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(59 KB)   Vereinfachte genealogische Karte der verwandtschaftlichen Beziehungen der Oberbefehlshaber der römischen Rheinarmee zur Zeit des Augustus   Vereinfachte genealogische Karte der verwandtschaftlichen Beziehungen der Oberbefehlshaber der römischen Rheinarmee zur Zeit des Augustus
TITELVereinfachte genealogische Karte der verwandtschaftlichen Beziehungen der Oberbefehlshaber der römischen Rheinarmee zur Zeit des Augustus


INFORMATIONDas Bild zeigt in vereinfachter Weise die verwandtschaftlichen Beziehungen der Oberbefehlshaber der römischen Rheinarmee zur Zeit des Augustus auf. Nur bei gleichlautenden Namen sind Kognomen oder Bezeichnungen - z.B. maior, minor - beigeschrieben, während allgemein auf eine vollständige Angabe der Namen verzichtet wurde und lediglich die bekannten "Rufnamen" eingetragen sind. Die Ziffern in den Kreisen geben an, um die wievielte Ehe es sich bei der aufgezeigten Beziehung handelt. So war Julia z.B. in ihrer 3. Ehe mit Tiberius verheiratet, dessen 2. Frau sie gewesen ist.

Während der Regierungszeit des Augustus erwies sich die Rheingrenze als eine der gefährdetsten des römischen Reiches. Nur dem Princeps eng vertraute Personen erhielten das Oberkommando über die hier stationierten Truppen, das in der Regel drei Jahre währte. Es fällt auf, daß fast alle Oberbefehlshaber mit dem Princeps verwandt waren.

Octavian war ein Sohn aus der zweiten Ehe des Gajus Octavius mit Atia, einer Nichte Cäsars. Er wurde von Cäsar adoptiert und im Januar 27 v. Chr. verlieh ihm der römische Senat den Ehrentitel Augustus (= der Erhabene). Gleichzeitig wurde ihm die Verantwortung für die zehn wichtigsten Randprovinzen des römischen Reiches übertragen. Augustus kümmerte sich zuerst um Spanien, anschließend um die östlichen Provinzen. In der Provinz Gallien ist für einige Jahre sein Jugendfreund Agrippa als Statthalter zu belegen. Agrippa ist durch die Heirat mit Marcella maior zunächst ein Schwiegersohn Octavias, der Schwester des Augustus gewesen, bevor er nach einer zweiten Ehe 21 v. Chr. in dritter Ehe mit Julia ein Schwiegersohn des Augustus wurde.

Sofort nach der Niederlage der 5. Legion begab sich Augustus 16 v. Chr., nach Gallien, um die Truppenmassierung am Rhein zu überwachen. Als er 13 v. Chr. wieder nach Rom ging, um sich dort als Friedenskaiser feiern zu lassen - der Bau der Ara pacis wurde damals beschlossen -, setzte er Drusus, seinen jüngeren Stiefsohn als Statthalter ein, während im selben Jahr sein älterer Stiefsohn Tiberius zusammen mit Varus, der die Ehe mit einer Enkelin Octavias einging, das Konsulat in Rom innehatte. Nach dem Tod des Drusus im September 9 v. Chr. übernahm dessen Bruder Tiberius das Kommando. Tiberius hatte sich auf Geheiß des Princeps von seiner geliebten Frau Agrippina, einer Tochter des Agrippa und Enkelin der Octavia, trennen müssen und Julia, die einzige Tochter des Augustus aus zweiter Ehe und Witwe des Agrippa, zur Frau genommen. 6 v. Chr. zog sich Tiberius verbittert in ein selbstgewähltes Exil nach Rhodos zurück. Sein direkter Nachfolger am Rhein ist unbekannt. Vermutlich 3 v. Chr. überschritt der durch die Heirat mit Antonia maior, einer Nichte des Augustus, zum Kaiserhaus gehörende L. Domitius Athenobarbus als erster römischer Feldherr die Elbe. Kurz nach der Zeitwende ist M. Vicinius, ein enger Freund des Augustus, als Oberbefehlshaber zu belegen. Für die Jahre 4 und 5 n. Chr. erhielt Tiberius wiederum das Kommando, das er offensichtlich direkt an Sentius Saturnius übergab, der es 7 n. Chr. an P. Q. Varus abgab. Nach der vernichtenden Niederlage des Varus im "saltus Teutoburgensis" ist es abermals Tiberius gewesen, der das Oberkommando der Rheinarmee erhielt. 13 n. Chr. übergab Tiberius das Kommando an Germanicus, den Sohn seines Bruders Drusus. Germanicus war mit Agrippina der Älteren, einer Enkelin des Augustus verheiratet. 14 n. Chr. verstarb Augustus, sein Nachfolger wurde Tiberius, der 16 n. Chr. die Einstellung der Kampfhandlungen auf rechtsrheinischem Gebiet befahl.

Von dem langjährigen Germanenkrieg sind die Zeiten literarisch gut überliefert, in denen der jeweilige Befehlshaber der römischen Rheinarmee engstens mit dem Kaiser Augustus verwandt war, während diese Überlieferung bei anderen Befehlshabern deutlich geringer ist und teilweise gänzlich fehlt.


Grafik: J. Sklenak


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QUELLE    Höper, Hermann-Josef | Römerlager an der Lippe | Dia 02, S. 13f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ85   Genealogische Tafel, Stammbuch
Zeit1.6   Römische Kaiserzeit
DATUM AUFNAHME2004-03-01
AUFRUFE GESAMT1359
AUFRUFE IM MONAT189