EREIGNIS

JAHR1119   Suche
TITELAnfänge der Grafschaften Tecklenburg und Ravensberg


INFORMATIONDer Graf Heinrich I. von Zutphen (reg. 1113-1119) stirbt kinderlos, die Grafschaft wird unter die drei Schwestern Heinrichs aufgeteilt. Einen Anteil aus dem Erbe erhält Graf Ekbert aus der Familie der Grafen von Saarbrücken, und zwar Besitz und (Grafschafts-)Rechte im nordwestlichen Westfalen sowie die Kirchenvogteien über die Bistümer Münster und Osnabrück. Ekbert nennt sich mindestens seit 1139 nach seiner Burg Tecklenburg. Im Verlauf des 12. Jahrhunderts gelingt den Tecklenburgern der Aufbau eines Territoriums, wobei sie sich gegen die Bistümer Münster und Osnabrück sowie gegen die Grafen von Ravensberg durchzusetzen haben. 1173 verzichten die Grafen auf die Münsteraner Bistumsvogtei und erhalten im Gegenzug die Vogtei über das Stift Metelen, 1184 erkennt Graf Simon I. (gest. 1202) mit dem Verkauf der Tecklenburg an den Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg (reg. 1167-1191) und der Rücknahme der Burg als kölnisches Lehen die erzbischöfliche Oberhoheit an. 1189 gelingt der Erwerb der Herrschaft Ibbenbüren als Paderborner Lehen.

Beerbt wird Graf Heinrich I. von Zutphen auch von den (späteren) Grafen von Ravensberg, die Besitzungen und Rechte um Osnabrück erlangen. Zusammen mit der Grafschaft im Emsgau, einer Hinterlassenschaft des Grafen Otto von Nordheim (gest. 1083), und Gütern und Rechten im Teutoburger Wald und u.a. im Wupper-Tal verfügen die Grafen, die sich nach ihrer Burg im Teutoburger Wald nennen, über umfangreichen westfälischen Besitz. Die Grafen von Ravensberg begegnen zuerst als Vizegrafen des sächsischen Herzogs im nördlichen Osnabrücker Raum, Graf Hermann II. (reg. 1085-1115) von Calveslage ist mit einer Schwester Heinrichs von Zutphen verheiratet.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit2.13   1100-1149
Ort1   Westfalen/-Lippe (allg.)
2.32   Ravensberg, Gt. < - 1807>
2.44   Tecklenburg, Gt. < - 1808>
Sachgebiet3.1   Staat, Politik und Verwaltung / Allgemeines
AUFRUFE GESAMT2218
AUFRUFE IM MONAT242