MEDIEN

(60 KB)   Römisches Hauptlager Haltern: Vereinfachter und ergänzter Plan der bis 1981 erkannten Gebäudespuren / Münster,  Westfälisches Museum für Archäologie / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen   Römisches Hauptlager Haltern: Vereinfachter und ergänzter Plan der bis 1981 erkannten Gebäudespuren / Münster,  Westfälisches Museum für Archäologie / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen
TITELRömisches Hauptlager Haltern: Vereinfachter und ergänzter Plan der bis 1981 erkannten Gebäudespuren
URHEBER ABBILDUNGKlem, Josef


INFORMATIONRömische Militärlager waren bereits zur Zeit des Augustus ähnlich aufgebaut wie eine römische Kleinstadt. Hier wie dort war das Grundvermessungssystem ein Achsenkreuz, bei dem die Via Principalis - in Haltern wie bei allen an der Lippe gelegenen Militärbasen westöstlich ausgerichtet - die Ordinate bildete, die Abzisse die Via Praetoria, in Fortführung die Via Decumana war. Auf allen vier Lagerseiten befand sich je ein Lagertor. Beim Hauptlager Haltern ist die Porta Decumana aus der Achse verschoben und liegt an dem höchsten Geländepunkt. Das Lager ist von einem doppelten Spitzgraben und einer Holz-Erde-Mauer umgeben, an deren Innenseite die Via Sagularis ("sagum" = Mantel der Soldaten) entlangläuft.

Im Zentrum des Lagers liegt die Principia (1), das Hauptverwaltungsgebäude, auf das von der Porta Praetoria die gleichnamige Straße in repräsentativer Weise zuläuft. Damit ist die Orientierung des Lagers zum Lippeufer hin gesichert. Hinter der Principia liegt das Praetorium (2), das Wohn- und Dienstgebäude des Lagerkommandanten. In näherer Umgebung liegen Quartiere und Wohngebäude für Offiziere (3, 5 - 7). Schließlich sind innerhalb des Lagers noch Handwerkerräume (8), ein Lazarett (9) und ein Heiligtum (10) ausgegraben worden. Alle diese Bauten werden schließlich gerahmt von den Mannschaftsunterkünften (11), bis 70 m langen, in Fachwerkbauweise ausgeführten Gebäuden, in denen in ca. 20 qm großen Räumen jeweils acht Soldaten untergebracht waren. Lediglich den Centurionen - Hundertschaftsführern - stand mehr Raum zur Verfügung. Diese Unterkünfte waren so orientiert, daß in einem Alarmfall die Mauern rasch besetzt werden konnten und auch ein Ausfall oder Abmarsch in kürzester Zeit möglich gewesen ist.

Das Hauptlager Haltern ist zu einem bisher zeitlich nicht sicher fixierbaren Punkt erweitert worden, ohne daß eine plausible Erklärung auf der Hand liegt. Der Gebäudebestand dieses Lagers weist eine starke Diskrepanz zwischen den Mannschaftsunterkünften (höchstens für sieben Kohorten) und den Offiziersunterkünften (für weit mehr als eine Legion) auf. Eine bisher nicht sicher beweisbare Interpretation dieses Befundes ist dahingehend möglich, daß man in Haltern das Zentrum einer linksrheinischen Provinz Germanien sieht, wo für hohe Verwaltungsbeamte und Offiziere Unterkunft geschaffen werden mußte. Damit ließe sich auch die Lagererweiterung datieren: 7 n. Chr. mit der Kommandoübernahme durch Varus.


FORMATjpg


OBJEKT-PROVENIENZMünster, Westfälisches Museum für Archäologie
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen


QUELLE    Höper, Hermann-Josef | Römerlager an der Lippe | Dia 10, S. 29
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ5.1   Atlas, Kartenwerk, Karte / zeitgenössisch
35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit1.6   Römische Kaiserzeit
Ort3.6.5   Haltern am See, Stadt
DATUM AUFNAHME2004-03-01
AUFRUFE GESAMT369
AUFRUFE IM MONAT95