptlager im Westen erweitert und nicht verkleinert worden ist. Soweit die Anlagen am Wiegel und auf der Hofestatt ausgegraben werden konnten und der wirre Befund zu deuten ist, darf man annehmen, daß diese mehrfach umgebauten Plätze gleichzeitig mit dem Hauptlager bestanden haben. In der archäologischen Forschung gilt das als erstes im Raum Haltern nachgewiesene Lager auf dem Annaberg als das älteste. Als Begründung dienen weniger die wieder verlorengegangenen Funde, als vielmehr die unregelmäßige, sich gänzlich dem Gelände anpassende Umwehrung. Bemerkenswert bleibt allerdings, daß die beiden festgestellten Tore eher zum Silverberg ausgerichtet sind als zur Lippe.

An dieser Karte läßt sich ein möglicher Grund aufzeigen, warum das Hauptlager im Westteil und nicht im Ostteil erweitert wurde. Es fällt auf, daß die Umwehrung des Hauptlagers im Norden und Westen gegenüber der des Feldlagers aus der Vorderhanglage in die Kammlage zurückgenommen worden ist. Dadurch kam nahezu das gesamte Lager in einen windärmeren Bereich und lag geschützter vor den vorherrschenden Nordwest- und Westwinden. Zwischen der Porta Decumana an der höchsten Stelle des Lagers und der Porta Praetoria existiert ein Höhenunterschied von immerhin gut 20 Metern.


Quelle: Vervielfältigung mit Genehmigung des Landesvermessungsamtes Nordrhein-Westfalen vom 18.01.1985 (46/85).


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OBJEKT-PROVENIENZMünster, Westfälisches Museum für Archäologie
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen


QUELLE    Höper, Hermann-Josef | Römerlager an der Lippe | Dia 11, S. 31
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ5.1   Atlas, Kartenwerk, Karte / zeitgenössisch
35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit1.6   Römische Kaiserzeit
Ort3.6.5   Haltern am See, Stadt
DATUM AUFNAHME2004-03-01
AUFRUFE GESAMT461
AUFRUFE IM MONAT77